Beten aus der Tiefe

Beten aus der Tiefe

4 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Montag. 27. Februar 2023


Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir. Herr, höre meine
Stimme. Psalm 130, 1-2


Der Blinde rief: Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich
meiner! Die aber vornean gingen, fuhren ihn an, er sollte
schweigen. Er aber schrie noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme
dich meiner! Lukas 18, 38-39


Beten aus der Tiefe


Bei der "Tiefe", von der die Losung heute spricht, denken wir
unwillkürlich an so etwas wie einen Brunnenschacht. Wer so betet,
ist "ganz unten". "Tiefe" kann aber nicht nur das "Unten",
sondern auch das "Innen" meinen. Wir kennen die Formulierung "aus
tiefstem Herzen". Dann wäre der Psalm 130 ein Gebet von großer
Innigkeit - also aus der Mitte der eigenen Person. Es gibt beim
Beten bekanntlich kein falsch oder richtig; aber ein Beten von
innen heraus oder von der Oberfläche weg. Und der Weg des Gebetes
geht  genau diese Richtung: Von außen nach innen: Immer
wesentlicher, immer elementarer, immer existenzieller, immer
wahrer.


So betet auch der Blinde aus dem Lehrtext. "Bartimäus" hieß er,
weiß uns der Evangelist Markus zu sagen. Er schreit nicht nach
einem Almosen, der ihm das Auskommen für diesen Tag sichern
könnte. Das tat er ohnehin Tag für Tag und so konnte man leben -
das Almosengeben gehörte im Judentum zur Ausübung der Frömmigkeit
und davon lebten nicht wenige. Bartimäus schreit von innen, aus
der Tiefe seines Herzens. Auf die spätere Nachfrage von Jesus,
was er, Jesus, ihm den tun solle, antwortete er: "Herr, dass ich
sehen kann". Um nicht weniger ging es.


Dieses Beten von innen hat seine Anfechtungen. In der Geschichte
kommen sie in den Worten derer zum Ausdruck, die "vornean
gingen". Für sie war der schreiende Bettler ein Störfaktor und
sie versuchen, ihn zum Schweigen zu bringen. Doch um das Schreien
zu beenden, muss der Bettler nicht mundtot, sondern sehend
gemacht werden.


Wer weiß, wieviel "Herzensschreie" wir in uns schon zum
Verstummen gebracht haben, weil sie uns störten und wir für sie
ohnehin weder Hoffnung noch Glauben hatten. Doch der Schrei
unseres Herzens lässt sich nicht auf Dauer zum Schweigen bringen.
Jesus wird ihn hören. Bestimmt.


In Jesus bist du gesegnet und ermutigt, mit deinem Inneren in
Kontakt zu kommen.


In Jesus bist du gesegnet; der Vater interessiert sich für deine
Tiefe. Dort hat er sein Ohr.


In Jesus bist du gesegnet. Darum: "Sei getrost, steh auf! Er ruft
dich!" (Markus 10,49)

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