#16 Wo ist mein Sohn Frank? Festgehalten in der Drückerkolonne?
56 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Wilhelmshaven, März 1984. Hektisch rennt der 19-jährige Frank über
den Flur. „Meine Jeans, Mama, die Jeans?!“. „Ich hol sie dir“,
antwortet Ursula und greift in einen Stapel frisch gewaschener
Wäsche im Badezimmer. Frank nimmt die Hosen und packt sie in seinen
kleinen braunen Koffer auf dem Bett. Dann hält er kurz inne. „Das
müsste jetzt wirklich alles sein, oder?“. Er schaut Ursula fragend
an. Sie zuckt mit den Schultern und sagt „Ich denke schon.“ Frank
geht zum Fenster und schaut raus. Niemand zu sehen. Auf der Straße
vor dem Haus ist alles ruhig. Ursula wird in diesem Moment
nachdenklich. Ist das alles richtig? Es ging so schnell. Es hat
jetzt alles keine 24 Stunden gedauert. Doch Frank wirkt
entschlossen. Und eigentlich ist Ursula froh, dass er jetzt endlich
einen Plan hat. Was wirklich in ihm vorgeht, das ahnt sie nicht. Es
ist 6 Uhr. Gestern Nachmittag hatte Ursula ihrem Sohn die
Tageszeitung rübergeschoben und auf eine Anzeige gedeutet. Jetzt,
einen Tag später, ist alles schon so konkret. Gleich wird Frank
abgeholt. Von wem, das weiß Ursula nicht. Das macht ihr schon etwas
Angst. Ein ungutes Gefühl, das sich auf tragische Weise bestätigen
wird. „Da sind sie“ ruft Frank plötzlich und deutet auf einen
schwarzen Golf, der vor dem Haus zum Stehen kommt. „Ich muss los“
sagt er. Ursula und ihr Sohn umarmen und verabschieden sich hastig.
Ein schnelles, fast beiläufiges „Tschüss, ich melde mich“, dann ist
Frank auch schon aus der Wohnungstür. In zwei Wochen ist er ja
wieder da - denkt Ursula. Sie geht zum Fenster und beobachtet, wie
ihr Sohn mit dem Koffer in der Hand in das Auto einsteigt. Wer noch
im Auto sitzt, das kann sie nicht erkennen. Nur, dass es sich dabei
um eine Frau handelt. Kaum ist die Wagentür geschlossen, fährt der
Golf auch schon los. Sehr zügig. Ursula sieht dem Wagen hinterher,
bis er an der nächsten Straßenecke verschwindet. Ursula ahnt nicht,
was auf sie zukommt. Sie weiß nicht, was schon sehr viel früher
seinen Anfang nahm. Sie wird ihren Sohn Frank nie wieder in die
Arme schließen können. Der Moment, als er zu Unbekannten in einen
schwarzen Golf steigt, ist das letzte Mal, dass sie ihren Frank
sieht. Kontakt Info@SpurlosPodcast.de Instagram
https://instagram.com/julia_leischik
https://instagram.com/this_is_michael_strasser Redaktion Sylvia
Lutz Susanne Sandyk Annick Goergen Franziska Böhmer Ton Migo Fecke
(Soundhouse) Eine Produktion der StellaLuisa GmbH In Zusammenarbeit
mit Endemol Shine Germany und Rainer Laux Productions Du möchtest
mehr über unsere Werbepartner erfahren? Hier findest du alle Infos
& Rabatte: https://linktr.ee/spurlos_podcast
den Flur. „Meine Jeans, Mama, die Jeans?!“. „Ich hol sie dir“,
antwortet Ursula und greift in einen Stapel frisch gewaschener
Wäsche im Badezimmer. Frank nimmt die Hosen und packt sie in seinen
kleinen braunen Koffer auf dem Bett. Dann hält er kurz inne. „Das
müsste jetzt wirklich alles sein, oder?“. Er schaut Ursula fragend
an. Sie zuckt mit den Schultern und sagt „Ich denke schon.“ Frank
geht zum Fenster und schaut raus. Niemand zu sehen. Auf der Straße
vor dem Haus ist alles ruhig. Ursula wird in diesem Moment
nachdenklich. Ist das alles richtig? Es ging so schnell. Es hat
jetzt alles keine 24 Stunden gedauert. Doch Frank wirkt
entschlossen. Und eigentlich ist Ursula froh, dass er jetzt endlich
einen Plan hat. Was wirklich in ihm vorgeht, das ahnt sie nicht. Es
ist 6 Uhr. Gestern Nachmittag hatte Ursula ihrem Sohn die
Tageszeitung rübergeschoben und auf eine Anzeige gedeutet. Jetzt,
einen Tag später, ist alles schon so konkret. Gleich wird Frank
abgeholt. Von wem, das weiß Ursula nicht. Das macht ihr schon etwas
Angst. Ein ungutes Gefühl, das sich auf tragische Weise bestätigen
wird. „Da sind sie“ ruft Frank plötzlich und deutet auf einen
schwarzen Golf, der vor dem Haus zum Stehen kommt. „Ich muss los“
sagt er. Ursula und ihr Sohn umarmen und verabschieden sich hastig.
Ein schnelles, fast beiläufiges „Tschüss, ich melde mich“, dann ist
Frank auch schon aus der Wohnungstür. In zwei Wochen ist er ja
wieder da - denkt Ursula. Sie geht zum Fenster und beobachtet, wie
ihr Sohn mit dem Koffer in der Hand in das Auto einsteigt. Wer noch
im Auto sitzt, das kann sie nicht erkennen. Nur, dass es sich dabei
um eine Frau handelt. Kaum ist die Wagentür geschlossen, fährt der
Golf auch schon los. Sehr zügig. Ursula sieht dem Wagen hinterher,
bis er an der nächsten Straßenecke verschwindet. Ursula ahnt nicht,
was auf sie zukommt. Sie weiß nicht, was schon sehr viel früher
seinen Anfang nahm. Sie wird ihren Sohn Frank nie wieder in die
Arme schließen können. Der Moment, als er zu Unbekannten in einen
schwarzen Golf steigt, ist das letzte Mal, dass sie ihren Frank
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