Das Schicksal der Zarenfamilie

Das Schicksal der Zarenfamilie

6. Dezember 1921
10 Minuten
Podcast
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Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 2 Jahren
Wenn im Zuge eines revolutionären Umschwungs der Monarch, die
Monarchin hingerichtet werden, so hallt dies als Ereignis durch die
Geschichte. Eine gewisse Logik besteht darin, aus Sicht der
Revolutionäre, die Tötung zu einem symbolisch aufgeladenen Akt,
öffentlich durchzuführen – wie etwa die Hinrichtung Ludwig des XVI.
in der Französischen Revolution. Im Falle der Bolschewiki wurde die
Ermordung des Zaren Nikolaus des II. und weiter Teile der Romanows
in der Nacht vom 16. auf den 17. Juli 1918 hastig und verborgen in
einem Keller in Jekaterinburg ausgeführt. Hintergrund war dabei
wohl die Absicht, während des Bürgerkriegs kein lebendes Mitglied
der Zarenfamilie den „Weißen“ als potentielle Symbol- und
Sammlungsfigur zu überlassen. Jekaterinburg stand kurz vor der
Eroberung durch die Weißen Truppen. Die Leichen der Romanows wurden
verscharrt. Lediglich die Exekution des Zaren wurde offiziell von
den Bolschewiki verlautbart, über den Verbleib der restlichen
Familienmitglieder kursierten fortan jahrelang nur Gerüchte. Am
6.12. versucht das Berliner Tagblatt Licht in das undurchsichtige
und mythenumrankte Schicksal der Zarenfamilie zu bringen – mithilfe
eines Zeugen, der in Jekaterinburg vor Ort war. Den Wissensstand
von 1921 trägt für uns Frank Riede vor.

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