Dreierbob 2021: Warum Altenberg auch für Skeletoni besonders ist

Dreierbob 2021: Warum Altenberg auch für Skeletoni besonders ist

Im WM-Podcast Dreierbob geht es diesmal um Skeleton. Spitzenathletin Janine Flock erklärt, wieso sie Respekt vor Altenberg hat - und was sie sich für ihren Sport wünscht.
20 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Wintersport-Podcast von Sächsische.de

Beschreibung

vor 3 Jahren
Die Bob- und Skeleton-WM in Altenberg ist weitgehend eine rein
deutsche Angelegenheit, bislang jedenfalls. Fünf der sechs am
ersten Wochenende vergebenen Medaillen haben sich die Bobfahrer um
Dominator Francesco Friedrich gesichert. Eine, die das jetzt
entscheidend ändern kann, ist Janine Flock. Als
Gesamtweltcupsiegerin tritt die österreichische Skeletonfahrerin in
Altenberg an. WM-Silber hat sie schon gewonnen und im Vorjahr
WM-Bronze. Fehlt also nur … Flock lächelt in der corona-konformen
Videoschalte für den WM-Podcast Dreierbob, der dieses Mal zum
Dreierskeleton wird. Sie ahnt, was kommt – und schüttelt noch vor
Ende der Frage mit dem Kopf. „Der Plan wäre natürlich, definitiv
auf die Goldmedaille zu gehen. Allerdings habe ich für diese Woche
eine etwas andere Zielsetzung, denn ich habe von allen
Topfahrerinnen wahrscheinlich die wenigsten Läufe hier in
Altenberg“, erklärt die 31-Jährige. Zu den WM-Favoritinnen zählt
sie sich deshalb ausdrücklich nicht, was außerdem noch am Wetter
liegt. „Wir haben jetzt minus elf Grad Eistemperatur im Training
gehabt, und das ist eine brutal rutschige Angelegenheit. Trotzdem
muss ich das Maximale aus den insgesamt sechs Trainingsläufen
herausholen, damit ich mich auf der Bahn wirklich sicher genug
fühle“, sagt Flock. Zwar gehört die Österreicherin zu den
erfahrensten Fahrerinnen, ist seit zehn Jahren im Weltcup und hat
2015 schon einmal die Gesamtwertung gewonnen. Aber, darauf haben
zuletzt die Bobpiloten wieder hingewiesen: Altenberg ist Altenberg.
Die mutmaßlich anspruchsvollste Strecke der Welt fordert auch
Flock. Schlüsselstellen und einen eigenen Charakter habe jede Bahn,
sagt sie, „aber Altenberg ist besonders, eine sehr technische
Bahn“. Hört man ihr zu, scheint sich auf 1,4 Kilometer Länge eine
Schlüsselstelle an die andere zu reihen. „Der Start ist flach und
sehr lang, die Kurve vier, das Omega, der Kreisel ... Die müssen
sitzen, da müssen die Lenkbewegungen wirklich auf den Punkt passen.
Dabei muss ich den Schlitten stabil halten, um nicht zu rutschen“,
beschreibt Flock. Dennoch ist Skeleton im Vergleich zu den anderen
Kufensportarten noch am ungefährlichsten, wie sie erklärt, „weil
bei uns der Schwerpunkt des Schlittens sehr tief ist“. Die Rodler
liegen deutlich höher über dem Eis, auch die Kanten der Kufen sind
schärfer. Und beim Bob kommt das hohe Eigengewicht der Geräte
hinzu. Mut, sagt Flock, benötige man trotzdem, um sich zu
überwinden, mit dem Kopf voraus den Eiskanal hinunterzufahren.
Brenzlige Situationen gebe es immer wieder, in denen bei
Geschwindigkeiten von bis zu 120 km/h die richtige Reaktion
gefordert ist. „Es rauscht ganz ordentlich“, betont sie. Eine
sichere Linie will Flock deshalb zunächst versuchen in den jeweils
zwei WM-Läufen am Donnerstag- und Freitagvormittag. Was Vollgas,
wie sie meint, nicht ausschließt. Eine Medaille bleibt ihr Ziel,
nur die Farbe wäre ausnahmsweise egal. Außerdem spricht Flock in
dem Podcast über ein Thema, das viele Skeletoni umtreibt: das
gefühlte Schattendasein neben den Bob-Wettbewerben bei
Weltmeisterschaften. In der Regel finden die Läufe im Skeleton
donnerstags und freitags zu Zeiten statt, wo sie kaum jemand
wahrnehmen kann. Abgesehen davon, dass das wegen Corona derzeit
nicht möglich wäre, "finde ich das schade", sagt sie. Flock regt
an, dass der Weltverband IBSF den Kalender verändern könne. "Ich
denke schon, es wäre möglich, uns auch an Wochenenden starten zu
lassen. Vielleicht teilt man es auf. Erste Woche Skeleton, zweite
Woche Bob." Für potenzielle Zuschauer wäre das sicher
wünschenswert. Denn Skeleton, die noch relativ junge olympische
Sportart, hat inzwischen auch eine weltweit große Anhängerschaft.
Alle Podcast-Gespräche im Dreierbob werden aufgrund der
Corona-Situation über Videoanrufe aufgezeichnet. Die am Gespräch
beteiligten Personen sitzen ausreichend weit voneinander getrennt
an verschiedenen Orten.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: