Der “Blutige Karsamstag” 1923

Der “Blutige Karsamstag” 1923

1. April 1923
8 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 1 Jahr
Auch die Ostertage des Jahres 1923 standen ganz im Zeichen der
Ruhrbesetzung, da am Ostersamstag, der auf den 31. März fiel,
französische Soldaten ein Massaker an streikenden Arbeitern
verübten, das in die Geschichte als „blutiger Karsamstag“ einging.
Zwei Militärkommandos waren in Essen in ein Werk von Krupp
eingedrungen, um LKWs zu beschlagnahmen. Da aber die meisten LKWs
schon unterwegs waren, gelang dies nicht. Die Werksleitung ließ die
Arbeit niederlegen und die Arbeiterschaft versammelte sich
protestierend vor der Wagenhalle. Verhandlungen mit den Kommandos
scheiterten und irgendwann schossen sich die Soldaten ohne
Vorwarnung den Weg frei und töteten dabei 13 Menschen und
verletzten unzählige mehr. Einen Monat später wurden übrigens die
Werksleiter und auch Gustav Krupp von Bohlen und Halbach selbst von
den Militärbehörden als Mitverantwortliche zu Haftstrafen
verurteilt. Der Vorwärts tat in der Ausgabe vom 1. April seine
Empörung kund, für uns gelesen von Paula Rosa Leu.

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