Morgen und Abend in Graz
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Gestern Abend hatte die Oper „Morgen und
Abend“ des in Graz geborenen Komponisten Georg
Friedrich Haas Premiere. Chefredakteur Christoph Wellner war für
radio klassik Stephansdom in der Oper Graz.
Ein Kind wird geboren, jemand stirbt, das Meer braust
unaufhaltsam … Zwischen Morgen und Abend, Leben und Tod, Realität
und Traum, Sehnsucht und Illusion gleitet diese Oper von Georg
Friedrich Haas. Uraufgeführt 2015 in Covent Garden, kam es
gestern Abend – man möchte lauf ausrufen: ENDLICH – zur
österreichischen Erstaufführung. Georg Friedrich Haas vertonte
einen Roman von Jan Fosse.
Chefdirigent Roland Kluttig führt
zielsicher durch die hochexpressive Musik. Haas hat anlässlich
der Uraufführung gesagt: „Erwarten Sie keine Melodien, erwarten
Sie keine Harmonien, erwarten Sie nur Klanglandschaften.“ Und
diese bekommt man. Atemberaubend schwer muss dieses Stück sein,
wenn man es dirigiert oder singt. Markus
Butter tut dies im zweiten Teil mit- und hinreißend
in der Hauptpartie des Johannes. Im ersten Teil ist das Publikum
fasziniert von der Präsenz von Cornelius
Obonya. Wobei die Worte Präsenz und Ereignis hier auch
inhaltlich irreführen. Zu unterschiedlichen Zeitpunkten
realisiert man, wer hier lebt und wer tot ist. Wie sagt der
Komponist? In „Morgen und Abend“ bemerkt man plötzlich, dass man
sich in die Rolle des Gestorbenen hineinversetzt. Dies schafft
eine sehr tiefe und intensive emotionale Grundsituation.“
Alle Partien sind großartig besetzt. Neben diesen vokalen
Leistungen sind es aber Regie und Bühnebild, Orchester und
Dirigent und die Musik von Georg Friedrich Haas, die diesen Abend
zu einem Ereignis machen.
Im Unterschied zu Richard Schmitz hier keine Wertung, sondern
lediglich ein Wort: HINGEHEN.
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