Beschreibung

vor 2 Jahren

Jeremia sprach: "Mich jammert von Herzen, dass die
Tochter meines Volkes so zerschlagen ist. Ist denn keine Salbe in
Gilead oder ist kein Arzt da?" Jeremia 8, 21.22


Jesus spricht zu den Jüngern: "Wenn ihr in eine Stadt
kommt und sie euch aufnehmen, dann esst, was euch vorgesetzt
wird, und heilt die Kranken, die dort sind, und sagt ihnen: Das
Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen." Lukas
10,8-9


Das Gericht, das der Prophet dem Volk Israel gepredigt hat,
musste er mit eigenen Augen ansehen und miterleben: Die
Zerstörung Jerusalems und die Verschleppung des Volkes ins Exil
nach Babylon. Diese "Zerschlagung des Volkes" erfüllte ihn
keineswegs mit Genugtuung nach dem Motto: "Hab' ich's nicht
gesagt? Hättet ihr mal auf mich gehört! Geschieht euch ganz
recht!" sondern mit großen Schmerz. Seiner bitteren Klage über
das Volk ist die heutige Losung entnommen. Mit "ist denn kein
Arzt da", wählt er quasi den Notruf, aber er verhallt ungehört.
Ein wahrer Prophet, der sich nicht rausnimmt und drüberstellt,
sondern drunter bleibt und sich zu seinen Zuhörern und unter
seine eigene Botschaft stellt!


Im Lehrtext ermächtigt und sendet Jesus seine Jünger. Auch sie
sollen sich mit denen solidarisieren, zu denen sie gesandt sind,
und essen was sie essen; aber sie sollen einen Schritt
weitergehen, die Kranken heilen und ihnen sagen, dass das Reich
Gottes anbricht.


Wenn das Reich Gottes kommt - und darum beten wir in jedem
Vaterunser - bricht sich das Heil unseres Gottes Bahn wie ein
Strom, der in die Wüste vordringt. Dass die Kranken davon gesund
werden, ist nur eine Facette dieses Heils und ein sichtbares
Zeichen des Anbruchs des Reiches Gottes. Mal stehen wir näher bei
Jeremia, beklagen das Elend und das Unheil und sehnen uns mit
jeder Faser unseres Herzens nach dem Heil; mal stehen wir näher
bei Jesus und seinen Jüngern und tragen mit Wort und Tat das Heil
in diese Welt hinein. Bis Jesus wiederkommt, werden wir uns immer
in diesem Zwischenraum bewegen.


Nur vor einem hüte dein Herz: Dass du dich an das Unheil gewöhnst
und dich mit ihm resigniert arrangierst.


So sei gesegnet und ganz gewiss: Das Unheil in jeglicher Form hat
nicht das letzte Wort.


Sei gesegnet und von neuem in den Raum des Heils unseres Gottes
hineingestellt.


Sei gesegnet mit der Liebe von Jesus, mit Hoffnung und Mut; sei
du die "Salbe aus Gilead" für die Zerschlagenen!

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