Russland-Pläne des IOC: Das sagen deutsche Spitzensportler
Léa Krüger gehört zum Präsidium der Vereinigung "Athleten
Deutschland". Im "Dreierbob" spricht sie Klartext zu den
Russland-Plänen des IOC und ihren Folgen.
39 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Die Pläne des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) spalten
die Sportwelt und weit darüber hinaus. Athleten aus Russland und
Belarus, so das Vorhaben der Funktionäre, sollen wieder an
sportlichen Wettkämpfen sowie vor allem an den Olympischen
Sommerspielen 2024 in Paris teilnehmen dürfen. Im
Wintersportpodcast "Dreierbob" erklärt Léa Krüger, Mitglied des
Präsidiums der Vereinigung "Athleten Deutschland", eindrucksvoll
und deutlich, wie der deutsche Spitzensport darüber denkt und sich
in der Debatte positioniert. Krüger, selbst Säbelfechterin und Teil
des deutschen Olympiakaders fürs nächste Jahr, stellt klar: "Es
herrscht nach wie vor Krieg, es ist einfach nicht der Zeitpunkt
dafür, um über Lockerungen zu sprechen, auch was Sanktionen im
Sport angeht." Sport sei eben nicht von der Politik trennbar. Erst
recht nicht, wenn man es mit Russland zu tun habe. Es sei, das
betont Krüger in dem Gespräch immer wieder, für ukrainische
Sportlerinnen und Sportler derzeit einfach nicht vermittelbar, in
Wettkämpfen gegen Athleten aus Russland und Belarus antreten zu
müssen. Im Fechten aber, auch das verdeutlicht die 27-Jährige in
dem Podcast, wird das schon bald wieder Alltag sein. Krüger
kritisiert zudem die Rolle des IOC mit seinem deutschen Präsidenten
Thomas Bach an der Spitze, das Verantwortung an andere abschiebt -
in dem Fall an die Weltverbände, die über Russlands Rückkehr auf
die Sportbühne entscheiden sollen - anstatt selbst Verantwortung zu
übernehmen. "Man bräuchte gerade jetzt eine einheitliche Linie,
eine einheitliche Regelung und nicht wieder so ein Flickenteppich
und Larifari", sagt Krüger. Die Bedingung des IOC, russische
Sportler müssten sich öffentlich vom Krieg distanzieren, um bei
Olympia starten zu können, hält die Fechterin für absurd und
realitätsfern. Krüger, die auch Kontakte zu russischen Sportlern
pflegt, sagt: "Wenn Sportler in Russland etwas gegen den Krieg
sagen, sind sie weg vom Fenster." Schließlich bezieht Krüger auch
Stellung zur Boykott-Reaktion der Ukraine, die bei einer Teilnahme
Russlands auf Olympia 2024 verzichten will. Eine Haltung, der sich
andere Nationen dann anschließen könnten. Für die Fechterin selbst
ist das keine Lösung, sondern vielmehr die Verlagerung des
Konflikts. "Einen Boykott, der von oben geordnet wird, befürworten
wir nicht. Jeder Athlet sollte selbst die Entscheidung dazu fällen
dürfen, sowohl in die eine als auch in die andere Richtung", sagt
Krüger, und sie betont: "Wir fordern, dass wir überhaupt gar nicht
als Athleten in diese Situation gebracht werden. Die Debatte muss
früher geführt werden. Wir brauchen da ganz klare rote Linien, die
festgelegt werden vom IOC." Der neue ukrainische Botschafter in
Deutschland, Oleksij Makejew, der ebenfalls mit einem Statement in
dem Podcast zu hören ist, sagt gefragt nach einem ukrainischen
Boykott, dass dass das IOC die Verantwortung übernehmen müsse. "Man
muss die Augen öffnen und sehen, was Russland in der Ukraine
zerstört hat: Schulen, Sporthallen, Universitäten", sagt Makejew.
Zudem würden ukrainische Sportler jetzt auch teils an der
Frontlinie stehen und das Land verteidigen. "Sollen wir hier die
Augen zudrücken und sagen, dass russische Sportler nichts mit
Politik zu tun haben? Das können wir uns nicht erlauben."
die Sportwelt und weit darüber hinaus. Athleten aus Russland und
Belarus, so das Vorhaben der Funktionäre, sollen wieder an
sportlichen Wettkämpfen sowie vor allem an den Olympischen
Sommerspielen 2024 in Paris teilnehmen dürfen. Im
Wintersportpodcast "Dreierbob" erklärt Léa Krüger, Mitglied des
Präsidiums der Vereinigung "Athleten Deutschland", eindrucksvoll
und deutlich, wie der deutsche Spitzensport darüber denkt und sich
in der Debatte positioniert. Krüger, selbst Säbelfechterin und Teil
des deutschen Olympiakaders fürs nächste Jahr, stellt klar: "Es
herrscht nach wie vor Krieg, es ist einfach nicht der Zeitpunkt
dafür, um über Lockerungen zu sprechen, auch was Sanktionen im
Sport angeht." Sport sei eben nicht von der Politik trennbar. Erst
recht nicht, wenn man es mit Russland zu tun habe. Es sei, das
betont Krüger in dem Gespräch immer wieder, für ukrainische
Sportlerinnen und Sportler derzeit einfach nicht vermittelbar, in
Wettkämpfen gegen Athleten aus Russland und Belarus antreten zu
müssen. Im Fechten aber, auch das verdeutlicht die 27-Jährige in
dem Podcast, wird das schon bald wieder Alltag sein. Krüger
kritisiert zudem die Rolle des IOC mit seinem deutschen Präsidenten
Thomas Bach an der Spitze, das Verantwortung an andere abschiebt -
in dem Fall an die Weltverbände, die über Russlands Rückkehr auf
die Sportbühne entscheiden sollen - anstatt selbst Verantwortung zu
übernehmen. "Man bräuchte gerade jetzt eine einheitliche Linie,
eine einheitliche Regelung und nicht wieder so ein Flickenteppich
und Larifari", sagt Krüger. Die Bedingung des IOC, russische
Sportler müssten sich öffentlich vom Krieg distanzieren, um bei
Olympia starten zu können, hält die Fechterin für absurd und
realitätsfern. Krüger, die auch Kontakte zu russischen Sportlern
pflegt, sagt: "Wenn Sportler in Russland etwas gegen den Krieg
sagen, sind sie weg vom Fenster." Schließlich bezieht Krüger auch
Stellung zur Boykott-Reaktion der Ukraine, die bei einer Teilnahme
Russlands auf Olympia 2024 verzichten will. Eine Haltung, der sich
andere Nationen dann anschließen könnten. Für die Fechterin selbst
ist das keine Lösung, sondern vielmehr die Verlagerung des
Konflikts. "Einen Boykott, der von oben geordnet wird, befürworten
wir nicht. Jeder Athlet sollte selbst die Entscheidung dazu fällen
dürfen, sowohl in die eine als auch in die andere Richtung", sagt
Krüger, und sie betont: "Wir fordern, dass wir überhaupt gar nicht
als Athleten in diese Situation gebracht werden. Die Debatte muss
früher geführt werden. Wir brauchen da ganz klare rote Linien, die
festgelegt werden vom IOC." Der neue ukrainische Botschafter in
Deutschland, Oleksij Makejew, der ebenfalls mit einem Statement in
dem Podcast zu hören ist, sagt gefragt nach einem ukrainischen
Boykott, dass dass das IOC die Verantwortung übernehmen müsse. "Man
muss die Augen öffnen und sehen, was Russland in der Ukraine
zerstört hat: Schulen, Sporthallen, Universitäten", sagt Makejew.
Zudem würden ukrainische Sportler jetzt auch teils an der
Frontlinie stehen und das Land verteidigen. "Sollen wir hier die
Augen zudrücken und sagen, dass russische Sportler nichts mit
Politik zu tun haben? Das können wir uns nicht erlauben."
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