Schauspielerstreik I - Felix Hollaender bittet ums Wort

Schauspielerstreik I - Felix Hollaender bittet ums Wort

3. Dezember 1922
12 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 1 Jahr
Die auch schon im Jahr 1922 galoppierende Inflation und ihre
gravierenden Auswirkungen auf die Lebenshaltungskosten machten
selbstredend auch vor den künstlerischen Berufen nicht Halt.
Berlins Schauspielerinnen und Schauspieler forderten deshalb
erhebliche Gehaltserhöhungen, die ihnen von den Theatern nicht im
von ihnen für nötig erachteten Umfang gewährt wurden, weshalb die
Genossenschaft zum letzten Mittel griff und einen
Schauspielerstreik ausrief. Die Zeitungen überschlugen sich, und
die Intendanten versuchten das Unheil abzuwenden. Die Worte, die
der Leiter des ruhmreichen Deutschen Theaters Felix Hollaender an
sein Ensemble richtete, vermögen dabei, verglichen mit heutiger
Streikprosa, durchaus zu überraschen. Statt diplomatischer Appelle
und Verständnisfloskeln geht es in seiner im Berliner Tageblatt vom
3. Dezember abgedruckten Ansprache ordentlich zur Sache. Obwohl
auch Schauspieler, hat sich Frank Riede dem Streik
dankenswerterweise nicht angeschlossen.

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