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Berlin
Beschreibung
vor 6 Jahren
Wir denken in Geld, wir denken über Geld und wir denken mit Geld.
Alles begann mit dem Prinzip des Tauschens und Bewertens von
Dingen. Geld ist unser Werkzeug, um den Wert von etwas
auszudrücken.
Heute möchte ich einen Blick auf die Trendstudie „Geld-Gehirn“
des Zukunftsinstituts werfen.
Wir Menschen haften dem Denken an, mit Geld die Welt besser
ordnen zu können. Diese Denkform ist Gehirnfreundlich, denn unser
Gehirn mag es, Dinge nach Rang zu ordnen, Dinge zu vergleichen,
zu messen und zu vereinfachen.
Wir vergleichen den Preis von Waren und Leistungen. Das Denken in
Geldwerten hilft dabei zu verstehen, was Dinge kosten und was man
für sie zu zahlen bereit ist.
Geld an sich ist uninteressant, es geht darum, was wir mit Geld
kaufen können. Geld ermöglicht uns den Zugang zu Dienstleistungen
und Gütern einer glücklichen Zukunft. In den Freiraum, den das
vorhandene Geld bietet, legen wir unsere Wünsche und Hoffnungen.
Und somit ist Bezahlen eine Form von Kommunikation. Geld ist eine
Sprache, die alle Menschen verstehen. Es vereinfacht unser Leben,
indem es Unvergleichbares vergleichbar macht.
Sobald wir einer Sache einen monetären Wert geben können, also
anhand von Zahlen beschreiben können, ist es für uns Menschen
greifbar
Geld hilft also dabei, die Komplexität zu reduzieren.
Am Ende zählt immer nur die Frage, was Menschen bereit sind zu
bezahlen. Doch Geldwerte sind keineswegs objektiv. Es gibt keine
naturgegebene Relation zwischen Dingen in der Welt und den ihnen
zugeordneten Geldwerten.
Vielmehr ist Geld und Denken in Geld als eine hoch emotionale
Angelegenheit zu betrachten. Wenn wir Produkte oder
Dienstleistungen kaufen, so kaufen wir große und kleine
Versprechungen. Es geht eine Emotion vorweg, die uns Dinge kaufen
lässt und der wir damit Raum geben.
Das, womit wir heute bezahlen, hat keinen substanziellen
Eigenwert mehr. Mit Banknoten als Bezahlmittel wurde die
Verknüpfung mit einem Materialwert aufgegeben. In Zeiten von
Gold- und Kupfermünzen hatte das Medium Geld noch einen
Materialwert. Heute gibt es nur noch den bezeichneten Wert.
Mit der Digitalisierung und Währungen wie Bitcoin verliert Geld
sogar seinen Status als physisches Medium .
Gold, Münzen und Scheine kann man fühlen, riechen, hören,
schmecken. Im digitalen Zeitalter wird Geld mehr und mehr zu
einer virtuellen Einheit.
Geld existiert nunmehr auch als Plastikkarte. Doch der Wert, zu
dem das Plastik unser Schlüssel sein soll, ist variabel - je nach
Kontostand - und auf der Plastikkarte an sich nicht
ablesbar.
Der Wert ist virtuell und nur durch das Ansehen von Zahlen – also
dem Kontostand - erfassbar.
Geld wird somit für uns Menschen schwerer greifbar, denn der Wert
steckt nur noch in einer digitalen Information.
Was ist Geld und warum streben Menschen nach Geld? Geld ist eine
Art Versprechen. Es verspricht den Zugang zu unendlichen
Möglichkeiten, zu Macht. Und mehr Geld verspricht damit auch
einen größeren Spielraum.
Mit Geld zu mehr Optionen und damit zu mehr Wahlfreiheit zu
kommen, lässt den Menschen nach Geld streben.
Doch die Logik des Geldes, die auch das Geld-Gehirn strukturiert,
untergräbt alle anderen Absichten. Und deshalb endet die Hoffnung
auf mehr Optionen und mehr Wahlfreiheit meistens im Anhäufen von
immer mehr Dingen.
In der Logik des Geldes ist kein „Genug“ vorgesehen. Geld fordert
mehr Geld.
Im Geld-Gehirn dreht sich das Denken endlos um sich selbst. Das
Glück wird in die Zukunft aufgeschoben.
Ein hohes Einkommen und berufliche Karriere sind nicht mehr auf
Platz 1 der wichtigsten Dinge im Leben. Den Menschen sind
heutzutage ihre Freunde, Familie, private und berufliche
Erfüllung und Gesundheit wichtiger. Damit ändert sich auch die
Haltung gegenüber Geld:
Statt Geld wählen die Menschen einen anderen Lebensentwurf, der
das Glück nicht in angehäuftem Geld, sondern im Jetzt sucht.
Mehr Informationen zur Studie unter
https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/finanzen/was-ist-das-geld-gehirn/
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