Die Gehörnten
Stolz und erhaben blicken sie mit ihren gebogenen Hörnern von den
höchsten Gräten: Steinböcke sind aus den Schweizer Alpen nicht mehr
wegzudenken. Doch das war nicht immer so: Mehr als 100 Jahre gab es
sie nicht mehr im Land. «NETZ NATUR» erzählt, wie ...
51 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Stolz und erhaben blicken sie mit ihren gebogenen Hörnern von den
höchsten Gräten: Steinböcke sind aus den Schweizer Alpen nicht mehr
wegzudenken. Doch das war nicht immer so: Mehr als 100 Jahre gab es
sie nicht mehr im Land. «NETZ NATUR» erzählt, wie die Rückkehr
gelang. Jost Schneider, ein St. Galler Lehrer und Tierfilmer, ist
ein Jahr lang mit der Kamera in den höchsten Lagen den Steinböcken
nachgestiegen und hat unglaubliche Szenen eingefangen. So
selbstbewusst und wenig scheu sich die grossen, wilden Alpenziegen
präsentieren, so schwierig ist es, die wirklich spannenden Momente
in ihrem Leben zu beobachten oder gar zu filmen: die ritualisierten
und die tödlichen Rangkämpfe, die Paarung, die Geburt. Jost
Schneider hat all dies dokumentiert und stellte seine Aufnahmen
«NETZ NATUR» zu Verfügung. So entstand eine Reportage, die den
Titel sowohl im direkten als auch im übertragenen Sinn einlöst –
sie zeigt, wie in der Natur nicht immer nur die Grössten, Stärksten
und Schönsten zum Zug kommen. Wenn es um die Fortpflanzung geht,
herrscht nicht nur bei den Steinböcken Damenwahl – und so geben
mitunter auch mal die kleinen Frechen ihre Gene weiter. Frech war
auch die Art und Weise, wie der Bundesrat um die Jahrhundertwende
vom 19. ins 20. Jahrhundert illegale Aktionen in Italien gebilligt
und sogar unterstützt hatte, um die Steinböcke, die seit dem 18.
Jahrhundert ausgerottet waren, wieder ins Land zu holen. Er
förderte nicht nur den berühmten Fang von drei Steinbock-Kitzen
durch Wilderer in einem italienischen Nationalpark, er hatte auch
nichts dagegen einzuwenden, dass diese illegalen Aktionen bis zum
Zweiten Weltkrieg unverfroren mit wohl gegen 200 Steinböcken
fortgesetzt wurden, aus denen die Wilderer enormen Profit schlugen
und mit denen Tierparks in der Schweiz Handel trieben. Dies haben
der Bergeller Wildtier-Veterinär Marco Giacometti und verschiedene
Historiker minuziös recherchiert und dokumentiert. Die Sendung webt
ein dichtes Netz von Geschichten aus Biologie, Kultur und
Naturgeschichte über die mystischen Hornträger und Wappentiere, die
heute in einem Teil der Schweiz fast als heilig gelten und in
anderen Gebieten bedenkenlos über die Trophäenjagd durch den Staat
vermarktet werden. Ein reichhaltiger Bilderbogen über ein
Paradebeispiel, wie beeindruckend eine Tierart sich unter
unglaublichen Bedingungen in der Natur durchschlägt und wie
willkürlich die Menschen mit ihr umspringen.
höchsten Gräten: Steinböcke sind aus den Schweizer Alpen nicht mehr
wegzudenken. Doch das war nicht immer so: Mehr als 100 Jahre gab es
sie nicht mehr im Land. «NETZ NATUR» erzählt, wie die Rückkehr
gelang. Jost Schneider, ein St. Galler Lehrer und Tierfilmer, ist
ein Jahr lang mit der Kamera in den höchsten Lagen den Steinböcken
nachgestiegen und hat unglaubliche Szenen eingefangen. So
selbstbewusst und wenig scheu sich die grossen, wilden Alpenziegen
präsentieren, so schwierig ist es, die wirklich spannenden Momente
in ihrem Leben zu beobachten oder gar zu filmen: die ritualisierten
und die tödlichen Rangkämpfe, die Paarung, die Geburt. Jost
Schneider hat all dies dokumentiert und stellte seine Aufnahmen
«NETZ NATUR» zu Verfügung. So entstand eine Reportage, die den
Titel sowohl im direkten als auch im übertragenen Sinn einlöst –
sie zeigt, wie in der Natur nicht immer nur die Grössten, Stärksten
und Schönsten zum Zug kommen. Wenn es um die Fortpflanzung geht,
herrscht nicht nur bei den Steinböcken Damenwahl – und so geben
mitunter auch mal die kleinen Frechen ihre Gene weiter. Frech war
auch die Art und Weise, wie der Bundesrat um die Jahrhundertwende
vom 19. ins 20. Jahrhundert illegale Aktionen in Italien gebilligt
und sogar unterstützt hatte, um die Steinböcke, die seit dem 18.
Jahrhundert ausgerottet waren, wieder ins Land zu holen. Er
förderte nicht nur den berühmten Fang von drei Steinbock-Kitzen
durch Wilderer in einem italienischen Nationalpark, er hatte auch
nichts dagegen einzuwenden, dass diese illegalen Aktionen bis zum
Zweiten Weltkrieg unverfroren mit wohl gegen 200 Steinböcken
fortgesetzt wurden, aus denen die Wilderer enormen Profit schlugen
und mit denen Tierparks in der Schweiz Handel trieben. Dies haben
der Bergeller Wildtier-Veterinär Marco Giacometti und verschiedene
Historiker minuziös recherchiert und dokumentiert. Die Sendung webt
ein dichtes Netz von Geschichten aus Biologie, Kultur und
Naturgeschichte über die mystischen Hornträger und Wappentiere, die
heute in einem Teil der Schweiz fast als heilig gelten und in
anderen Gebieten bedenkenlos über die Trophäenjagd durch den Staat
vermarktet werden. Ein reichhaltiger Bilderbogen über ein
Paradebeispiel, wie beeindruckend eine Tierart sich unter
unglaublichen Bedingungen in der Natur durchschlägt und wie
willkürlich die Menschen mit ihr umspringen.
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