Analyse der Spätkomplikationen nach Onkotherapie bei Frauen mit gynäkologischen Malignomen
Beschreibung
vor 22 Jahren
Keine medizinische Behandlung ist ganz ohne Nebenwirkungen und
gerade die onkologische Therapie ist reich an Komplikationen.
Heilungen werden hier oft durch eine Reihe verschiedener Früh- und
Spätfolgen erkauft. Über die Frühkomplikationen gibt es viele
Studien und es liegen exakte Daten vor. Bei den Spätfolgen dagegen
sieht es anders aus. Nur wenige Zentren können ihre Patienten über
Jahrzehnte hinweg beobachten und so Aussagen über chronische Folgen
und Komplikationen, die erst nach vielen Jahren auftreten, machen.
Deswegen beschränken sich die meisten Studien über
Spätkomplikationen auf die ersten 5 Jahre nach der Primärtherapie.
In unserer Studie wurden 126 rezidivfreie Patientinnen untersucht,
die regelmäßig in der 1. Frauenklinik der LMU München zur Nachsorge
waren. Bei diesen Frauen lag die Onkotherapie ihres
Genitalmalignoms mindestens 10 Jahre zurück, bei manchen sogar mehr
als 40 Jahre. Die Ergebnisse der Nachsorgeuntersuchungen dieser
Frauen wurden studiert, und alle wurden zu einer spezifischen
Untersuchung eingeladen. 46 der Patientinnen erschienen zu dieser
Untersuchung, in der ein gezieltes Interview, eine gynäkologische,
eine urologische und eine urodynamische Untersuchung durchgeführt
wurden. 39 dieser Frauen beantworteten auch einen Fragebogen zum
Thema Lebensqualität und Sexualität nach Onkotherapie. Die
Patientinnen, die zur speziellen Nachuntersuchung erschienen,
zeigten fast alle belastende Spätfolgen. Bei den Frauen, bei denen
nur die Akten studiert wurden, fanden sich bei 28% keine
Spätkomplikationen. Die häufigsten Spätfolgen waren eine verkürzte,
verklebte Vagina (65%), Harninkontinenz (74%), Zystozelen (37%),
chronische Zystitiden (22%), chronische Diarrhoe (20%) und
Stuhlinkontinenz (17%). Trotz all dieser Komplikationen war der
Leidensdruck der Patientinnen erstaunlich gering. Folgen wie
chronische Diarrhoe und Stuhlinkontinenz kamen nur bei bestrahlten
Patientinnen vor. Auch eine verklebte, verkürzte Vagina war nach
primärer Bestrahlung signifikant häufiger zu finden als nach
Operation. Harninkontinenz dagegen war kam öfters bei den
operierten Frauen vor. Beim Vergleich zwischen einfach Therapie
(primäre Bestrahlung oder Operation) und zweifach Therapie
(Operation und adjuvante Bestrahlung) konnten erstaunlicherweise
keine signifikanten Unterschiede in der Komplikationsrate
festgestellt werden.
gerade die onkologische Therapie ist reich an Komplikationen.
Heilungen werden hier oft durch eine Reihe verschiedener Früh- und
Spätfolgen erkauft. Über die Frühkomplikationen gibt es viele
Studien und es liegen exakte Daten vor. Bei den Spätfolgen dagegen
sieht es anders aus. Nur wenige Zentren können ihre Patienten über
Jahrzehnte hinweg beobachten und so Aussagen über chronische Folgen
und Komplikationen, die erst nach vielen Jahren auftreten, machen.
Deswegen beschränken sich die meisten Studien über
Spätkomplikationen auf die ersten 5 Jahre nach der Primärtherapie.
In unserer Studie wurden 126 rezidivfreie Patientinnen untersucht,
die regelmäßig in der 1. Frauenklinik der LMU München zur Nachsorge
waren. Bei diesen Frauen lag die Onkotherapie ihres
Genitalmalignoms mindestens 10 Jahre zurück, bei manchen sogar mehr
als 40 Jahre. Die Ergebnisse der Nachsorgeuntersuchungen dieser
Frauen wurden studiert, und alle wurden zu einer spezifischen
Untersuchung eingeladen. 46 der Patientinnen erschienen zu dieser
Untersuchung, in der ein gezieltes Interview, eine gynäkologische,
eine urologische und eine urodynamische Untersuchung durchgeführt
wurden. 39 dieser Frauen beantworteten auch einen Fragebogen zum
Thema Lebensqualität und Sexualität nach Onkotherapie. Die
Patientinnen, die zur speziellen Nachuntersuchung erschienen,
zeigten fast alle belastende Spätfolgen. Bei den Frauen, bei denen
nur die Akten studiert wurden, fanden sich bei 28% keine
Spätkomplikationen. Die häufigsten Spätfolgen waren eine verkürzte,
verklebte Vagina (65%), Harninkontinenz (74%), Zystozelen (37%),
chronische Zystitiden (22%), chronische Diarrhoe (20%) und
Stuhlinkontinenz (17%). Trotz all dieser Komplikationen war der
Leidensdruck der Patientinnen erstaunlich gering. Folgen wie
chronische Diarrhoe und Stuhlinkontinenz kamen nur bei bestrahlten
Patientinnen vor. Auch eine verklebte, verkürzte Vagina war nach
primärer Bestrahlung signifikant häufiger zu finden als nach
Operation. Harninkontinenz dagegen war kam öfters bei den
operierten Frauen vor. Beim Vergleich zwischen einfach Therapie
(primäre Bestrahlung oder Operation) und zweifach Therapie
(Operation und adjuvante Bestrahlung) konnten erstaunlicherweise
keine signifikanten Unterschiede in der Komplikationsrate
festgestellt werden.
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