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vor 2 Jahren
Ein Unheil kommt selten allein. Walther Rathenau war nach seiner
Ermordung durch rechte Republikfeinde am 24. Juni 1922 noch nicht
beerdigt, da erschütterte die deutsche Hauptstadt drei Tage später
ein schweres S-Bahn-Unglück, und beides stand auch noch in einem
nicht anders als tragisch zu bezeichnenden ursächlichen
Zusammenhang. Wegen der Trauerfeier für Rathenau legte das Personal
der Berliner Verkehrsbetriebe am Nachmittag des 27. Juni die Arbeit
nieder. Anders als U-Bahn, Straßenbahn und Omnibusse verkehrte die
Ringbahn indes weiter und war zur Rush Hour entsprechend so
überfüllt, dass sich zahlreiche Reisende – wie damals offenbar
nicht völlig ungewöhnlich – auf den Trittbrettern drängten. Es
reichte eine unglücklich mitgeführte Holzlatte, und die Katastrophe
nahm ihren Lauf. Was die B.Z. am Mittag vom 28. Juni bereits über
Hergang und Hintergründe wusste, liest Frank Riede.
Ermordung durch rechte Republikfeinde am 24. Juni 1922 noch nicht
beerdigt, da erschütterte die deutsche Hauptstadt drei Tage später
ein schweres S-Bahn-Unglück, und beides stand auch noch in einem
nicht anders als tragisch zu bezeichnenden ursächlichen
Zusammenhang. Wegen der Trauerfeier für Rathenau legte das Personal
der Berliner Verkehrsbetriebe am Nachmittag des 27. Juni die Arbeit
nieder. Anders als U-Bahn, Straßenbahn und Omnibusse verkehrte die
Ringbahn indes weiter und war zur Rush Hour entsprechend so
überfüllt, dass sich zahlreiche Reisende – wie damals offenbar
nicht völlig ungewöhnlich – auf den Trittbrettern drängten. Es
reichte eine unglücklich mitgeführte Holzlatte, und die Katastrophe
nahm ihren Lauf. Was die B.Z. am Mittag vom 28. Juni bereits über
Hergang und Hintergründe wusste, liest Frank Riede.
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