Den Vater über alles lieben
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vor 10 Monaten
Montag, 15. Januar 2024
Der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, die auf seine
Güte hoffen.
Psalm 147,11
Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass
ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen Geist
der Kindschaft empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber
Vater!"
Römer 8,15
Den Vater über alles lieben
Heute haben wir im Losungsbuch eine ganz interessante
Zusammenstellung von Losung und Lehrtext. Meist gibt es ja ein
verbindenden Stichwort - heute ist es ausgerechnet das Wort
"fürchten". Und ausgerechnet in diesen beiden Versen meint es
Grundverschiedenes.
Zunächst zur Losung: "Der HERR hat Gefallen an denen, die ihn
fürchten." Nein, Gott hat keinen Spaß daran, wenn wir vor ihm vor
Angst schlottern - das sei ferne! Dazu passt auch schon nicht die
2. Vershälfte: "...die auf seine Güte hoffen". "Gott fürchten"
ist im Sprachgebrauch des Alten Testamentes schlicht das
Grundwort für "gläubig sein" oder "ein frommer Mensch sein". Es
heißt auch ganz einfach: "mit Gott rechnen" oder "Gott nicht
vergessen". - Als meine Kinder noch klein waren, wurde eines von
ihnen krank. Unsere Tochter kriegte mit, wie ich vor dem
Medizinschrank stand und überlegte, was jetzt zu tun sei. Da
sagte sie: "Papa, wir können doch beten." Daran hatte ich ehrlich
gesagt, noch gar nicht gedacht. Meine Tochter war gottesfürchtig,
ich war es in diesem Moment nicht.
So ganz anders der Lehrtext: "Denn ihr habt nicht einen Geist der
Knechtschaft empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet."
Hier ist mit "fürchten" "Angst haben" gemeint. Der Knecht bzw.
Sklave war damals der, der vor seinem Herrn Angst hatte, nämlich
Angst vor Tadel oder Strafe. Diese Angst motivierte ihn und ließ
ihn gehorchen. (Das mag im Einzelfall auch anders gewesen sein,
aber Paulus geht's um's Grundsätzliche.) Doch der Heilige Geist
stiftet ein ganz neues Gottesverhältnis; aus dem Kopfwissen:
"Dadurch, dass wir Jesus aufnehmen und an ihn glauben, sind wir
Kinder Gottes" (Johannes 1,12) wird nun eine lebendige Erfahrung,
ja, eine neue Weise des Betens: "Abba, lieber Vater!" Paulus gibt
hier den "Originalton" von Jesus wieder (Markus 14,36), ohne das
aramäische "Abba" ins Griechische zu übersetzen. Es muss also in
genau dieser Form in der frühen Gemeinde als Gebetsanrede und
Beten "in Jesu Namen" verwendet worden sein.
Wo immer du noch vor Gott Angst hast und dich darum z.B. vor ihm
versteckst (1. Mose 3,10), möge dir der Vater sein Liebe
offenbaren. Denn "Furcht ist nicht in der Liebe." (1. Johannes
4,17) Möge der Heilige Geist dich das "Abba-Vater-Gebet" lehren.
Möge sich Jesus bei dir mit leiser Stimme stets in Erinnerung
rufen.
Dazu bist du in Jesus gesegnet.
https://www.youtube.com/watch?v=Nnr960GAv0A
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