Olympia in Sachsen: Wieso eigentlich nicht?
Bei der Olympia-Vergabe sollte künftig nachhaltig statt groß
gedacht werden. Rainer Jacobus, Präsident des erfolgreichsten
Wintersportvereins der Welt, und Boblegende Harald Czudaj im
Podcast über eine sächsische Idee.
44 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 2 Jahren
Die Vision ist nicht neu, doch sie kommt überraschend. Olympia in
Sachsen, das hatte Riesas Oberbürgermeister Wolfram Köhler vor
ziemlich genau 20 Jahren schon mal vorgeschlagen. Leipzig ging
schließlich in den internationalen Wettbewerb für die Sommerspiele
2012, die dann in London stattfinden. Ein Jahr später wagt
Altenbergs Bürgermeister Thomas Kirsten erneut einen Vorstoß,
diesmal für die Winterspiele 2026. Weil er das für den Sport
zuständige Innenministerium nicht einweiht, scheitert die
Initiative, bevor sie richtig Fahrt aufnehmen kann. Im Dreierbob,
dem Wintersport-Podcast von Sächsische.de, bringt Rainer M. Jacobus
das Thema nun wieder auf die Tagesordnung. "Olympia in Sachsen,
warum denn eigentlich nicht?", fragt der Vereinsvorsitzender des
BSC Sachsen Oberbärenburg, Verein von Bobdominator Francesco
Friedrich und einer der erfolgreichsten Wintersportklubs weltweit.
Er will seine Aussagen zunächst einmal ausschließlich als
Gedankenspiel verstanden wissen, hat allerdings auch schon konkrete
Ideen: Die Hallenwettbewerbe könnten demnach vor allem in Dresden
ausgetragen werden, Eiskunstlaufen am Traditionsstandort Chemnitz,
das Skispringen in Klingenthal, die alpinen Wettbewerbe im
tschechischen Riesengebirge. "Und das Eishockey-Finale findet in
Prag statt. Mit Tschechien hätte man zudem eine
wintersportbegesiterte Nation dabei", sagt Jacobus. Und mit dem
Altenberger Eiskanal gäbe es auch schon eine international
anerkannte Sportstätte für Bob, Rodeln und Skeleton. Ebenfalls in
dem Podcast-Gespräch dabei ist Harald Czudaj. Der
Viererbob-Olympiasieger von 1994, der mit Hobby-Anschieber Jacobus
in Altenberg regelmäßig bei großen Wettkämpfen im Spurschlitten im
Einsatz ist, ergänzt: "Ich denke, die Menschen wollen doch gar
nicht diese Mega-Olympischen Spiele. Und es gibt doch schon
Weltcups, die hier als olympiatauglich durchgehen könnten. Da
müssten nicht extra Millionen investieren werden, nur weil man fünf
Ringe drauf klebt." Jacobus geht noch einen Schritt weiter. "Wir
müssen Olympia neu denken", sagt er. Und da gehe es nicht im
Spitzensportbereich los. "Zuallererst muss über den Stellenwert des
Sports bei uns in der Gesellschaft diskutiert werden", sagt
Jacobus, der jahrelang als stellvertretender Vorsitzender im
deutschen Bob- und Schlittenverband tätig war und international
sehr gut vernetzt ist. Statt die Winterspiele in China zu
kritisieren, da sind sich beide einig, müsse man sich vielmehr
fragen, warum bei der Vergabe 2015 lediglich Peking und das
kasachische Almaty zur Wahl standen. Auch München hatte eine
Bewerbung für 2022 geplant, scheiterte aber an einer
Bürgerbefragung. "Dabei sind in der Region dort Wettkampfstätten
von internationaler Spitzenklasse vorhanden", so Jacobus. Dass es
trotz dieser Voraussetzungen eine Olympiabewerbung schwer habe,
zeige für Jacobus, wieso man in Deutschland wieder mehr für den
Sport tun müsse. "Ich frage mich ganz ernsthaft, welchen
Stellenwert hat der Sport, wenn selbst bei Vorliegen solcher
Voraussetzungen und bei der Möglichkeit für die örtliche Wirtschaft
auf ökonomisch interessante Winterspiele, die Bevölkerung das
ablehnt?" Für eine mögliche sächsische Bewerbung, so Jacobus und
Czudaj sinngemäß, sei das Nachbessern im gesellschaftlichen Bereich
nötig. Würde man an der Idee festhalten, kämen für Spiele in
Sachsen frühestens die im Jahr 2034 infrage. Natürlich geht es in
dem Podcast-Gespräch auch um sportliche Fragen. Welche Chancen hat
Francesco Friedrich jetzt bei den Wettbewerben im Eiskanal von
Yanqing? Undwie sieht es überhaupt aus mit dem Bobsport in Sachsen?
Czudajs Sohn Alexander, Jugend-Olympiasieger von 2020, ist eines
der großen Talente. Olympia 2034 in Sachsen – er wäre dann im
besten Pilotenalter.
Sachsen, das hatte Riesas Oberbürgermeister Wolfram Köhler vor
ziemlich genau 20 Jahren schon mal vorgeschlagen. Leipzig ging
schließlich in den internationalen Wettbewerb für die Sommerspiele
2012, die dann in London stattfinden. Ein Jahr später wagt
Altenbergs Bürgermeister Thomas Kirsten erneut einen Vorstoß,
diesmal für die Winterspiele 2026. Weil er das für den Sport
zuständige Innenministerium nicht einweiht, scheitert die
Initiative, bevor sie richtig Fahrt aufnehmen kann. Im Dreierbob,
dem Wintersport-Podcast von Sächsische.de, bringt Rainer M. Jacobus
das Thema nun wieder auf die Tagesordnung. "Olympia in Sachsen,
warum denn eigentlich nicht?", fragt der Vereinsvorsitzender des
BSC Sachsen Oberbärenburg, Verein von Bobdominator Francesco
Friedrich und einer der erfolgreichsten Wintersportklubs weltweit.
Er will seine Aussagen zunächst einmal ausschließlich als
Gedankenspiel verstanden wissen, hat allerdings auch schon konkrete
Ideen: Die Hallenwettbewerbe könnten demnach vor allem in Dresden
ausgetragen werden, Eiskunstlaufen am Traditionsstandort Chemnitz,
das Skispringen in Klingenthal, die alpinen Wettbewerbe im
tschechischen Riesengebirge. "Und das Eishockey-Finale findet in
Prag statt. Mit Tschechien hätte man zudem eine
wintersportbegesiterte Nation dabei", sagt Jacobus. Und mit dem
Altenberger Eiskanal gäbe es auch schon eine international
anerkannte Sportstätte für Bob, Rodeln und Skeleton. Ebenfalls in
dem Podcast-Gespräch dabei ist Harald Czudaj. Der
Viererbob-Olympiasieger von 1994, der mit Hobby-Anschieber Jacobus
in Altenberg regelmäßig bei großen Wettkämpfen im Spurschlitten im
Einsatz ist, ergänzt: "Ich denke, die Menschen wollen doch gar
nicht diese Mega-Olympischen Spiele. Und es gibt doch schon
Weltcups, die hier als olympiatauglich durchgehen könnten. Da
müssten nicht extra Millionen investieren werden, nur weil man fünf
Ringe drauf klebt." Jacobus geht noch einen Schritt weiter. "Wir
müssen Olympia neu denken", sagt er. Und da gehe es nicht im
Spitzensportbereich los. "Zuallererst muss über den Stellenwert des
Sports bei uns in der Gesellschaft diskutiert werden", sagt
Jacobus, der jahrelang als stellvertretender Vorsitzender im
deutschen Bob- und Schlittenverband tätig war und international
sehr gut vernetzt ist. Statt die Winterspiele in China zu
kritisieren, da sind sich beide einig, müsse man sich vielmehr
fragen, warum bei der Vergabe 2015 lediglich Peking und das
kasachische Almaty zur Wahl standen. Auch München hatte eine
Bewerbung für 2022 geplant, scheiterte aber an einer
Bürgerbefragung. "Dabei sind in der Region dort Wettkampfstätten
von internationaler Spitzenklasse vorhanden", so Jacobus. Dass es
trotz dieser Voraussetzungen eine Olympiabewerbung schwer habe,
zeige für Jacobus, wieso man in Deutschland wieder mehr für den
Sport tun müsse. "Ich frage mich ganz ernsthaft, welchen
Stellenwert hat der Sport, wenn selbst bei Vorliegen solcher
Voraussetzungen und bei der Möglichkeit für die örtliche Wirtschaft
auf ökonomisch interessante Winterspiele, die Bevölkerung das
ablehnt?" Für eine mögliche sächsische Bewerbung, so Jacobus und
Czudaj sinngemäß, sei das Nachbessern im gesellschaftlichen Bereich
nötig. Würde man an der Idee festhalten, kämen für Spiele in
Sachsen frühestens die im Jahr 2034 infrage. Natürlich geht es in
dem Podcast-Gespräch auch um sportliche Fragen. Welche Chancen hat
Francesco Friedrich jetzt bei den Wettbewerben im Eiskanal von
Yanqing? Undwie sieht es überhaupt aus mit dem Bobsport in Sachsen?
Czudajs Sohn Alexander, Jugend-Olympiasieger von 2020, ist eines
der großen Talente. Olympia 2034 in Sachsen – er wäre dann im
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