"Time is honey (Folge 1/4): Langeweile" [Essay von Karlheinz A. Geißler]
Ein Essay von Karlheinz A. Geißler
14 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Bereits lange vor dem Corona-Virus hat ein anderen Virus unsere
Gesellschaft befallen: der Virus der Beschleunigung. Auch er macht
uns krank – zeitkrank: nervös, genervt, zappelig. Alles, was
dauert, dauert uns grundsätzlich zu lang. Die Dinge können nicht
schnell genug sein. Zeit ist in unserer Gesellschaft zu einem
Synonym für Knappheit geworden und wird entsprechend
bewirtschaftet. Denn Zeit ist Geld, time is money – was sonst!?
Doch pausenlose Beschleunigung ist nicht alles. Wir kennen auch
andere Formen, Zeit zu erleben: die Langsamkeit, das Warten und
Pausieren, den Stillstand, die Muße, die Wiederholung – und
besonders aktuell in den stillgestellten Zeiten von Corona: die
Langeweile. Mit einer eigenen Themenfolge innerhalb des oekom
podcasts wollen wir diesen „diskriminierten“ und kaum
wertgeschätzten Zeitformen unsere Aufmerksamkeit schenken. Ihnen
gemeinsam ist: sie entziehen sich einer wirtschaftlichen
Verwertung. Zeit wird nicht in Geld übersetzt (und umgekehrt). Hier
gilt: „Time is honey“. Der Essay über die „Langeweile“ stammt von
dem bekannten Zeitforscher Prof. Dr. Karlheinz A. Geißler. Sprecher
ist Werner Härtl.
Gesellschaft befallen: der Virus der Beschleunigung. Auch er macht
uns krank – zeitkrank: nervös, genervt, zappelig. Alles, was
dauert, dauert uns grundsätzlich zu lang. Die Dinge können nicht
schnell genug sein. Zeit ist in unserer Gesellschaft zu einem
Synonym für Knappheit geworden und wird entsprechend
bewirtschaftet. Denn Zeit ist Geld, time is money – was sonst!?
Doch pausenlose Beschleunigung ist nicht alles. Wir kennen auch
andere Formen, Zeit zu erleben: die Langsamkeit, das Warten und
Pausieren, den Stillstand, die Muße, die Wiederholung – und
besonders aktuell in den stillgestellten Zeiten von Corona: die
Langeweile. Mit einer eigenen Themenfolge innerhalb des oekom
podcasts wollen wir diesen „diskriminierten“ und kaum
wertgeschätzten Zeitformen unsere Aufmerksamkeit schenken. Ihnen
gemeinsam ist: sie entziehen sich einer wirtschaftlichen
Verwertung. Zeit wird nicht in Geld übersetzt (und umgekehrt). Hier
gilt: „Time is honey“. Der Essay über die „Langeweile“ stammt von
dem bekannten Zeitforscher Prof. Dr. Karlheinz A. Geißler. Sprecher
ist Werner Härtl.
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