Operette goes China

Operette goes China

23. Februar 1923
8 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 1 Jahr
Franz Lehars Operette Das Land des Lächelns zählt bis heute zu den
prominentesten Stücken dieses Genres. Der große Erfolg des bei
seiner Uraufführung 1923 in Wien noch unter dem Namen Die gelbe
Jacke firmierenden Opus dürfte dabei zu einem nicht unerheblichen
Teil in seinem kunstvoll zelebrierten Exotismus begründet liegen,
der das europäische Publikum hier in ein
märchenhaft-klischeehaftes, wiewohl zeitgenössisches China
entführte. Die Glosse, die Autor Arnold Höllriegel am 23. Februar
1923 im Berliner Tageblatt dazu verfasste, ist in zweierlei
Hinsicht bemerkenswert. Zum einen sticht hervor, wie prägnant
Höllriegel die kolonialistischen Stereotypen damals schon benannte
und kritisierte, die hier ventiliert wurden. Zum anderen wird
paradoxerweise aber auch deutlich, dass Höllriegel zur Beschreibung
dessen keine Sprache zur Verfügung stand, die in unseren Ohren
nicht ihrerseits wieder in vielen Punkten zutiefst rassistisch
klingt. Es liest Frank Riede.

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