Risikofaktoren für die Entstehung von Mammakarzinomen und malignen Melanomen - Eine Pilotstudie

Risikofaktoren für die Entstehung von Mammakarzinomen und malignen Melanomen - Eine Pilotstudie

Beschreibung

vor 21 Jahren
Mammakarzinome und maligne Melanome liegen in Deutschland an
führender Stelle der malignen Erkrankungen der Frau. In der
vorliegenden Pilotstudie wurde ein Fragebogen entwickelt, um einen
möglichen Zusammenhang zwischen Schichtarbeit und Brust- bzw.
Hautkrebs zu untersuchen. Darüber hinaus sollten mit diesem
Fragebogen weitere gesicherte und mögliche Risikofaktoren für die
Malignome erfaßt werden. Zwischen Juni und Oktober 1999 wurden die
Daten von 158 Brustkrebs-, 137 Melanomfällen und 158
Kontrollpatientinnen aus 3 Universitätskliniken in München im
standardisierten Interview erhoben. Darüber hinaus wurde an einer
Stichprobe von 45 Frauen die intraindividuelle Reliabilität des
Fragebogens überprüft. Die Daten wurden mittels logistischer
Regression ausgewertet. Neben einer guten Durchführbarkeit der
Befragung und einer guten Reliabiliät der Fragen konnten die
bekannten Risikofaktoren für beide Krebsarten an dieser Stichprobe
bestätigt werden. Tendenziell bestätigt wurden auch die durch das
statistische Bundesamt angegebenen 10% Nachtschichtarbeiterinnen in
den alten Bundesländern. Bezüglich einer möglichen Assoziation
zwischen Nachtschichtarbeit und Brust- bzw. Hautkrebs lassen sich
aufgrund der niedrigen Fallzahl keine Aussagen treffen. Unsere
Ergebnisse weisen darauf hin, dass bestimmte Ernährungsgewohnheiten
mit Mammakarzinomen und malignen Melanomen assoziiert sein könnten:
78% der Frauen in der Kontrollgruppe gaben im Gegensatz zu nur 54%
der Brustkrebs- bzw. 56% der Hautkrebspatientinnen an, vor Diagnose
auf ihre Ernährung geachtet zu haben. Die weitere Analyse zeigte
besonders für fettarme und cholesterinarme Ernährung signifikante
Unterschiede zwischen Fällen und Kontrollen. Darüber hinaus wiesen
die Kontrollen eine höhere Asthma- (11,5% Kontrollen vs. 6% in
beiden Fallgruppen) bzw. Atopierate (42% Kontrollen vs. 34% der
Brustkrebspatientinnen bzw. 36% der Melanompatientinnen) auf. Die
Melanompatientinnen gaben signifikant seltener die Verwendung von
Östrogenen an (23% vs. 40% der Brustkrebspatientinnen bzw. 37% der
Kontrollen). Die Untersuchung hat gezeigt, dass der entwickelte
Fragebogen für den Einsatz in der Hauptstudie gut geeignet ist. Der
möglichen Assoziation zwischen Ernährungsgewohn-heiten und den
Malignomen sollte dabei nachgegangen werden

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