Erneuerbare Energien: Eine klare Richtung fehlt
Gespräch mit Patrick Kather, Vorstand Erzeugung & Vertrieb der
envia Mitteldeutsche Energie AG
41 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Durch die Krisen der vergangenen Jahre soll es ganz schnell gehen
mit der Transformation zur grünen Energie. Patrick Kather, Vorstand
enviaM, über die Schwierigkeiten dieses Prozesses und
Lösungsansätze. Das Thema Energieversorgung wird derzeit nicht nur
im Rahmen der Debatte um das sogenannte Heizungsgesetz heiß
diskutiert. Ob Industriestrom, Photovoltaik oder E-Mobilität – kaum
ein Bereich des täglichen Lebens kommt derzeit darum herum, sich um
zukünftige Herstellung, Transport oder Verbrauch Gedanken zu
machen. In der ersten Reihe: die Energieversorger. Das
Moderatoren-Duo Marco Weicholdt und Susanne Reinhardt holte sich
daher als Gast für die aktuelle Folge des Wirtschafts-Podcasts
„Macher Ost“ den Vorstand Erzeugung und Vertrieb der envia
Mitteldeutsche Energie AG, Patrick Kather, ins Studio. Als
Vertreter der Energiebranche sprach er über die Themen ... …
aktuelle Bedingungen der Energieversorgung: „Der Krieg in der
Ukraine hat viel ausgelöst, ob wir das wollen oder nicht wollen.
Das hat sich auch die Politik nicht so ausgesucht. Da mussten wir
agieren, ruckartig auf das System einwirken, Dinge neu erfinden,
Bezahlbarkeit, Existenzängste, Versorgungssicherheit und auch
‚Grün‘ zusammenbringen. Das ist schon nicht so einfach. [...] Was
wir nicht vergessen dürfen: Sowohl in der Corona-Krise als auch
Ukraine- Krise, da passiert viel ‚hinter den Gardinen‘, das sieht
man gar nicht: Wochenendarbeit oder die Kollegen in den Leitwarten,
die wegen Corona nicht raus durften, ihre Familien nur alle vier
Wochen gesehen haben.“ … Erneuerbare Energien: „Was uns fehlt, sind
auch Rahmenbedingungen. Wie schnell soll es gehen? Wer hat Vorrang?
Das ist noch nicht so klar, auch hier in der Region. Wir brauchen
teilweise zehn, zwölf Jahr für den Bau eines Wasserkraftwerks Das
Wirtschaftsministerium sagt ‚super Idee‘. Dann kommt das
Umweltministerium: ‚Für die Fische ist das nicht so eine gute
Idee.‘ Das sind alles berechtigte Punkte, aber dadurch haben wir
auch noch keine ‚Straßenschilder‘. Da fehlt die Richtung. [...]
Beim Kapital mache ich mir die wenigstens Sorgen. Was wir machen,
ist richtig und das denken auch die Kapitalinvestoren.“ ...
Wärmepumpe: Es gibt ja einen Grund, warum eine Wärmepumpe auf
einmal dreimal so viel kostet. Das ist nicht, weil die Technologie
wertvoller geworden ist. Es ist einfach ein Symbol von ‚Es gibt zu
wenig‘. Wir haben auch viel zu wenig Handwerker und
Installateurskapazitäten. Und da machen wir den zweiten Fehler in
der Geschwindigkeit und in der Koordination. …
Industriestrompreise: „Das ist eine ganz schwierige Debatte, weil
am Ende das System trotzdem die Kosten tragen muss. Das ist
eigentlich verkappt eine Verteilungsdebatte. Und es ist eine Wette:
darauf, dass die Unternehmen, die diesen Industriestrompreis
bekommen, auch in Deutschland bleiben, hier Wertschöpfung haben und
entsprechend etwas zur Gemeinschaft beitragen durch Steuern. [...]
Wir müssen aufpassen, dass wir keine Trennung zwischen ‚Was ist
Großindustrie?‘ und ‚Was sind kleine und mittlere Unternehmen?‘
vornehmen. [...] Wenn ich Unternehmer wäre und ich hätte noch einen
gewissen Handlungsspielraum, dann ist die eine Maßgabe, so schnell
es geht selbst zu dekarbonisieren. [...] Sei es durch Energie
einsparen oder zu gucken, wo wie viel verbraucht wird, mit
Energiedienstleistern sprechen: Wie kann ich mich ein Stück weit
selber versorgen?“
mit der Transformation zur grünen Energie. Patrick Kather, Vorstand
enviaM, über die Schwierigkeiten dieses Prozesses und
Lösungsansätze. Das Thema Energieversorgung wird derzeit nicht nur
im Rahmen der Debatte um das sogenannte Heizungsgesetz heiß
diskutiert. Ob Industriestrom, Photovoltaik oder E-Mobilität – kaum
ein Bereich des täglichen Lebens kommt derzeit darum herum, sich um
zukünftige Herstellung, Transport oder Verbrauch Gedanken zu
machen. In der ersten Reihe: die Energieversorger. Das
Moderatoren-Duo Marco Weicholdt und Susanne Reinhardt holte sich
daher als Gast für die aktuelle Folge des Wirtschafts-Podcasts
„Macher Ost“ den Vorstand Erzeugung und Vertrieb der envia
Mitteldeutsche Energie AG, Patrick Kather, ins Studio. Als
Vertreter der Energiebranche sprach er über die Themen ... …
aktuelle Bedingungen der Energieversorgung: „Der Krieg in der
Ukraine hat viel ausgelöst, ob wir das wollen oder nicht wollen.
Das hat sich auch die Politik nicht so ausgesucht. Da mussten wir
agieren, ruckartig auf das System einwirken, Dinge neu erfinden,
Bezahlbarkeit, Existenzängste, Versorgungssicherheit und auch
‚Grün‘ zusammenbringen. Das ist schon nicht so einfach. [...] Was
wir nicht vergessen dürfen: Sowohl in der Corona-Krise als auch
Ukraine- Krise, da passiert viel ‚hinter den Gardinen‘, das sieht
man gar nicht: Wochenendarbeit oder die Kollegen in den Leitwarten,
die wegen Corona nicht raus durften, ihre Familien nur alle vier
Wochen gesehen haben.“ … Erneuerbare Energien: „Was uns fehlt, sind
auch Rahmenbedingungen. Wie schnell soll es gehen? Wer hat Vorrang?
Das ist noch nicht so klar, auch hier in der Region. Wir brauchen
teilweise zehn, zwölf Jahr für den Bau eines Wasserkraftwerks Das
Wirtschaftsministerium sagt ‚super Idee‘. Dann kommt das
Umweltministerium: ‚Für die Fische ist das nicht so eine gute
Idee.‘ Das sind alles berechtigte Punkte, aber dadurch haben wir
auch noch keine ‚Straßenschilder‘. Da fehlt die Richtung. [...]
Beim Kapital mache ich mir die wenigstens Sorgen. Was wir machen,
ist richtig und das denken auch die Kapitalinvestoren.“ ...
Wärmepumpe: Es gibt ja einen Grund, warum eine Wärmepumpe auf
einmal dreimal so viel kostet. Das ist nicht, weil die Technologie
wertvoller geworden ist. Es ist einfach ein Symbol von ‚Es gibt zu
wenig‘. Wir haben auch viel zu wenig Handwerker und
Installateurskapazitäten. Und da machen wir den zweiten Fehler in
der Geschwindigkeit und in der Koordination. …
Industriestrompreise: „Das ist eine ganz schwierige Debatte, weil
am Ende das System trotzdem die Kosten tragen muss. Das ist
eigentlich verkappt eine Verteilungsdebatte. Und es ist eine Wette:
darauf, dass die Unternehmen, die diesen Industriestrompreis
bekommen, auch in Deutschland bleiben, hier Wertschöpfung haben und
entsprechend etwas zur Gemeinschaft beitragen durch Steuern. [...]
Wir müssen aufpassen, dass wir keine Trennung zwischen ‚Was ist
Großindustrie?‘ und ‚Was sind kleine und mittlere Unternehmen?‘
vornehmen. [...] Wenn ich Unternehmer wäre und ich hätte noch einen
gewissen Handlungsspielraum, dann ist die eine Maßgabe, so schnell
es geht selbst zu dekarbonisieren. [...] Sei es durch Energie
einsparen oder zu gucken, wo wie viel verbraucht wird, mit
Energiedienstleistern sprechen: Wie kann ich mich ein Stück weit
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