Revolutionärer Glaube – Ernst Bloch zu Thomas Münzer
43 Minuten
Beschreibung
vor 4 Jahren
Prof. Dr. Micha Brumlik spricht über Ernst Bloch und
Thomas Münzer
Thomas Münzer deutete in apokalyptischer Schau seine Zeit als
Anbruch des göttlichen Gerichtes. Weizen sei vom Unkraut zu
trennen; es gelte das Wort Jesu: „Ich bin nicht gekommen, Frieden
zu bringen, sondern das Schwert“ (Mt 10,34). Unter Berufung auf 2
Mos 22,1 ruft er den versammelten Landesfürsten zu: „Ein
gottloser Mensch hat kein Recht zu leben, wo er die Frommen
behindert […] wie uns essen und trinken ein Lebensmittel ist, so
ist es auch das Schwert, um die Gottlosen zu vertilgen.“ Jesus
sei in einem Viehstall geboren; er stehe auf Seiten der Armen und
Unterdrückten. Die, die sich in Pelzmänteln kleiden und auf
Seidenkissen sitzen, sind „Christo ain greuel“. Münzer hatte
einen guten Blick für die sozialen Probleme seiner Tage. Seine
sozialethischen Interessen sind in engem Kontakt mit seinen
mystischen und theologischen Ideen. Münzer eiferte nicht nur für
die Gottesfurcht, sondern als Gottesfürchtiger für soziale
Gerechtigkeit.
05.03.2020
Katholische Akademie in Berlin
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