Beschreibung

vor 2 Jahren

Der HERR sprach zu Jona: Meinst du, dass du mit Recht
zürnst? Jona 4,4


Wenn ein Mensch etwa von einer Verfehlung ereilt wird, so
helft ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist, ihr, die ihr
geistlich seid. Und sieh auf dich selbst, dass du nicht auch
versucht werdest. Galater 6,1


Barmherzig sein


Das große Thema im Buch Jona ist nicht, wie lange man im Magen
eines Fisches überleben kann, sondern ob wir auch unseren Feinden
und denen, denen wir gram sind, Gottes Barmherzigkeit, Güte und
Erbarmen gönnen.


Was war passiert? Jona hatte in Ninive, der Hauptstadt des
Assyrerreiches, das für jeden gute Israeliten die Verkörperung
des Bösen war, das Gericht Gottes binnen 40 Tagen verkündigt. Und
er tat es vermutlich mit nicht geringer Genugtuung! Womit er wohl
nicht gerechnet hatte: Die Leute von Ninive kehrten um und taten
Buße in Staub und Asche. Und er hatte auch nicht mit dem Erbarmen
Gottes gerechnet, der eben keine Lust und kein Wohlgefallen um
Tod des Sünders hat und sich nicht die Hände reibt, wenn er ganze
Städte in Schutt und Asche legen kann. Jona war sauer auf Gott.
ER gönnte den Leuten von Ninive nicht Gottes Barmherzigkeit;
vielleicht fühlte er sich auch in seiner Ehre gekränkt, weil nun
das flammende Gericht, das er angedroht hatte, nicht eintraf. Er
war nicht an der Umkehr der Leute von Ninive interessiert,
sondern an deren qualvollen Untergang.


So ganz anders klingt die Weisung des Apostels Paulus im heutigen
Lehrtext. Statt feuriger Gerichtspredigt, mit der wir dem, der
"von einer Verfehlung übereilt wurde", die Hölle heiß machen,
sollen wir ihm mit "sanftmütigem Geist zurechthelfen". Zu
"sanftmütig" sagen wir heute: "gewaltfrei".


Unser Vater im Himmel ist nicht gewalttätig. Und Jesus hat am
Kreuz auf jede Gewalt verzichtet und stattdessen alle Gewalt auf
Erden erlitten. Und siehe da: Die Gewalt in höchster Potenz,
nämlich der Tod, zog am Ende den kürzeren. Die Barmherzigkeit
siegt über das Gericht (Jakobus 2,13), die Sanftmut über die
Gewalt. Es ist die Güte Gottes, die uns zur Umkehr leitet (Römer
2,4).


Was für eine Güte Gottes, dass er selbst durch die
Gerichtspredigt des Jona die Leute von Ninive zur Umkehr bewegt.
Hätten sie diesen Propheten nicht genauso gut steinigen können?


Wie schwer ist es, an Gott, den Barmherzigen zu glauben; viel
schwerer als an den Rachegott, der die "kleinen Sünden sofort
straft", wie der Volksmund sagt und unsere Lust an der Vergeltung
befriedigt.


Doch wie will ich Gottes Erbarmen für mich beanspruchen, sie
meinem Nächsten aber nicht gönnen?


Du bist gesegnet in Jesus. Du bist gesegnet mit seiner Sanftmut,
die dir selbst stets den Raum zur Umkehr öffnet.


Du bist gesegnet mit einem barmherzigen Herzen, das auch dem
Gegner Gutes und Barmherzigkeit gönnen kann.


Durch deine Güte sollen andere den Weg zur Umkehr finden.


Du bist gesegnet.

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