Gottes Wort in Menschenmund

Gottes Wort in Menschenmund

4 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Sage nicht: "Ich bin zu jung", sondern du sollst gehen,
wohin ich dich sende, und predigen alles, was ich dir
gebiete. Jeremia 1,7


Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! Denn
ich bin mit dir, und niemand soll sich unterstehen, dir zu
schaden. Apostelgeschichte 18, 9-10


Gottes Wort in Menschenmund


An den Anfang seines Buches stellt der Prophet Jeremia seine
Berufungsgeschichte. Sie ist für ihn und sein Selbstverständnis
ganz wichtig. Sie ist so etwas wie sein "Dienstausweis" und
begründet, warum er mit dem Anspruch auftritt, im Namen Gottes zu
sprechen. Denn die einfachste Methode, einen Propheten mundtot zu
machen, besteht darin, ihm seine Legitimation abzusprechen und
anzuzweifeln, dass er seine Botschaft wirklich von Gott hat.
Damit hatte Jeremia mehr als einmal zu tun!


Nicht seine Berufungsgeschichte, aber auch eine
Ermutigungsgeschichte erzählt der Lehrtext von dem Apostel
Paulus, der damals gerade seinen Missionsdienst in Korinth
aufnahm.


Solche Berufungserfahrungen erfordern sehr viel Glauben und
Vertrauen - sowohl bei dem Berufenen, als auch bei denen, zu
denen der Berufene gesandt ist. Der Berufene muss immer wieder
neu darauf vertrauen und sich zu dem Glauben durchringen, dass
das, was er sagen will und was ihm am Herzen liegt, auch von Gott
ist. "Beweisen" kann er es ja nicht, nicht vor sich selbst und
nicht vor den Hörern. Ebenso müssen die Hörer darauf vertrauen,
dass das, was der Berufene da erzählt, "Wort des lebendigen
Gottes" ist. - Anders als zu Zeiten der Propheten Jeremia sind
wir heute in der glücklichen Lage, dass alle Kinder Gottes den
Heiligen Geist haben und nicht nur einzelne wenige berufene
Propheten. So können und müssen wir "alles prüfen und das Gute
behalten" (1. Thessalonicher 5,21) - nicht, um dem Berufenen
seine Berufung abzusprechen, sondern um miteinander dem Reden
Gottes auf die Spur zu kommen.


Beide Bibelworte wollen dich heute ermutigen, den Mund
aufzumachen, zu reden und nicht zu schweigen; denn erst im
Vollzug, also im Gespräch, wird sich erweisen, was von Gott ist
und was von dir selbst ist. Was auch immer du sagst: Du wirst
damit über Gott und über dich selbst sprechen. Ich wünsche dir
Zuhörer und Gesprächspartner, die beides wohlwollend anhören und
wertschätzend  differenzieren können. Vergiss nicht: Du hast
etwas zu sagen, denn Christus ist in dir.


Du bist gesegnet in Jesus, berufen und gesandt.


Du bist gesegnet mit Worten und einer Botschaft, die andere
dringend brauchen und auf die andere schon warten.


Du bist gesegnet in Jesus. Er steht dir zur Seite, niemand kann
dir schaden.

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