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Beschreibung
vor 1 Jahr
Der deutsche Schriftsteller Oskar Maria Graf, der 1923
achtundzwanzig Jahre jung war, veröffentlichte expressionistische
Gedichte, war in München in den revolutionären politischen Kampf
nach Ende des ersten Weltkriegs verwickelt und arbeitete als
Dramaturg an einem Arbeitertheater. Sein literarischer Durchbruch
gelang ihm erst 1927 mit dem Buch „Wir sind Gefangene“. Mit seiner
scharfen Kritik des monarchistischen Bürgertums und des
aufkommenden Faschismus überrascht es nicht, dass er 1933 erst in
die Tschechoslowakei und später in die USA emigrierte, wo er fortan
lebte und 1967 verstarb. In einer losen Reihe mit dem Titel „Bunte
Bilder aus Bayern“, die Graf 1923 in der Berliner Volks-Zeitung
veröffentlichte, führt er uns satirisch und voller beißendem Spott
die Untiefen der Provinz Bayerns vor Augen. In der Ausgabe vom 19.
Juli beschreibt er eine Denkmalsenthüllung auf dem Lande, in der
ein tiefsitzender Antisemitismus, Antirepublikanismus, Militarismus
und Preußenhass zum Ausdruck kommen, und lässt uns deutlich sehen,
warum der Nationalsozialismus, zumindest in diesem Milieu, sehr
anschlussfähig war. Frank Riede liest für uns den Artikel, und
darin auch die karikierenden Reden der anwesenden Vereinsmeier und
Militärs, in denen all das vorher Genannte explizit ausgesprochen
wird.
achtundzwanzig Jahre jung war, veröffentlichte expressionistische
Gedichte, war in München in den revolutionären politischen Kampf
nach Ende des ersten Weltkriegs verwickelt und arbeitete als
Dramaturg an einem Arbeitertheater. Sein literarischer Durchbruch
gelang ihm erst 1927 mit dem Buch „Wir sind Gefangene“. Mit seiner
scharfen Kritik des monarchistischen Bürgertums und des
aufkommenden Faschismus überrascht es nicht, dass er 1933 erst in
die Tschechoslowakei und später in die USA emigrierte, wo er fortan
lebte und 1967 verstarb. In einer losen Reihe mit dem Titel „Bunte
Bilder aus Bayern“, die Graf 1923 in der Berliner Volks-Zeitung
veröffentlichte, führt er uns satirisch und voller beißendem Spott
die Untiefen der Provinz Bayerns vor Augen. In der Ausgabe vom 19.
Juli beschreibt er eine Denkmalsenthüllung auf dem Lande, in der
ein tiefsitzender Antisemitismus, Antirepublikanismus, Militarismus
und Preußenhass zum Ausdruck kommen, und lässt uns deutlich sehen,
warum der Nationalsozialismus, zumindest in diesem Milieu, sehr
anschlussfähig war. Frank Riede liest für uns den Artikel, und
darin auch die karikierenden Reden der anwesenden Vereinsmeier und
Militärs, in denen all das vorher Genannte explizit ausgesprochen
wird.
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