Polyneuropathie bei Behandlung der chronischen Hepatitis B mit Vidarabin

Polyneuropathie bei Behandlung der chronischen Hepatitis B mit Vidarabin

Beschreibung

vor 36 Jahren
Zwei Patientinnen mit chronischer Hepatitis B wurden 8 bzw. 12
Wochen lang mit Vidarabin in Dosen von 1000 bzw. 700 mg/d
behandelt. Am Ende der Therapie litten beide distal an den Beinen
unter schweren sensiblen Reizerscheinungen; klinisch war die
sensible Wahrnehmung für alle Qualitäten distal an den Beinen
eingeschränkt. Drei Jahre später bestanden die Störungen weiterhin,
wenn auch in milderer Form. Während kurz nach Beginn der
Beschwerden die sensiblen Leitgeschwindigkeiten an den unteren
Extremitäten noch nicht sicher verlangsamt waren, fand sich bei
beiden Patientinnen nach einem halben Jahr eine deutliche Reduktion
auf Werte unter 40 m/s für den N. suralis, die auch nach einem Jahr
fortbestand. In beiden Fällen war 3 Jahre nach der Erstuntersuchung
eine leichte Besserung, aber noch keine Normalisierung des
elektrischen Befundes eingetreten. Der objektiv nachgewiesene lange
Verlauf und die erhebliche subjektive Beeinträchtigung bei diesen
Polyneuropathien sollten Anlaß zu einer sehr zurückhaltenden
Indikation der Therapie mit Vidarabin sein.

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