Kapitel 4: Oh, du Fröhliche ("Castas Träume", Hörbuch)
1 Stunde 16 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Über den Dächern von Bayreuth war es stiller geworden und es
schossen nur noch vereinzelt Raketen über den Nachthimmel. Weit
oben zwischen den Sternen, die durch die klare Luft
hinunterblitzten, erschien ein kleiner weißer Punkt, der auf den
ersten Blick ebenfalls wie ein Stern aussah.
Doch der weiße Punkt wurde größer und größer, bis klar erkennbar
war, dass es sich nicht um einen Stern, sondern vielmehr um ein
glänzend weißes Objekt in der Größe einer kleinen Hütte handelte.
Dieses Objekt hatte die Form einer Kapsel mit spitz zulaufenden
Enden, wobei es an seiner breitesten Stelle in der Mitte einen
Durchmesser von gut vier Metern hatte.
Es flog lautlos und war sehr viel schneller als ein Auto oder gar
ein Flugzeug. Mit dieser enormen Geschwindigkeit flog es direkt
auf die große Wiese zu, die fünfhundert Meter weit entfernt war
von Bennis Haus.
Die Kapsel bremste lautlos und abrupt und blieb zwei Meter über
der gefrorenen Wiese vertikal in der Luft stehen. Über dem Boden
schwebend, sah es aus wie ein gigantischer weißer Luftballon, mit
dem einzigen Unterschied, dass es auch nach oben hin spitz
zulief.
Ein leises Zischen war zu hören und eine Klappe öffnete sich
vorne an der Kapsel. Aus der Öffnung blickte ein junger Mann mit
schwarzen, zerzausten Haaren.
Er streckte sich und sprang mit einer eleganten Bewegung hinunter
auf den eisigen Boden. Sein Blick war auf die Stadt gerichtet,
die Fenster und die Straßen beleuchtet, unschuldig und unwissend.
Das gefrorene Gras knirschte leise unter seinen nackten Füßen,
als er ein paar Meter in Richtung Siedlung lief. Dann blieb er
stehen und schaute wie gebannt zu den Lichtern der Stadt, die
sich in seinen großen, dunklen Augen spiegelten.
Die dünne Schneedecke reflektierte das Licht des Mondes, der hell
auf die Wiese schien. Abgesehen vom Boden und der Kapsel hinter
ihm war alles dunkel. Der Wald im Hintergrund setzte sich schwarz
ab vor dem dunkelblauen Himmel.
Der junge Mann lief noch ein Stück weiter, zum Rand der Wiese,
und fixierte die Fenster vor sich, von denen eines Bennis
gehörte. Er seufzte leise und ein kleines Lächeln erschien auf
seinen Lippen.
Endlich war Casta angekommen.
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