Longitudinaluntersuchung des Blutdruckverhaltens mittels der 24-Stunden Blutdruckmessung bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes mellitus Typ 1
Beschreibung
vor 22 Jahren
Titel: Longitudinaluntersuchung des Blutdruckverhaltens mittels der
24-Stunden Blutdruckmessung bei Kindern und Jugendlichen mit
Diabetes mellitus Typ 1 Fragestellung: Die Häufigkeit der
arteriellen Hypertonie wird für Kinder und Jugendliche mit 1 – 3%
angenommen. Für Kinder und Jugendliche mit Diabetes zeigten sich in
Querschnittsuntersuchungen mittels ABDM Prävalenzen von 10 – 30 %.
Unklar ist bisher die Reproduzierbarkeit der Prävalenzdaten und die
Änderung des Blutdruckverhaltens in Longitudinalbeobachtungen.
Methodik: 101 Kinder und Jugendliche (56 Mädchen, 45 Jungen) wurden
in einer Erst- und Folgeuntersuchung mit mindestens einem Abstand
von einem Jahr (23 +/- 10 Monate) untersucht. Das durchschnittliche
Alter der Untersuchten betrug 13 +/- 3 Jahre, bei der
Folgeuntersuchung 15 +/- 3,3 Jahre. Ergebnisse: Bei der
Erstuntersuchung hatten 29 Kinder und Jugendliche (28,7 %)
pathologische Befunde bei der ABDM; Zehn aus dieser Gruppe sowie
weitere 16 Kinder und Jugendliche zeigten bei der Folgeuntersuchung
pathologische Befunde (25,7 %). 10 Kinder und Jugendliche (9,9 %)
hatten bei beiden Messungen pathologische Befunde; bei 35 Kindern
und Jugendlichen (34,7 %) wurden jeweils bei einer Untersuchung
Blutdruckbefunde über der 95. Perzentile erhoben, bei der
Folgeuntersuchung lagen die Ergebnisse im Bereich zwischen der 50.
und 95. Perzentile. Kinder und Jugendliche mit pathologischen
Blutdruckbefunden zeigten eine signifikant längere Diabetesdauer
(p= 0,01). Der HbA1c-Wert lag in der Gruppe mit Hypertonie
signifikant höher als in der normotonen Gruppe. Darüber hinaus
lagen bei 80 % der hypertonen Kinder und Jugendlichen eine im
Hinblick auf den Mittelwert signifikant verminderte nächtliche
systolische wie diastolische Blutdruckabsenkung bei gleichzeitig
erhöhter Herzfrequenz vor. Die Gesamtinsulindosis der hypertonen
Gruppe lag signifikant höher als in der normotonen Gruppe. Die
durchschnittliche Urin-Albuminausscheidung lag bei den hypertonen
im Vergleich zu den normotonen diabetischen Kindern und
Jugendlichen signifikant höher, jedoch noch im oberen Normbereich.
Schlussfolgerungen: Kinder und Jugendliche mit Diabetes zeigen
signifikant höhere Blutdruckwerte als das Normalkollektiv. Bei
einer Folgeuntersuchung nach einem Jahr konnten in 34,5 %
pathologische Befunde bestätigt werden. Weitere
Longitudinaluntersuchungen sind erforderlich, um diese Befunde
abzusichern und zur Grundlage der Diagnose und Therapie einer
arteriellen Hypertonie machen zu können. Die oft in Verbindung mit
einer Blutdrucksteigerung beobachtete renale Schädigung konnte für
die hier blutdruckauffälligen Kinder und Jugendlichen als
Hauptursache nicht bestätigt werden, wenn man das diagnostische
Kriterium der Mirkoalbuminurie zu Grund legt. Ob die Definition der
Mirkoalbuminurie strenger gefasst werden muss sollte an einem
größeren Kollektiv untersucht werden. Als weitere Gründe für eine
Blutdruckerhöhung kommen die hyperglykämische Stoffwechsellage,
hohe Insulintagesdosen und eine autonome Neuropathie des
kardiovaskulären Systems in Frage. Die frühe Erkennung der
Hypertonie durch regelmäßige und frühzeitige Messungen über 24
Stunden ist für eine medikamentöse Frühintervention von großer
Bedeutung und sollte deshalb in die bisherige Standarddiagnostik
eingeführt werden.
24-Stunden Blutdruckmessung bei Kindern und Jugendlichen mit
Diabetes mellitus Typ 1 Fragestellung: Die Häufigkeit der
arteriellen Hypertonie wird für Kinder und Jugendliche mit 1 – 3%
angenommen. Für Kinder und Jugendliche mit Diabetes zeigten sich in
Querschnittsuntersuchungen mittels ABDM Prävalenzen von 10 – 30 %.
Unklar ist bisher die Reproduzierbarkeit der Prävalenzdaten und die
Änderung des Blutdruckverhaltens in Longitudinalbeobachtungen.
Methodik: 101 Kinder und Jugendliche (56 Mädchen, 45 Jungen) wurden
in einer Erst- und Folgeuntersuchung mit mindestens einem Abstand
von einem Jahr (23 +/- 10 Monate) untersucht. Das durchschnittliche
Alter der Untersuchten betrug 13 +/- 3 Jahre, bei der
Folgeuntersuchung 15 +/- 3,3 Jahre. Ergebnisse: Bei der
Erstuntersuchung hatten 29 Kinder und Jugendliche (28,7 %)
pathologische Befunde bei der ABDM; Zehn aus dieser Gruppe sowie
weitere 16 Kinder und Jugendliche zeigten bei der Folgeuntersuchung
pathologische Befunde (25,7 %). 10 Kinder und Jugendliche (9,9 %)
hatten bei beiden Messungen pathologische Befunde; bei 35 Kindern
und Jugendlichen (34,7 %) wurden jeweils bei einer Untersuchung
Blutdruckbefunde über der 95. Perzentile erhoben, bei der
Folgeuntersuchung lagen die Ergebnisse im Bereich zwischen der 50.
und 95. Perzentile. Kinder und Jugendliche mit pathologischen
Blutdruckbefunden zeigten eine signifikant längere Diabetesdauer
(p= 0,01). Der HbA1c-Wert lag in der Gruppe mit Hypertonie
signifikant höher als in der normotonen Gruppe. Darüber hinaus
lagen bei 80 % der hypertonen Kinder und Jugendlichen eine im
Hinblick auf den Mittelwert signifikant verminderte nächtliche
systolische wie diastolische Blutdruckabsenkung bei gleichzeitig
erhöhter Herzfrequenz vor. Die Gesamtinsulindosis der hypertonen
Gruppe lag signifikant höher als in der normotonen Gruppe. Die
durchschnittliche Urin-Albuminausscheidung lag bei den hypertonen
im Vergleich zu den normotonen diabetischen Kindern und
Jugendlichen signifikant höher, jedoch noch im oberen Normbereich.
Schlussfolgerungen: Kinder und Jugendliche mit Diabetes zeigen
signifikant höhere Blutdruckwerte als das Normalkollektiv. Bei
einer Folgeuntersuchung nach einem Jahr konnten in 34,5 %
pathologische Befunde bestätigt werden. Weitere
Longitudinaluntersuchungen sind erforderlich, um diese Befunde
abzusichern und zur Grundlage der Diagnose und Therapie einer
arteriellen Hypertonie machen zu können. Die oft in Verbindung mit
einer Blutdrucksteigerung beobachtete renale Schädigung konnte für
die hier blutdruckauffälligen Kinder und Jugendlichen als
Hauptursache nicht bestätigt werden, wenn man das diagnostische
Kriterium der Mirkoalbuminurie zu Grund legt. Ob die Definition der
Mirkoalbuminurie strenger gefasst werden muss sollte an einem
größeren Kollektiv untersucht werden. Als weitere Gründe für eine
Blutdruckerhöhung kommen die hyperglykämische Stoffwechsellage,
hohe Insulintagesdosen und eine autonome Neuropathie des
kardiovaskulären Systems in Frage. Die frühe Erkennung der
Hypertonie durch regelmäßige und frühzeitige Messungen über 24
Stunden ist für eine medikamentöse Frühintervention von großer
Bedeutung und sollte deshalb in die bisherige Standarddiagnostik
eingeführt werden.
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