Olympia fest im Blick: Rodlerin Julia Taubitz über Erfolge, Ziele und Corona
Deutschlands beste Rodlerin Julia Taubitz erzählt im
Wintersport-Podcast Dreierbob von wenig akzeptablen Erlebnissen in
chinesischer Corona-Quarantäne in Peking und ihrem ganz großen
Traum.
36 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 2 Jahren
Deutschlands derzeit stärkste Rennrodlerin Julia Taubitz sieht rund
zwei Monate vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking noch
Nachbesserungsbedarf bei den Corona-Abläufen im Gastgeberland. Im
Podcast Dreierbob bei Sächsische.de berichtet die 25-Jährige von
Erfahrungen, die sie gemeinsam mit der Nationalmannschaft kürzlich
bei den Trainingswochen samt abschließenden Weltcup auf der neuen
Olympiabahn gemacht hat. Taubitz betont, dass die Anlage in Yanqing
gut 80 Kilometer von Peking nordwestlich "traumhaft" sei. "Die Bahn
schlängelt sich wie ein Drachen in die Landschaft." Sie sei
außerdem schnell und aufgrund ihres verhältnismäßig milden
Kurvenprofils nicht wie frühere Olympiabahnen so beschaffen, dass
sie die Athleten an körperliche Belastungsgrenzen oder darüber
hinaus bringe. Dem sportlichen Teil ihrer jüngsten China-Reise kann
die sächsische Rodlerin viel Positives abgewinnen, nicht zuletzt
wegen ihres zweiten Platzes beim Weltcup-Rennen. Anders sieht es
beim zweiten großen Thema aus, das in dieser Saison auch die
Wintersportler wieder intensiv beschäftigt: Corona. Nach der
Ankunft in China, so erzählt es Taubitz, wurden drei Passagiere an
Bord eines Flugzeugs, das den internationalen Rodlertross
beförderte, positiv auf das Coronavirus getestet. Sie selbst sei
nicht betroffen gewesen. Teamkollegen wurden allerdings als
Kontaktperson ersten Grades eingestuft, weil sie im Flugzeug in der
Nähe eines Infizierten gesessen haben sollen. Dass auf jenen
Plätzen aufgrund von Kapazitätsproblemen jedoch nachweislich Gepäck
gelagert wurde, spielte für die Sicherheitskräfte im Olympialand
keine Rolle. Bei Corona kennen die Chinesen kein Pardon. Zudem
berichtet Taubitz von "menschenunwürdigen" Zuständen in der
Quarantäne-Unterkunft, wo sie sich genauso wie viele weitere
Mitglieder des deutschen Teams in 14-tägige Isolation begeben
musste. "Man wurde früh um 5 Uhr und abends um 23 Uhr getestet. Das
Essen wurde vor die Tür gestellt, meistens war das dann auch kalt.
Noch dazu klappte die Verständigung nicht, weil niemand wirklich
Englisch sprach", sagt Taubitz in der aktuellen Folge des
Wintersport-Podcasts Dreierbob, der diesmal ganz pragmatisch das
Sportgerät wechselt und zum Dreierrodel wird. Weil sie nicht
positiv getestet wurde, konnte sich innerhalb der Unterkunft
bewegen und auch trainieren. Schlechter erwischte es ihren
Teamkollegen Tobias Arlt. Er wurde vor Ort positiv getestet und in
eine andere Unterkunft gebracht. "Er war ja kein Schwerverbrecher
und hat dann dort echt viel durchmachen müssen." Sein Zimmer sei
sehr klein gewesen, "noch schlimmer aber war, dass da tote Tiere
waren". Taubitz meint schließlich: "Wenn man schon in Quarantäne
geht, macht man eh eine schwere Zeit durch. Dann sollte wenigstens
die Unterkunft in Ordnung sein." Der Olympia-Winter hätte also kaum
turbulenter und aufregender beginnen können. Erst die drei Wochen
Peking, dann zwei Weltcups in Sotschi, jetzt weiter nach Altenberg
- und das alles inmitten der Corona-Pandemie. Doch Taubitz versucht
entspannt zu bleiben. Lockerheit, das hat sie in den vergangenen
Jahren gelernt, ist auf dem Rennschlitten entscheidend. In Bezug
auf die Corona-Entwicklung gerade auch in Sachsen vertritt Taubitz,
die in Annaberg-Buchholz zu Hause ist, eine klare Meinung. "Ich
frage mich schon, wie können manche Menschen ihre Augen
verschließen und einfach so hinnehmen, dass alles irgendwie den
Bach runter geht." Die Impfung, der sie zunächst auch skeptisch
gegenüberstand, sieht sie als "den ersten Schritt, den man in die
richtige Richtung" machen könne. Selbst wenn die kommenden Tage in
Altenberg nicht ganz so normal und unbeschwert wie üblich sind,
zumindest sportlich läuft es. Die offizielle Olympia-Norm hat
Taubitz erfüllt, und auch im internen Duell liegt sie gut
platziert. Es sieht danach aus, als würde sie sich im Februar ihren
großen Traum erfüllen können: die Olympia-Teilnahme.
zwei Monate vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking noch
Nachbesserungsbedarf bei den Corona-Abläufen im Gastgeberland. Im
Podcast Dreierbob bei Sächsische.de berichtet die 25-Jährige von
Erfahrungen, die sie gemeinsam mit der Nationalmannschaft kürzlich
bei den Trainingswochen samt abschließenden Weltcup auf der neuen
Olympiabahn gemacht hat. Taubitz betont, dass die Anlage in Yanqing
gut 80 Kilometer von Peking nordwestlich "traumhaft" sei. "Die Bahn
schlängelt sich wie ein Drachen in die Landschaft." Sie sei
außerdem schnell und aufgrund ihres verhältnismäßig milden
Kurvenprofils nicht wie frühere Olympiabahnen so beschaffen, dass
sie die Athleten an körperliche Belastungsgrenzen oder darüber
hinaus bringe. Dem sportlichen Teil ihrer jüngsten China-Reise kann
die sächsische Rodlerin viel Positives abgewinnen, nicht zuletzt
wegen ihres zweiten Platzes beim Weltcup-Rennen. Anders sieht es
beim zweiten großen Thema aus, das in dieser Saison auch die
Wintersportler wieder intensiv beschäftigt: Corona. Nach der
Ankunft in China, so erzählt es Taubitz, wurden drei Passagiere an
Bord eines Flugzeugs, das den internationalen Rodlertross
beförderte, positiv auf das Coronavirus getestet. Sie selbst sei
nicht betroffen gewesen. Teamkollegen wurden allerdings als
Kontaktperson ersten Grades eingestuft, weil sie im Flugzeug in der
Nähe eines Infizierten gesessen haben sollen. Dass auf jenen
Plätzen aufgrund von Kapazitätsproblemen jedoch nachweislich Gepäck
gelagert wurde, spielte für die Sicherheitskräfte im Olympialand
keine Rolle. Bei Corona kennen die Chinesen kein Pardon. Zudem
berichtet Taubitz von "menschenunwürdigen" Zuständen in der
Quarantäne-Unterkunft, wo sie sich genauso wie viele weitere
Mitglieder des deutschen Teams in 14-tägige Isolation begeben
musste. "Man wurde früh um 5 Uhr und abends um 23 Uhr getestet. Das
Essen wurde vor die Tür gestellt, meistens war das dann auch kalt.
Noch dazu klappte die Verständigung nicht, weil niemand wirklich
Englisch sprach", sagt Taubitz in der aktuellen Folge des
Wintersport-Podcasts Dreierbob, der diesmal ganz pragmatisch das
Sportgerät wechselt und zum Dreierrodel wird. Weil sie nicht
positiv getestet wurde, konnte sich innerhalb der Unterkunft
bewegen und auch trainieren. Schlechter erwischte es ihren
Teamkollegen Tobias Arlt. Er wurde vor Ort positiv getestet und in
eine andere Unterkunft gebracht. "Er war ja kein Schwerverbrecher
und hat dann dort echt viel durchmachen müssen." Sein Zimmer sei
sehr klein gewesen, "noch schlimmer aber war, dass da tote Tiere
waren". Taubitz meint schließlich: "Wenn man schon in Quarantäne
geht, macht man eh eine schwere Zeit durch. Dann sollte wenigstens
die Unterkunft in Ordnung sein." Der Olympia-Winter hätte also kaum
turbulenter und aufregender beginnen können. Erst die drei Wochen
Peking, dann zwei Weltcups in Sotschi, jetzt weiter nach Altenberg
- und das alles inmitten der Corona-Pandemie. Doch Taubitz versucht
entspannt zu bleiben. Lockerheit, das hat sie in den vergangenen
Jahren gelernt, ist auf dem Rennschlitten entscheidend. In Bezug
auf die Corona-Entwicklung gerade auch in Sachsen vertritt Taubitz,
die in Annaberg-Buchholz zu Hause ist, eine klare Meinung. "Ich
frage mich schon, wie können manche Menschen ihre Augen
verschließen und einfach so hinnehmen, dass alles irgendwie den
Bach runter geht." Die Impfung, der sie zunächst auch skeptisch
gegenüberstand, sieht sie als "den ersten Schritt, den man in die
richtige Richtung" machen könne. Selbst wenn die kommenden Tage in
Altenberg nicht ganz so normal und unbeschwert wie üblich sind,
zumindest sportlich läuft es. Die offizielle Olympia-Norm hat
Taubitz erfüllt, und auch im internen Duell liegt sie gut
platziert. Es sieht danach aus, als würde sie sich im Februar ihren
großen Traum erfüllen können: die Olympia-Teilnahme.
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