Reichspräsident und Reichskanzler zur bevorstehenden Ruhrbesetzung

Reichspräsident und Reichskanzler zur bevorstehenden Ruhrbesetzung

10. Januar 1923
5 Minuten
Podcast
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Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 1 Jahr
Die Würfel waren gefallen: Nachdem die über die Einhaltung des
Versailler Vertrages wachende alliierte Reparationskommission am 9.
Januar 1923 gegenüber Deutschland offiziell den Vorwurf erhoben
hatte, Reparationslieferungen vorsätzlich zurückzuhalten, standen
die Zeichen auf Eskalation und die zuvor von Frankreich und Belgien
für diesen Fall angekündigte militärische Besetzung des Ruhrgebiets
war nur noch eine Frage von Stunden. In Berlin reagierte man auf
diese Entwicklung, für die man federführend den hierzulande als
anti-deutschen Hardliner gefürchteten Ministerpräsident Poincaré
verantwortlich machte, quer durch alle Lager für Empörung. Nicht
nur in deutschnationalen Kreisen schlug die Wut auf den alten
‘Erbfeind‘ hohe Wellen. Auch der sozialdemokratische
Reichspräsident Friedrich Ebert verurteilte die
französisch-belgischen Pläne mit scharfen Worten und startete einen
gemeinsamen Aufruf mit dem parteilosen konservativen Reichskanzler
Wilhelm Cuno, der die Einigkeit Deutschlands be- und die Menschen
in den betroffenen Regionen auf besonnenen Widerstand einschwor.
Aus dem Vorwärts vom 10. Januar liest diesen für uns Paula Leu.

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