Das China-Trauma: Georg Hackl über schockierende Erlebnisse der Rodler am Olympia-Ort

Das China-Trauma: Georg Hackl über schockierende Erlebnisse der Rodler am Olympia-Ort

Rodel-Ikone Georg Hackl kritisiert im "Dreierbob" eindringlich den Olympia-Gastgeber China. Corona macht ihm indes weniger Sorgen als der Umgang mit Menschen in dem Land.
36 Minuten
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Der Wintersport-Podcast von Sächsische.de

Beschreibung

vor 2 Jahren
Geht es ums Rodeln in Deutschland, kommt man an ihm nicht vorbei:
Georg Hackl - oder wie man den dreimaligen Olympiasieger längst
nicht mehr nur in seiner bayerischen Heimat nennt: der
Hacklschorsch. "Was mich als Kind schon fasziniert hat, dass es
möglich ist, dass ein Rennrodler an einer senkrechten Wand entlang
fahren kann und da nicht runterfällt", erzählt der 55-Jährige im
"Dreierbob", dem Wintersport-Podcast von Sächsische.de - der in
dieser olympischen Saison auch mal schnell zum Dreierrodel wird. Im
Gespräch mit Hackl, der in Berchtesgaden zu Hause ist und
mittlerweile als Stützpunkttrainer arbeitet, kommt man natürlich
auch an dem alles beherrschenden Thema dieser Tagen nicht vorbei:
Corona. Hackl wirbt mit Nachdruck fürs Impfen, das sei die einzige
Chance im Kampf gegen das Virus. Die Pandemie beschäftigt auch den
Leistungssport mehr denn je, erst recht mit Blick auf die
Olympischen Winterspiele im Februar 2022 in Peking. Auch das
erfolgsverwöhnte und vor allem Erfolg gewöhnte deutsche Rodel-Team
ist betroffen. Olympiasieger Felix Loch sowie Dajana Eitberger
fehlten beim letzten Weltcup vor Weihnachten in Innsbruck aufgrund
einer Corona-Infektion. Mehr noch wirkt allerdings das Erlebte von
den Trainingswochen auf der neuen Olympiabahn in Yanqing nach,
sowohl bei den Sportlern als auch bei Hackl selbst. "Die Gefahr
einer Ansteckung mit Corona halte ich in China für sehr, sehr
gering, weil hier starke Maßnahmen gegen eine solche Ansteckung
ergriffen wurden", sagt der gebürtige Bayer. Etliche Maßnahmen
seien allerdings wenig sinnvoll und würden vielmehr die Freiheit
des Individuums stark einschränken. So habe er beispielsweise beim
Einchecken ins Hotel seinen Ausweis abgeben müssen und habe den
erst am letzten Tag wiederbekommen. Dies sei ein kleines, aber
aussagekräftiges Beispiel. Die Corona-Quarantäne habe sich wie
Strafvollzug angefühlt mit Stacheldraht rund ums Hotel, meint Hackl
mit leiser, ernster Stimme. Ursächlich verantwortlich dafür macht
er "ein anderes Menschenbild, ein anderes Weltbild, das man in
diesem Land hat und Dinge handhabt, die wir in freien,
demokratischen Ländern unter ,geht gar nicht' einordnen würden. Da
ist der Mensch nichts wert, und da ist es wurscht, wenn der Mensch
nicht raus darf." Unter diesen Voraussetzungen, stellt Hackl weiter
fest, "hat das Große, Schöne und Tolle, was Olympia immer war, für
mich ganz grundsätzlich seinen Zauber verloren". Es falle ihm daher
auch sehr schwer, sich für eine erneute Reise nach China im Februar
zu motivieren, er verbucht es inzwischen vielmehr als reine
Arbeitsreise. "Mir tun vor allem die Sportler leid, die um das
Erlebnis Olympia und die großartigen Momente, wie ich sie mehrfach
erleben durfte, betrogen werden", sagt Hackl und macht dafür
gleichermaßen die Pandemie und den Austragungsort verantwortlich.
Hackl kommt nicht zuletzt aufgrund der anhaltenden
Menschenrechtsverletzungen in China zu dem Schluss: "Augen auf bei
der vergabe der Olympischen Spiele." Es tue ihm für die Sportler
leid, es tut ihm für Olympia leid. "Und mir tut es für alle sehr,
sehr leid, die unter solch einem Regime leiden", betont er. Was
bleibt, ist der sportliche Wettbewerb - auch in Peking und trotz
der widrigen Umstände, die auch von den Athleten anderer Länder
kritisiert wurden. "Wir sind gut aufgestellt, sind gut vorbereitet.
Und wir haben unsere Erfahrungen mit der Bahn gemacht", sagt Hackl.
Er spricht von einer sehr aufwendig und großzügig gebauten Anlage.
"So etwas hat der Rodelsport bisher noch nicht gesehen. Eigentlich
eine Vorzeige-Anlage." Im Podcast erzählt der erfolgreichste Rodler
aller Zeiten zudem von der Leidenschaft für seinen Sport, vom
Tüfteln am Schlitten und auch über den zerstörten Eiskanal am
Königssee sowie den Stand der Planungen zum Wiederaufbau dieser
Bahn. Und Hackl verrät das Erfolgsgeheimnis der Rodelnation
Deutschland, die selbstverständlich auch diesmal wieder

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