Das eigene Gebet glauben

Da ich den HERRN suchte, antwortete er mir und errettete
mich aus aller meiner Furcht. Psalm 34,5


Der Engel sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias,
denn dein Gebet ist erhört. Lukas 1,13


Das eigene Gebet glauben


Ja, so sind wir Menschen: Da betet Zacharias vermutlich schon die
längste Zeit seines Lebens darum, dass seine Frau Elisabeth doch
schwanger werden möchte; und als der Engel Gabriel mit dem
heutigen Lehrtext die Erhörung dieses Gebets ansagt und die
Geburt des Johannes ankündigt, da kann es Zacharias nicht fassen:
"Woran soll ich das erkennen? Denn ich bin alt und meine Frau ist
betagt." (V. 18) Das klingt, als würde er selbst an sein Gebet
schon nicht mehr glauben...


Es geht heute also ganz schlicht darum, ob wir bei unserem Beten
überhaupt noch glauben, dass der HERR uns antworten und rettend
und heilschaffend eingreifen wird. Beten wir, damit es gebetet
ist, oder beten wir mit Erwartung? Es ist wohl manchmal die Angst
vor der Enttäuschung und die Furcht davor, uns mit unseren
Gebeten zu blamieren, wenn sie sich scheinbar in Schall und Rauch
auflösen, die uns hier alle Erwartungen in den Wind schreiben
lässt: "Erwarte nichts, dann wirst du auch nicht enttäuscht."


Doch in beiden Bibelworten geht es heute darum, die Furcht zu
überwinden - dann doch wohl auch diese Furcht!


Erwartungsvoll beten; die eigenen Gebete ernstnehmen - das
schließt natürlich die Offenheit dafür ein, dass Gott auf seine
Weise und zu seiner Zeit unser Beten erhören wird. Es schließt
die Wachsamkeit mit ein, in der wir Ausschau halten und genau
hinsehen, wo sich schon etwas an Erhörung abzeichnet. Es schließt
auch eine Lern- und Erkenntnisbereitschaft ein was die eigenen
Anliegen und ihre Übereinstimmung mit dem Willen Gottes betrifft.


Wenn du das nächste Mal also betest, dann frage dich zum Schluss:
"Glaubst du auch, was du da sprichst?" Und dann sage "Amen". Aus
vollem Herzen!


In Jesus bist du bereits gesegnet mit der tiefen Gewissheit: Gott
ist ein Hörer und Erhörer des Gebets. "Fürchte dich nicht -
glaube nur!" (Markus 5,36)