«Eifersucht ist, wenn man ein völlig übersteigertes Bild der anderen Person im Kopf hat»
Miriam Siegenthaler ist polyamor und liebt offen zwei Männer. Wie
gehen die drei mit Eifersucht um? Wen nimmt die 28-Jährige mit ans
Weihnachtsfest? Wie reagiert sie auf abfällige Bemerkungen zu
ihrem Lebensmodell?
25 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Kribbeln im Bauch, Aufregung – Miriam Siegenthalers erste grosse
Liebe dauerte fünf Jahre. Treue war für sie und Max eine
Selbstverständlichkeit. Die Beziehung für andere Personen zu
öffnen, gehörte höchstens in den Bereich der sexuellen
Fantasien. Doch das sollte sich ändern. «Nach etwa drei Jahren
Beziehung lief mir schliesslich – also um genau zu sein, hat Max
uns einander vorgestellt – die fast unwiderstehliche, lockige
Versuchung namens Patrick über den Weg, und da tauchte bei mir
erstmals flüchtig der Gedanke auf, ob es abwegig wäre, mit zwei
Männern gleichzeitig eine Beziehung zu führen», schreibt Miriam
Siegenthaler in ihrem Blog.
Das war nicht der Anfang ihrer polyamoren Beziehung, doch der
Gedanke war geboren. Die Beziehung zu Max plätscherte aus.
Patrick wurde ihr Freund. Mit ihm lebte sie von Anfang an in
einer offenen Beziehung. Jahrelang lernten beide keine weiteren
Frauen oder Männer kennen, mit denen es richtig ernst wurde –
bis Mike auftauchte. Patrick bemerkte als Erster, dass Miriam
verliebt war. «Für mich und Patrick war immer klar: Wenn eine
neue Beziehung ernster wird, hat die Partnerin oder der Partner
der älteren Beziehung ein Vetorecht. Wenn sich Patrick und Mike
nicht verstanden hätten, wäre das ein No-go gewesen», erzählt
Mirjam Siegenthaler im BaZ-Podcast. Mittlerweile sind die beiden
seit etwas mehr als zwei Jahren auch ein Paar.
Eifersucht ist zwischen ihr und Mike bis heute manchmal ein
Thema. «Dann gehe ich in den Wald und schreie. Das tut wirklich
gut», sagt Miriam Siegenthaler. Am wichtigsten sei es jedoch,
zusammen darüber zu reden, herauszufinden, was man brauche, um
sich in der Beziehung trotzdem sicher zu fühlen. «Eifersucht
ist, wenn man ein völlig übersteigertes Bild der anderen Person
im Kopf hat», sagt Miriam Siegenthaler: «Mike sagt immer so
schön: Wenn man nicht in ‹schlechter› oder ‹besser› denkt,
sondern in ‹anders›, dann erübrigt sich der Vergleich, der ja
die Eifersucht ausmacht.»
Doch wie reagiert das Umfeld auf ihre Dreierbeziehung? Liebt sie
einen ihrer Freunde mehr als den anderen? Wie sieht der Alltag in
der gemeinsamen Wohnung aus? Sind die drei offen für weitere
ernste Beziehungen und wie machen sie das mit dem Sex?
Hören Sie selbst, im BaZ-Podcast «Los emol».
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