Zwischen Tränen und Triumph - Denise Herrmann und Julia Taubitz über ihre Olympia-Momente
Biathletin Denise Herrmann überrascht mit Gold, Rodlerin Julia
Taubitz hat den Sieg vor Augen - und stürzt. Im Podcast "Dreierbob"
erzählen die Sportlerinnen von ihren bewegenden Olympia-Momenten.
33 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 2 Jahren
Yanqing. Die Tränen sind getrocknet, also fast. Zwei Tage nach
ihrem folgenschweren Sturz, der sie mindestens die erhoffte
Medaille kostete, wenn nicht gar den Olympiasieg, kann Julia
Taubitz schon wieder lächeln. "Ich habe ganz, ganz tolle
Nachrichten bekommen und viel Zuspruch. Ich war sehr überrascht,
wie viele Leute mit mir gelitten haben", sagt sie im
Wintersportpodcast "Dreierbob" bei Sächsische.de und stellt
zugleich fest: "Mir geht es aber immer noch sehr bescheiden." Die
Winterspiele in Peking - das sollte ihre große Chance sein, erst
recht nach einer starken Saison und dem Sieg im Gesamtweltcup. "Ich
bin eigentlich eine echt gute Rodlerin und bin in zwei von vier
Läufen bei den Olympischen Spielen auch Bestzeit gefahren. Doch
davon kann ich mir überhaupt nichts kaufen, denn am Ende fahre ich
mit leeren Händen nach Hause", erzählt Taubitz im und spricht von
einem Gefühlschaos mit immer wieder auch Tränen. Eine Medaille
sollte es sein, am Ende war es Platz sieben. "Das ist Olympia, und
irgendwie ist es doch auch schön, dass so viele Emotionen
rauskommen", sagt sie, äußerlich erstaunlich gefasst. Und
tatsächlich, bei Olympia gibt es Heldengeschichten wie die von
Teamkollegin Natalie Geisenberger, die knapp zwei Jahre nach der
Geburt von Sohn Leo zum fünften Olympiasieg rodelte, und zugleich
zerplatzen regelmäßig die schönsten Medaillenträume, nicht nur im
Eiskanal. Skispringerin Katharina Althaus versammelt beides in
einer Person: erst im Einzel zu Silber gesprungen, dann im
Teamwettbewerb wegen eines nicht regelkonformen Anzugs
disqualifiziert. Triumph und Tragik - das lag am Montag speziell
aus sächsischer Sicht ganz nah beieinander. Denn zwei Stunden vor
dem Sturz der Annabergerin wurde die Oberwiesenthalerin Denise
Herrmann völlig überraschend Olympiasiegerin in der Königsdisziplin
der Biathleten, dem Einzel über 15 Kilometer. "Ich habe das anfangs
gar nicht mitbekommen, mich dann aber riesig gefreut für Denise.
Und ich muss ehrlich sagen, das hat mich noch mal richtig gepusht
und motiviert. Ich dachte, jetzt läuft's für Sachsen so richtig",
erzählt Taubitz. Es kam anders. Nach Bahnrekord im ersten Lauf und
auf dem Weg zur nächsten Bestzeit passierte es in der ominösen
Kurve 13, die selbst Olympiasiegerin Geisenberger bis zuletzt
zittern ließ. Taubitz stürzt und rutscht dann bäuchlings mit dem
Schlitten auf dem Rücken ins Ziel. Aus der Traum vom Siegerpodest.
"Ich bin umgefallen", antwortet sie salopp auf die Frage, wie das
passieren konnte. Die Erklärung folgt direkt im Anschluss: "Es war
einfach nur ein kleiner Fahrfehler. Das hatte nichts mit Nerven
oder sonstigem zu tun. Ich hatte den Schlitten in Kurve 13 ein
bisschen zu früh ausgelenkt und dadurch einen Linkszug bekommen.
Den Kipper konnte ich noch echt gut abfangen und dachte, ich hab's
wieder. Doch dann kam der kleine Buckel in Kurve 16 - und da hast
du keine mehr." Am liebsten hätte sie in dem Moment 30 Sekunden
zurückspulen wollen, um noch mal alles richtig zu machen. "Es geht
halt ganz schnell, von Top auf Flop", meint Taubitz. Dass sie im
vierten Lauf wieder die Laufbestzeit erzielt, ging unter im Jubel
um Geisenberger und Anna Berreiter, die die Gunst der Stunde nutzte
und den zweiten Platz belegte. "Es war ein versöhnlicher letzter
Lauf für mich, im Großen und Ganzen bin ich trotzdem enttäuscht",
sagt Taubitz. Im Podcast-Gespräch erzählt sie außerdem vom Leben im
olympischen Dorf ("ziemlich geil"), das sie am Tag nach dem
Wettkampf schon verlassen musste (die Bobfahrer kommen), und sie
zieht Bilanz ihrer ersten Winterspiele. Ihre Kampfansage mit Blick
auf Olympia 2026 im italienischen Cortina d'Ampezzo: "Nach den
Spielen ist vor den Spielen. Ich habe es auch auf meinen Schlitten
geschrieben: Jetzt erst recht." Außerdem im Podcast: Was Biathletin
Denise Herrmann über ihren Sieg und das Leben bei Olympia unter
Coronabedingungen sagt.
ihrem folgenschweren Sturz, der sie mindestens die erhoffte
Medaille kostete, wenn nicht gar den Olympiasieg, kann Julia
Taubitz schon wieder lächeln. "Ich habe ganz, ganz tolle
Nachrichten bekommen und viel Zuspruch. Ich war sehr überrascht,
wie viele Leute mit mir gelitten haben", sagt sie im
Wintersportpodcast "Dreierbob" bei Sächsische.de und stellt
zugleich fest: "Mir geht es aber immer noch sehr bescheiden." Die
Winterspiele in Peking - das sollte ihre große Chance sein, erst
recht nach einer starken Saison und dem Sieg im Gesamtweltcup. "Ich
bin eigentlich eine echt gute Rodlerin und bin in zwei von vier
Läufen bei den Olympischen Spielen auch Bestzeit gefahren. Doch
davon kann ich mir überhaupt nichts kaufen, denn am Ende fahre ich
mit leeren Händen nach Hause", erzählt Taubitz im und spricht von
einem Gefühlschaos mit immer wieder auch Tränen. Eine Medaille
sollte es sein, am Ende war es Platz sieben. "Das ist Olympia, und
irgendwie ist es doch auch schön, dass so viele Emotionen
rauskommen", sagt sie, äußerlich erstaunlich gefasst. Und
tatsächlich, bei Olympia gibt es Heldengeschichten wie die von
Teamkollegin Natalie Geisenberger, die knapp zwei Jahre nach der
Geburt von Sohn Leo zum fünften Olympiasieg rodelte, und zugleich
zerplatzen regelmäßig die schönsten Medaillenträume, nicht nur im
Eiskanal. Skispringerin Katharina Althaus versammelt beides in
einer Person: erst im Einzel zu Silber gesprungen, dann im
Teamwettbewerb wegen eines nicht regelkonformen Anzugs
disqualifiziert. Triumph und Tragik - das lag am Montag speziell
aus sächsischer Sicht ganz nah beieinander. Denn zwei Stunden vor
dem Sturz der Annabergerin wurde die Oberwiesenthalerin Denise
Herrmann völlig überraschend Olympiasiegerin in der Königsdisziplin
der Biathleten, dem Einzel über 15 Kilometer. "Ich habe das anfangs
gar nicht mitbekommen, mich dann aber riesig gefreut für Denise.
Und ich muss ehrlich sagen, das hat mich noch mal richtig gepusht
und motiviert. Ich dachte, jetzt läuft's für Sachsen so richtig",
erzählt Taubitz. Es kam anders. Nach Bahnrekord im ersten Lauf und
auf dem Weg zur nächsten Bestzeit passierte es in der ominösen
Kurve 13, die selbst Olympiasiegerin Geisenberger bis zuletzt
zittern ließ. Taubitz stürzt und rutscht dann bäuchlings mit dem
Schlitten auf dem Rücken ins Ziel. Aus der Traum vom Siegerpodest.
"Ich bin umgefallen", antwortet sie salopp auf die Frage, wie das
passieren konnte. Die Erklärung folgt direkt im Anschluss: "Es war
einfach nur ein kleiner Fahrfehler. Das hatte nichts mit Nerven
oder sonstigem zu tun. Ich hatte den Schlitten in Kurve 13 ein
bisschen zu früh ausgelenkt und dadurch einen Linkszug bekommen.
Den Kipper konnte ich noch echt gut abfangen und dachte, ich hab's
wieder. Doch dann kam der kleine Buckel in Kurve 16 - und da hast
du keine mehr." Am liebsten hätte sie in dem Moment 30 Sekunden
zurückspulen wollen, um noch mal alles richtig zu machen. "Es geht
halt ganz schnell, von Top auf Flop", meint Taubitz. Dass sie im
vierten Lauf wieder die Laufbestzeit erzielt, ging unter im Jubel
um Geisenberger und Anna Berreiter, die die Gunst der Stunde nutzte
und den zweiten Platz belegte. "Es war ein versöhnlicher letzter
Lauf für mich, im Großen und Ganzen bin ich trotzdem enttäuscht",
sagt Taubitz. Im Podcast-Gespräch erzählt sie außerdem vom Leben im
olympischen Dorf ("ziemlich geil"), das sie am Tag nach dem
Wettkampf schon verlassen musste (die Bobfahrer kommen), und sie
zieht Bilanz ihrer ersten Winterspiele. Ihre Kampfansage mit Blick
auf Olympia 2026 im italienischen Cortina d'Ampezzo: "Nach den
Spielen ist vor den Spielen. Ich habe es auch auf meinen Schlitten
geschrieben: Jetzt erst recht." Außerdem im Podcast: Was Biathletin
Denise Herrmann über ihren Sieg und das Leben bei Olympia unter
Coronabedingungen sagt.
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