#9 - Moshe Zuckermann im Gespräch mit Anno Mungen
55 Minuten
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vor 3 Jahren
Der Historiker und Wagner-Kenner Moshe Zuckermann spricht mit
Anno Mungen über dessen Buch "Hier gilt's der Kunst. Wieland
Wagner 1941-1945".
Wieland Wagner (1917-1966), Enkel von Richard Wagner und Sohn der
Hitlerverehrer Siegfried und Winifred Wagner, spielt bei der
intensiven Verbindung von Bayreuth mit dem Nationalsozialismus
eine entscheidende und bis heute nicht aufgearbeitete Rolle.
Hitler fördert seine Karriere und Wagner folgt strategisch wie
stilistisch den Prinzipien des Nationalsozialismus, um die
Leitung der Bayreuther Festspiele zu übernehmen. In der jungen
Bundesrepublik erreicht er schließlich sein Ziel: 1951 wird er
zusammen mit seinem Bruder Wolfgang Leiter der neu gegründeten
Festspiele. Anno Mungen nimmt Wieland Wagners künstlerische
Tätigkeit vor 1951 in den Blick und untersucht umfassend die
Entpolitisierung der Bayreuther Festspiele in der jungen
Bundesrepublik, die es ermöglichte, dass sich Wieland Wagner der
eigenen Schuldhaftigkeit nicht stellen musste.
Ein Gespräch über die künstlerische Stilsuche zwischen 1933 und
1945, an der sich das deutsche Zeitgeschehen in seiner
Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit abbildet, über das
Bayreuther Verhältnis zwischen Opportunismus und Ideologie und
über Wieland Wagner als vermeintlichen Entrümpler.
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