Folge 68 - Chris Paul: Für Angehörige_der ERSTE Todestag_1
10 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Liebe Hörerinnen und Hörer!
Heute geht es weiter mit Chris Paul:
Chris Paul: Für Angehörige_der ERSTE Todestag_1
Trauerfacette Sich anpassen:
Vieles ist nach dem Tod eines geliebten Menschen anders, für die
etlichen Herausforderungen und Veränderungen braucht es Lösungen
und neue Alltagsroutinen, sowohl privat als auch beruflich.
Trauernde sind öfter weniger lustig und weniger leistungsfähig
als zuvor. Freunde sind deswegen unsicher und es fällt ihnen
schwer, sich zwischen Mitgefühl, Neugier und dem Wunsch nach
Normalität zu entscheiden.
Außerdem kann es sein, dass sie als Freund oder Angehöriger nun
plötzlich zum Unterstützer geworden sind, was in den ersten
Monaten wahrscheinlich selbstverständlich und ok war, sich
vielleicht aber mit der Zeit etwas abnützt. Denn funktionierende
Beziehungen basieren auf einem Gleichgewicht des Gebens und
Nehmens. Hier empfiehlt sich Normalität und Respekt als
Überlebenshelfer, mehr als übertriebene Fürsorge, das tut ihrer
Freundschaft, bzw. Beziehung sicher besser.
Zum Beispiel können sie an Jahrestagen des Geburtstags oder des
Todes Zeit mit den Trauernden verbringen, Halt und Trost geben.
Bei Festen und Feierlichkeiten können sie durch ihre Anwesenheit
Stabilität geben. Erklären sie sich bereit, telefonisch
erreichbar zu sein, wenn der Trauernde jemanden zum Reden
braucht. Überlegen sie bitte genau, was sie leisten können, es
ist wichtig versprochenes einzuhalten. Als stabile Personbieten
sie Taschentücher, den Arm und Halt an, falls der Trauernde von
Gefühlen überwältigt wird.
Auch der praktischen Unterstützung ist fast keine Grenzen gesetzt
(denken sie an einkaufen, kochen, Kinder hüten, Hunde ausführen,
Reparaturen, Gartenarbeit erledigen….oder an Gesprächsangebote,
Recherchen über Trauerangebote, Mithilfe beim Ausräumen der
Wohnung eines verstorbenen Angehörigen bzw. administratives bei
Ämtern und Behörden, oder auch die Grabpflege in der Zeit eines
Urlaubs), und im Laufe der Trauerjahre brauchen Trauernde immer
weniger davon, da sie auf der Facette der Anpassung Stück für
Stück neue Lösungen für die geänderten Lebensumstände gefunden
haben. Bedenken sie, die praktische Unterstützung soll stützen,
nicht überlagern oder bevormunden.
Die mitfühlende Normalität wird im Laufe des Trauerwegs immer
wichtiger, auch in engen Beziehungen. Mitmenschliche Normalität
meint, dass sie einen Blick auf die Stimmung des Trauernden haben
und Rücksicht auf Traurigkeit, Gereiztheit und unkonzentriertes
Verhalten nehmen. Allerdings bedeutet es auch, den Trauernden
nicht auf Dauer in Watte zu packen, sondern ihm auch etwas
zuzutrauen. Im Laufe der Zeit das Weiterleben zutrauen und nicht
auf den Trauerschmerz zu reduzieren.
Versuchen sie als Unterstützer, Angehöriger und Freund den
Trauernden zu verstehen. Jeder Mensch sehnt sich nach
Unterstützung, aber auch nach Selbstständigkeit. Daher sollte die
Unterstützung für trauernde Freunde und Verwandte Hilfe zur
Selbsthilfe sein. Trauernde möchten sich langfristig ihr Leben
zurückerobern und neugestalten. Vielleicht gehört es auch dazu,
dass der Trauernde unabhängig von Ihnen und Ihrer Unterstützung
wird. Möglicherweise gefällt ihnen die Lebensgestaltung des
Trauernden nicht, aber es ist das Leben des anderen, nicht Ihres.
Vergessen sie nicht, es ist ein Stück weit der Erfolg ihrer
Unterstützung, wenn der Trauernde nun wieder mehr allein schafft.
und sie können sich wieder mehr auf sich selbst konzentrieren und
ihr eigenes Wohlbefinden in den Mittelpunkt stellen und darauf
haben sie immer Einfluss.
Viel Interesse beim Hören!
Eure,
Rosa Blume
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