Bewerberstudie

Bewerberstudie

38 Minuten
Podcast
Podcaster
Interviews des ZMSBw zu Militärgeschichte, Militärsoziologie und Sicherheitspolitik: für Wissenschaft, Bundeswehr und Gesellschaft

Beschreibung

vor 1 Jahr

Verteidigungsminister Boris Pistorius hat jüngst
herausgestellt: "Personal bleibt neben Material meine höchste
Priorität". Doch woher kommen die Bewerberinnen und Bewerber der
Bundeswehr? Aus welchen Regionen oder Schichten stammen die
Soldatinnen und Soldaten, was motiviert sie für den Dienst?
"Zugehört" dreht sich in dieser Folge um den neuesten
Forschungsbericht des Zentrums für Militärgeschichte und
Sozialwissenschaften der Bundeswehr: Die „Bewerberstudie 2022.
Vom anfänglichen Interesse bis zur abgeschlossenen
Bewerbung“.


In der Zeitenwende muss die Bundeswehr um neues Material, aber
auch um Personal hart kämpfen, denn kein Panzer legt ohne einen
Menschen auch nur einen Meter zurück. Dabei ist das Ringen um
gutes Personal am Arbeitsplatz derzeit eine der größten
Herausforderungen aller Arbeitgeber. Das Verteidigungsministerium
hat daher die "Bewerberstudie 2022" beim ZMSBw in Auftrag
gegeben, um folgende Fragen zu beantworten: Welche Gründe stehen
hinter einer Bewerbung als Soldatin oder Soldat auf Zeit? Welche
Erfahrungen machen die potenzielle Bewerberinnen und Bewerber im
Bewerbungsprozess?
Wer kommt warum zur Bundeswehr?

Die Bewerberinnen und Bewerber kommen hauptsächlich aus einem
idealistischen Milieu der Mittelschicht. In Bezug auf das Alter
stellen junge Menschen bis 30 Jahre den größten Anteil, aber
Frauen machen davon nur 14 Prozent aus. Die Interessenten stammen
aus ganz Deutschland, und ihr Bildungsniveau liegt deutlich über
dem Schnitt der Gesamtbevölkerung. 


Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Motive für eine
Bewerbung bei der Bundeswehr sehr vielschichtig sind. Viele junge
Menschen interessieren sich für die Herausforderungen, die der
Dienst bei der Bundeswehr bieten kann. Dazu sehen die meisten die
Bundeswehr als einen sicheren Arbeitgeber mit guten
Aufstiegschancen. Viele Bewerber geben dazu an, aus Überzeugung
zur Bundeswehr zu gehen, da sie das Gefühl haben, einen Beitrag
zur nationalen Sicherheit zu leisten. Andere wiederum sehen in
der Bundeswehr eine Möglichkeit, zivilgesellschaftliches
Engagement mit einer beruflichen Tätigkeit zu verbinden. Für die
Befragten ist grundsätzliches Interesse am Militär wichtig, aber
sie nehmen auch Hinweise aus dem Kreis ihrer Familien oder
Bekannten an. Weitere Motive sind der Wunsch nach Kameradschaft
und Teamwork - Bezahlung, Arbeitszeit oder Mobilität dagegen
weniger. 
Studiendetails

Autor der Studie ist Professor Martin Elbe aus dem ZMSBw. Die
Studie lief im Zeitraum Mai bis Juli 2022 zu Motiven,
Einschätzungen und Hintergründen von Bewerberinnen und Bewerbern
bei der Bundeswehr. Die Daten wurden unter allen Personen online
erhoben, die sich im Studienzeitraum bei der Bundeswehr bewarben.
Von Mai bis Juli 2022 wurden alle 4163 Bewerberinnen und Bewerber
im elektronischen Recruiting System der Bundeswehr angeschrieben.
1311 Bewerberinnen und Bewerber füllten den Online-Fragebogen
aus. Nach Abschluss des Bewerbungsprozesses wurden 2433 Personen
angeschrieben, von ihnen füllten 290 den entsprechenden
Online-Fragebogen aus. 
Interview

Prof. Dr. Martin Elbe ist Projektleiter im Forschungsbereich
Militärsoziologie. Seine Forschungsgebiet erstrecken sich auf den
Feldern der Sozialpsychologie und der Militärsoziologie.
Insbesondere die Arbeits- und Organisationsforschung, aber auch
Gesundheit und Sport sowie verstehende Methodologie, liegen in
seinem Interesse.


Major Michael Gutzeit ist Leiter der Informationsarbeit am
Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der
Bundeswehr und Moderator der Podcast-Folge. 

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