Zwei verschiedene Gebetshaltungen

Zwei verschiedene Gebetshaltungen

4 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Dienstag, 30. Mai 2023


Ist denn die Hand des HERRN zu kurz?


4. Mose 11, 23


Jesus spricht: Wahrlich, ich sage euch auch: Wenn zwei unter euch
einig werden auf Erden, worum sie bitten wollen, so soll es ihnen
widerfahren von meinem Vater im Himmel.


Matthäus 18,19


Zwei verschiedene Gebetshaltungen


Das Volk Israel hatte auf seiner Wüstenwanderung wieder einmal
getan, was es am besten konnte: Murren. Es hatte sich bei Mose
bitter beklagt, dass es kein Fleisch zu essen gab. Das waren
immer die Augenblicke, in denen alle Qualen der Sklaverei in
Ägypten vergessen schienen und das Volk sich nach Ägypten
zurücksehnte. In seiner Verzweiflung wandte sich Mose an Gott -
und Gott versprach Fleisch, so viel und so lange, "bis es ihnen
zur Nase herauskommen würde." (V.20) Mose fragt zurück, wie das
denn bitteschön gehen sollte. Daraufhin antwortete Gott mit der
heutigen Losung. Und: "Jetzt sollst du sehen, ob mein Wort für
dich eintrifft oder nicht." Wie Gott seine Verheißungen und
Zusagen erfüllt, können wir also getrost ihm überlassen!


Unser Vater im Himmel tut nicht nur, was er verheißt. Sondern er
entspricht auch der einmütigen Bitte seiner Kinder - so sagt's
Jesus im Lehrtext; wobei der eigentlich spannende Prozess dieses
"Einigwerden" ist. Es schließt nämlich das gemeinsame Ringen um
den Willen Gottes mit ein. Denn Gott tut nicht alles, was er
kann, sondern das, was er will. Sich diesem Willen Gottes so weit
anzunähern wie möglich - das heißt es, einig zu werden.


Einig werden heißt nicht, sich zusammenzurotten, um Gott etwas
abzutrotzen. Das hatte Israel getan - in seinem Murren war es
sich einig und hat Mose damit zur Verzweiflung getrieben. Ein
solches "Gott-etwas-abtrotzen" kann nach hinten losgehen: "Das
Fleisch war noch zwischen ihren Zähnen, es war noch nicht
zerkaut, da entbrannte der Zorn des HERRN gegen das Volk und der
HERR schlug das Volk mit einer sehr großen Plage. Und man gab dem
Ort den Namen "Gräber der Gier", weil man dort das Volk begrub,
das gierig gewesen war." (V.33) Wer bei Gott seinen Willen
durchdrücken will, kann erleben, dass Gott ihm seinen Willen
überlässt: "Nun gut, du sollst kriegen, was du unbedingt willst.
Dann trage aber auch die Konsequenzen."


Unterscheiden wir: Es gibt ein anhaltendes und einmütiges Gebet,
dass Gott etwas abtrotzen will; es ist nicht aus Glauben und
Vertrauen geboren, sondern aus dem Eigensinn.


Und es gibt ein anhaltendes und einmütiges Gebet, das sich nach
dem Willen des Vaters ausstreckt: "Nicht wie wir wollen, sondern
wie du willst." Beten voll Vertrauen und Glauben, dass der Wille
des Vaters das Beste ist, was uns passieren kann. Auf Letzterem
ruht Segen.


In Jesus bist du gesegnet und hast du einen Vater im Himmel, der
dich nicht verlässt und versäumt.


In Jesus bist du gesegnet mit wachsendem Vertrauen. Sollte Vaters
Hand zu kurz sein?


https://www.youtube.com/watch?v=MZE5kqHhFP8

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