Wiederhergestellt leben

Wiederhergestellt leben

4 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Du, unser Gott, bist gerecht bei allem, was über uns
kommt; du hast die Treue bewahrt, wir aber haben uns schuldig
gemacht. Nehemia 9,33


Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und
gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller
Ungerechtigkeit. 1. Johannes 1,9


Wiederhergestellt werden


Unter Nehemia bauten die Juden, die aus der Verschleppung nach
Babylon nach Jerusalem zurückgekehrt waren, ihre Stadt und deren
Stadtmauer wieder auf. Doch es ging nicht nur um eine äußere,
sondern auch um eine innere Wiederherstellung. Was im Äußeren
geschah, musste auch innerlich passieren: Schutt musste
weggeräumt, Ruinen abgerissen und Häuser und Mauern neu gebaut
werden. Dieser inneren, geistlichen Wiederherstellung diente das
große Bußgebet der Leviten, dem die heutige Losung entnommen ist.
Sie bringt etwas ganz Wesentliches zum Ausdruck: es ist die
"Gerechtsprechung Gottes". Wir finden sie z.B. auch in dem
Bußgebet des Königs David, dem Psalm 51: "...auf dass du recht
behaltest in deinen Worten und rein dastehst, wenn du richtest."
(Psalm 51, 6) Der Beter bekennt sich alleine schuldig und steht
zu seiner Schuld mit allen ihren Auswirkungen. Damit widersteht
er der Versuchung, die Schuld anderen in die Schuhe zu schieben,
Gott anzuklagen und so zu versuchen, sich selbst zu
ent-schuldigen oder in die Opferrolle zu verfallen. Der Beter
übernimmt Verantwortung für sich und seine Situation - ein ganz
wichtiger Schritt auf dem Weg der inneren Wiederherstellung. Sie
ist eine absolut notwendige Voraussetzung für die Erfahrung, von
der der Apostel Johannes im heutigen Lehrtext schreibt: Erst,
wenn wir unsere "Sünden bekennen", uns also beherzt zu ihr
stellen und sie auf uns nehmen, können wir erleben, wie Jesus sie
uns vergibt und uns "von aller Ungerechtigkeit reinigt".


Es ist so wichtig, dass wir uns das Vorwürfe-machen gegen unseren
Nächsten und gegen Gott abgewöhnen; denn so wird Schuld nur hin
und hergeschoben, aber nicht vergeben. Und ohne echte Vergebung
ist keine Erneuerung und Wiederherstellung möglich. In einem
können wir allerdings ganz sicher sein, nämlich dass Jesus 
uns ganz gewiss vergeben wird. Denn er ist "treu und gerecht":
Vergebung ist ein vollgültiger Rechtsakt und keine Beugung oder
Außerkraftsetzung des Rechts.


Lass dich daran erinnern, dass du gesegnet bist in Jesus. Du bist
in der Lage und ermächtigt, Schuld auf dich zu nehmen und sie zu
bekennen. Du bist dazu gesegnet, Vergebung zu empfangen und zu
gewähren. Du bist gesegnet.

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