Napoleon: Leinwand vs. Geschichte?
39 Minuten
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Interviews des ZMSBw zu Militärgeschichte, Militärsoziologie und Sicherheitspolitik: für Wissenschaft, Bundeswehr und Gesellschaft
Beschreibung
vor 11 Monaten
Der Film „Napoleon“ von Ridley Scott hat international
für Aufsehen gesorgt. Oscarpreisträger Joaquin Phoenix spielt den
gebürtigen Korsen und späteren Kaiser der Franzosen zwar
eindrucksvoll, aber ist seine Darstellung auch historisch
korrekt? In dieser „Zugehört“-Folge vergleichen wir die
militärhistorische Person Napoleons als Feldherren mit dessen
Inszenierung auf der Leinwand.
Napoleon in der Geschichtsschreibung und im Kino: Feldherr,
Filmstar, oder beides? Die Rolle von Napoleon Bonaparte in der
Geschichte als Staatenlenker, Tyrann oder Führer der „Grande
Armée“ ist umstritten. Ebenso seine cineastische Verkörperung von
militärischer Genialität, politischer Raffinesse, verzehrender
Liebe nach Josephine und roher Gewalt gegen seine Gegner. Nachdem
das neue Werk von Ridley Scott viele Filmkritiker zu Diskussionen
anreget hat, widmet sich unsere „Zugehört“-Folge aus
militärhistorischer Perspektive dieser Kontroverse.
Die Darstellung und die Wahrheit
Napoleon führte seine Truppen laut Abspann von Scotts Werk durch
61 Schlachten, darunter die denkwürdigsten und folgereichsten der
europäischen Geschichte. Auf der einen Seite stehen Napoleons
historische Siege, wie in der Schlacht von Austerlitz als
„Schlacht der drei Kaiser“ gegen Österreich und Russland, aber
auch Niederlagen wie bei der Leipziger „Völkerschlacht“ von 1813
die zu seinem Untergang und Verbannung führte. Während Leipzig
nicht einmal mit einer Kurzszene von Regisseur Ridley Scott auf
der Leinwand gewürdigt wird, inszeniert der Brite Austerlitz
nahezu episch mit ikonischen Momenten. Aber hat sich die Schlacht
aus dem Jahr 1805 so zugetragen wie dargestellt?
Fragen aus Potsdam, Antworten aus Dresden
Fragen dieser Art beantwortet Dr. Gerhard Bauer aus dem
Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden. Gerhard
Bauer ist Wissenschaftlicher Oberrat und derzeit kommissarischer
Leiter des Museumsbetriebes sowie wissenschaftlicher Leiter des
Sachgebiets Uniformen und Feldzeichen. Er unterhält sich mit
Major Michael Gutzeit, dem Leiter der Informationsarbeit des
Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der
Bundeswehr in Potsdam.
Vom Aufstieg in Zuge der Französischen Revolution bis zur
verheerenden Russland-Kampagne und letztendlichen Niederlage bei
Waterloo: Beide Gesprächspartner erkunden gemeinsam Napoleons
Wendepunkte und sein Schicksal - auf der Leinwand und in der
Geschichte.
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