Paul Painlevés Lösungsvorschläge für den Ruhr-Konflikt

Paul Painlevés Lösungsvorschläge für den Ruhr-Konflikt

22. April 1923
7 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 1 Jahr
Der zweimalige französische Ministerpräsident Paul Painlevé gehörte
wie Aristide Briand und Alexandre Millerand dem
reformsozialistischen Parti republicain-socialiste an und vertrat
ebenso wie diese gegenüber dem ‘Erbfeind‘ und Weltkriegsverlierer
Deutschland verglichen mit dem 1923 amtierenden
Mitte-Rechts-Ministerpräsidenten Poincaré eher gemäßigte
Positionen. Dass eine Genesung Europas die Erholung beider großen
kontinentalen Volkswirtschaften, der französischen wie der
deutschen, voraussetze und dass es für die Lösung der
Ruhrproblematik einer multilateralen Verständigung bedürfe, hörte
man östlich des Rheins natürlich gerne; weshalb die Berliner
Volks-Zeitung am 22. April 1923 ein entsprechendes, zunächst in
Frankreich publiziertes Statement Painlevés nur zu gerne auch dem
deutschen Publikum zugänglich machte. Von Hause aus war Painlevé,
das am Rande, übrigens nicht wie die meisten seiner Kollegen
Jurist, sondern ein durchaus bedeutender Mathematiker, der
zeitweise auch in Göttingen studiert hatte. Ob seine politischen
Argumente ähnlich stringent waren wie seine
Differentialgleichungen, weiß Paula Rosa Leu.

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