Sich festmachen in Gott

Donnerstag, 20. Juli 2023


Bei Gott ist mein Heil und meine Ehre.


Psalm 62, 8


Jesus sprach zu der Frau: Meine Tochter, dein Glaube hat dir
geholfen. Geh hin in Frieden!


Lukas 8,48


Sich festmachen in Gott


Bei archäologischen Ausgrabungen spielt neben den Fundstücken das
Umfeld und die "Auffindesituation" eine entscheidende Rolle. Sie
hilft z.B., den Fund zu datieren und etwas über die Rolle zu
sagen, die dieses Fundstück ursprünglich einmal spielte. Wenn du
also beim nächsten Waldspaziergang einen Goldschatz aus der
Wikingerzeit findest, dann lass ihn dort, wo er ist und überlass'
das Ausbuddeln den Fachleuten...! Nicht viel anders ist es bei
solchen "Fundstücken" wie Losung und Lehrtext. Sie erklären sich
zu einem guten Teil aus der "Auffindesituation"! Nur, dass du und
ich jetzt selbst zu den "Fachleuten" gehören - fangen wir also
an, zu "graben"!


Die Worte, die König David in der heutigen Losung betet, haben
eine Fortsetzung: "...der Fels meiner Stärke, meine Zuversicht
ist bei Gott." David sitzt dabei nicht mit seiner Harfe auf der
Bühne eines Lobpreiskonzertes. Er und seine Regentschaft befinden
sich in Gefahr. Es geht um handfeste Morddrohungen und
Umsturzpläne. David macht die bittere Erfahrung, selbst dem
engsten Kreis seiner Vertrauten nicht mehr trauen zu können: "Mit
dem Munde segnen sie, aber im Herzen fluchen sie." Schlimm, wenn
man das sagen muss!


In einer solchen Krise tut David etwas ganz Wesentliches: Er
besinnt sich. Anstatt gedankliche Gruselfilme zu drehen oder
Rachegelüsten nachzuhängen, hält David inne. Gedankenstop. Und
sich ausrichten auf Gott. Ein Bekenntnis zu Gott ablegen und
damit einen Pflock einschlagen, wenn einem alle Felle
wegschwimmen.


Die "Auffindesituation" des Lehrtextes ist der Schluss der
Geschichte von der Heilung der blutflüssigen Frau. In ihrer Not
und nach einer schier endlosen Krankheits- und Leidensgeschichte
greift diese Frau buchstäblich nach Jesus: "Ich muss mit Jesus in
Berührung kommen, egal wie. Ihn nur berühren - und alles kann gut
werden!" So der Glaube dieser Frau. Wir würden mit dieser Frau
vielleicht zunächst einmal ein Aufklärungsgespräch führen, wie
"richtiger" Glaube aussieht. Jesus erkennt und anerkennt jedoch
diesen Glauben. Mit der Anrede "meine Tochter" holt er sie aus
der Anonymität und stellt sich zu ihr. Nein, sie muss sich nicht
unerkannt davonschleichen, Jesus verabschiedet sie im Segen. Das
finde ich wirklich stark!


In Jesus bist du gesegnet. In ihm hast du einen Halt in dir -
auch wenn alles um dich wankt.


In Jesus bist du gesegnet. Er weicht nicht zurück, wenn du dich
nach ihm ausstreckst. Umfassendes Heil hält er auch für dich
bereit. Vertraue nur.


https://www.youtube.com/watch?v=VyT-1fWbol8