Beobachtungen zu Akutergebnis und Langzeitverlauf nach Hochfrequenzrotationsangioplastie komplexer Koronarstenosen

Beobachtungen zu Akutergebnis und Langzeitverlauf nach Hochfrequenzrotationsangioplastie komplexer Koronarstenosen

Beschreibung

vor 22 Jahren
Im Klinikum Heilbronn wurden von Ende 1994 bis Anfang 2000 bei 167
Patienten, 207 Stenosen interventionell angegangen und einer
Rot-ablation mit anschließender PTCA zugeführt. Für eine Subgruppe
von 62 Patienten wurden zusätzlich umfangreiche anamnestische Daten
erhoben. Nach mehreren Monaten erfolgte eine angiographische
Nachkontrolle bei 134 Patienten (83,8%) mit 164 Stenosen (82,0%),
wobei der Kontrollabstand 3,8 * 0,7 Monate betrug. Keiner der
Patienten verstarb in diesem Zeitraum oder musste sich einer
Bypass-Operation unterziehen Die angiographische Primärerfolgsquote
betrug 93,2%. Durch die Rotablation und die anschließenden PTCA kam
es in 16,9% zu angiographischen Ereignissen (Dissekate,
Vasospasmen, Gefäßverschlüsse). Wegen technischer Komplikationen
konnte der Primäreingriff bei sieben Stenosen nicht erfolgreich
durchgeführt werden (3,4%). In 6,6% der Fälle kam es zu klinischen
Komplikationen (Myokardinfarkte, Bypass-Operationen,
Perikardergüsse, Tod). Bei 70 der nachangiographierten Patienten
(52,2%) kam es zu einer Restenose. Für die Intervention mit dem
Rotablator lässt sich aus unseren und den Ergebnissen anderer
Studien ableiten, dass sich komplexe Stenosen für die Behandlung
nicht unbedingt als erfolgsmindernd erweisen, wie dies für die PTCA
gilt. Es gibt Hinweise, dass sich durch die Auswahl eines
unterdimensionierten Bohrkopfes und eine kurze Passagedauer mit dem
Rotablator das Risiko von Komplikationen vermindern lässt. Durch
dieses Vorgehen findet eine langsame Verringerung der Stenose
statt, wodurch ein gleichmäßiger Partikelabstrom gewährleistet ist.
So lassen sich sowohl Mikrokavitationen als auch übermäßiger
Partikelabrieb, die beide als mögliche Ursachen distaler
Embolisationen dis-kutiert werden, reduzieren. Ideal scheint ein
Bohrkopf-Gefäßquotient von 0,7-0,8 zu sein. Zusätzlich beeinflusst
eine vorhergehende Rotabla-tion die Ergebnisse der nachfolgenden
PTCA im Sinn einer „faciliated angioplasty“ möglicherweise positiv.
In unserem Kollektiv fällt die im Vergleich zu anderen Studien mit
nur sechs Myokardinfarkten sehr niedrige Rate an ischämischen
Komplikationen auf (3,6%). Als Grund dafür könnte die konsequente
Anwendung der im vorigen Abschnitt beschriebenen Verfahren sein.
Außerdem haben die gute Hydratation mit der Verbesserung der
Rheologie und das auch intraoperativ fortgeführte strenge
spasmolytische Regime sicher eine wichtige Rolle gespielt.
Hinsichtlich der Restenosierung konnte der Rotablator die
Erwartungen nicht erfüllen. Die Rate der erneuten Stenosierungen
entspricht der der PTCA oder ist in manchen Studien sogar noch
höher. Der in der Litera-tur beschriebene Zusammenhang zwischen
initialem Lumengewinn/ Gefäßdurchmesser und einem guten
Langzeitergebnis scheint auch für unser Kollektiv zuzutreffen, denn
bei der Gruppe der Restenosierungen war der initiale Lumengewinn
signifikant niedriger, als bei der Gruppe mit guten
Langzeitergebnissen. So wurde bei den späteren Restenosen lediglich
eine Reduktion auf 36% erzielt, während bei der Gruppe der
Langzeiterfolge nur eine 30% Reststenosierung zurückblieb
(p

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