DNA-Vakzinierung mit Idiotyp Zytokin Fusionskonstrukten gegen Lymphome im Mausmodell

DNA-Vakzinierung mit Idiotyp Zytokin Fusionskonstrukten gegen Lymphome im Mausmodell

Beschreibung

vor 22 Jahren
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit neuen Ansätzen zur
Immuntherapie von B-Zell-Lymphomen. Als Mausmodell wurden das
Lymphom A20 und der eher leukämisch wachsende BCL1-Tumor verwendet.
Alle Zellen eines B-Zell-Lymphoms produzieren einen identischen
Antikörper, den sogenannten Idiotyp, der als tumorspezifisches
Antigen benutzt werden kann: Die antigenbindenden variablen
Regionen von schwerer und leichter Kette sind für die Tumorzellen
jedes Patienten spezifisch. Die variablen Regionen lassen sich mit
einem flexiblen Linker-Peptid zu single-chain Fragmenten (scFv)
fusionieren. Die Antigenbindung und die Struktur als Tumorantigen
bleiben dabei erhalten. Die BCL1-Sequenz war bereits bekannt, sie
ließ sich mit Hilfe familienspezischer Primer mit PCR amplifizieren
und klonieren. Bei der stark hypermutierten Sequenz des
A20-Idiotyps versagte das Standardverfahren der Konsensus-Primer,
erst eine 5'-RACE-PCR war erfolgreich. Der optimale
Effektormechanismus (humoral, CD4 oder CD8 vermittelt) zur
Immuntherapie von Lymphomen ist nicht bekannt. Bei DNA-Vakzinen
lässt sich die Immunantwort besonders effektiv modulieren. Hier
wurde ein System entwickelt, um rasch die Wirksamkeit verschiedener
Kombinationen in vivo untersuchen zu können: Der scFv-Idiotyp wurde
mit einem Zytokin (IL1beta, IL4, IL12, GM-CSF oder Flt3 ligand)
und/oder einem Adjuvans (Tetanus Toxin Fragment C oder HBsAg)
gekoppelt. In vitro wurde die Expression, die Faltung des scFv und
die biologische Aktivität bestätigt. Neben der spezifischen
Zytokinwirkung stabilisieren die Fusionspartner die scFv-Proteine
deutlich. Zunächst wurde mit dem Modellantigen HBsAg die
Immunisierungstechnik optimiert: Intradermale Plasmid-Injektion in
die Ohr Pinna ergab konsistent hohe Antikörper-Titer. Bereits ohne
in vitro-Restimulation konnte eine starke zelluläre Antwort
nachgewiesen werden. Weiterhin wurde für die beiden Tumormodelle
A20 und BCL1 die Wachstumskinetik invivo bestimmt und ein
Pilotversuch (32 Tiere) mit drei ausgewählten Konstrukten
durchgeführt: Von sechs splenektomierten Mäusen zeigte nur eine
nach zwei Immunisierungen eine spezifische zelluläre Antwort gegen
A20. In keiner Versuchsgruppe zeigte sich eine signifikante
Lebensverlängerung nach Lymphomchallenge. Zusammenfassend ist
erstmalig ein System entwickelt worden, das es auf einfache Weise
ermöglicht, die Wirksamkeit von verschiedenen Zytokinen und
Adjuvantien zur Idiotyp-Vakzinierung zu untersuchen. Dieses System
bietet viel Raum für Optimierungen.

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