Beschreibung

vor 38 Jahren
Bei elf von 43 nichtimmunen Patienten mit Malaria tropica traten
eine oder mehrere Organkomplikationen auf: zerebrale Malaria, akute
respiratorische Insuffizienz, akutes Nierenversagen,
Sekundärinfektion, Autoimmunhämolyse, spontane Milzruptur und akute
Pankreatitis. Die Parasitämie betrug 0,1 bis 60 %. Initiale
antiparasitäre Therapie mit Chinin parenteral führte in neun Fällen
zu rascher Rückbildung der Parasitämie. Zusätzlich wurde ein
zweites schizontozides Mittel entsprechend der Resistenzlage
gegeben. Die supportive Therapie umfaßte intensivmedizinische
Überwachung mit Bilanzierung von Elektrolyt- und Wasserhaushalt
sowie gegebenenfalls eine frühzeitige Hämodialyse und (oder)
endotracheale Intubation mit PEEP-Beatmung. In einem Fall mit
exzessiver Parasitämie wurde eine Austauschtransfusion
durchgeführt. Heparin wurde nur bei nachgewiesener disseminierter
intravasaler Gerinnung gegeben, Corticosteroide nur bei
persistierender Autoimmunhämolyse. Alle Patienten überlebten ohne
zurückbleibende Defekte. Die retrospektive Analyse zeigt, daß neben
einer raschen spezifischen Therapie die supportive Behandlung der
einzelnen Organkomplikationen für Verlauf und Prognose der
komplizierten Malaria tropica mitentscheidend ist.

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