Keine Angst!

Sei nicht ferne von mir, denn Angst ist nahe; denn es ist
kein Helfer. Psalm 22,12


Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure
Kraft. 1. Korinther 10,13


In einem Lied heißt es: "Es geht ohne Gott in die Dunkelheit,
aber mit ihm gehen wir ins Licht. Sind wir ohne Gott, macht die
Angst sich breit, aber mit ihm fürchten wir uns nicht." (Manfred
Siebald) Es kann aber vorkommen, dass es, obwohl wir mit Gott
gehen, dunkel um und in uns wird und die Angst sich breit macht.
Dann ist es gut, sich mit einem Wort wie dem heutigen Losungswort
wieder neu zu vergewissern, dass Gott nicht ferne ist - auch
wenn, es sich vielleicht so anfühlt. Mit diesem Wort können wir
wieder nach der Hand Gottes tasten, die uns hält und hilft.


Zumindest den Anfang dieses Psalms hat Jesus gebetet, als er am
Kreuz hing: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"
(Matthäus 27,46) Jesus kann mitreden, wenn uns angstvoll das
Gefühl der Gottverlassenheit beschleicht. Er geht mit - auch und
gerade durch das finstere Tal. Sein Stecken und Stab trösten uns.


Je kleiner ein Kind ist, desto mehr braucht es die ständige
Präsenz der Mutter. Je älter es wird, desto besser kommt es mit
der Situation zurecht, dass die Mutter auch mal dem Blickfeld
entschwindet. Anfangs schreit es dann in Panik; später lernt es:
"Mama ist nur scheinbar weg. Ich kann sie nicht sehen. Aber sie
ist immer noch da - sicher nur im Nebenzimmer." Vielleicht geht
die Mutter auch absichtlich aus dem Zimmer, um mit dem Kind
dieses Vertrauen zu üben. Sie wird es aber nie "über seine Kraft
versuchen". In diesem Sinne spricht der Apostel Paulus im
heutigen Lehrtext über unseren Vater im Himmel.


So sei gesegnet mit neuem Vertrauen in die beständige, wenn auch
manchmal unmerkliche Gegenwart Gottes.


Sei gesegnet, dass alle Angst auf Abstand gehen muss.


Sei gesegnet und ganz gewiss: Jesus ist treu.