Beschreibung

vor 1 Jahr

Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre
Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott
geschlagen und gemartert wäre. Jesaja 53, 4


Gedenkt an den, der so viel Widerspruch gegen sich von
den Sündern erduldet hat, dass ihr nicht matt werdet und den Mut
nicht sinken lasst. Hebräer 12,3


Aufs Kreuz sehen


"Fürwahr" - mit diesem Ausruf des Erstaunens beginnt dieser
Schlüsselvers beim Propheten Jesaja, der in großer Klarheit
bereits beschreibt, was geschieht und auch geschehen muss, wenn
wir auf Jesus am Kreuz schauen. Der Anblick des Gekreuzigten löst
zunächst eine Abwehr aus in Gestalt der Deutung: "Wir hielten ihn
für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartet wäre."
Will heißen: Alles ganz schrecklich - aber mit uns hat das nichts
zutun!


Doch dann das große Erstaunen: Was wir da am Kreuz sehen - das
ist ja unsre Krankheit und das sind unsere Schmerzen! Wirklich
eine erschütternde Wiedererkennung! Und der Prophet fährt fort:
"Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer
Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir
Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt." So hält
uns das Kreuz einerseits einen Spiegel vor und nötigt uns, dass
wir uns unseren Schmerzen und unserer Krankheit, unserer Missetat
und Sünde  stellen. Aber es spricht uns auch zu: Alles das
ist getragen! Alles das hat Jesus sich aufgeladen! Darum ist es
überaus heilsam, auf den Gekreuzigten zu blicken, und all das
eigene Elend in seinem Elend wiederzufinden und mit seinem Elend
zu identifizieren. Vom Kreuz geht ein Strom des Friedens und der
Heilung aus. Du braucht, ja, du darfst dich nicht mehr als
bestraft und verletzt betrachten; sondern als geheilt und mit dem
Frieden Gottes beschenkt.


In vielen unserer Kirchen und Gemeindehäuser wird nur das "leere"
Kreuz verwendet, also Kreuze ohne Darstellung des Gekreuzigten.
Das soll ein Bekenntnis zur Auferstehung sein und das hat sicher
auch seine Berechtigung. Doch das "Aufsehen auf Jesus" ist immer
auch mal wieder der heilsame Blick auf den Gekreuzigten. Und den
sollten wir uns nicht nehmen lassen. Er ist die Quelle dessen,
was der Schreiber des Hebräerbriefes beschreibt als "nicht matt
werden und den Mut nicht sinken lassen".


Du bist in Jesus gesegnet. Deine Krankheit, dein Elend und deine
Schuld liegen auf ihm. Belasse sie auch dort getrost.


Du bist in Jesus gesegnet. Er ist die Quelle deines Heils, deiner
Heilung und Wiederherstellung.


Du bist in Jesus gesegnet. Ihm allein alle Ehre!

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