Es gibt so viel Potenzial zum Strom sparen
Eigen Energie Podcast Folge 2: Es gibt so viel Potenzial zum Strom
sparen Die 2. Folge des Eigen Energie Wende Podcast stellt euch
viele Möglichkeiten vor, wie ihr effektiver Strom einsparen könnt.
Denn sofern ihr euren Stromverbrauch nicht schon...
39 Minuten
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vor 2 Jahren
Eigen Energie Podcast Folge 2: Es gibt so viel Potenzial zum
Strom sparen
Die 2. Folge des Eigen Energie Wende Podcast stellt euch viele
Möglichkeiten vor, wie ihr effektiver Strom einsparen könnt. Denn
sofern ihr euren Stromverbrauch nicht schon aktiv unter die Lupe
genommen und alle Möglichkeiten für Einsparungen aktiviert habt,
bin ich mir ziemlich sicher, dass ihr ohne größere Investitionen
oder Komforteinschränkungen mindestens 10% eures
Jahres-Stromverbrauchs, im Vergleich zu den letzten beiden
Jahren, einsparen könnt.
Dafür gebe ich euch in dieser Folge viele Tipps aus den
Erfahrungen, die ich mit meiner Familie in den letzten Monaten
bezüglich des Stromsparens gemacht habe. Wir konnten unseren
Stromverbrauch im Verlauf der letzten Monate um ca. 60%
reduzieren, da wir unbewusst viel Strom verschwendet haben.
Wir konnten diese Einsparung nur erreichen, indem wir unseren
Stromverbrauch „sichtbar gemacht“ haben. Wie das geht, erkläre
ich in der ersten Folge des Eigen Energie Wende Podcast, die ihr
hier unbedingt noch einmal anhören solltet:
https://www.eigenenergiewende.de/podcastfolgen/folge-1-die-grundlagen-um-effektiv-strom-zu-sparen
--- Kurze Erläuterung zur Strommessung und der
Stromkostenberechnung ---
Die Leistungsaufnahme von Elektrogeräten wird in Watt gemessen.
Watt ist das Ergebnis aus der Formel Volt (also Stromspannung)
Mal Ampere (also Stromstärke).
Unser Stromverbrauch wird in der Einheit kWh gemessen und in
dieser Einheit auch vom Stromanbieter abgerechnet. Aktuell sind
das bei vielen von euch wahrscheinlich 35 – oder hoffentlich
höchstens 70 Cent pro kWh.
Aber wie werden jetzt Watt zu kWh? Ihr habt sicherlich schon mal
die Leistungsangabe Watt auf einigen Haushaltsgeräten gesehen.
Unsere Mikrowelle hat z.B. eine maximale Einstellung zum Erhitzen
von 800 Watt und um dieses Beispiel zu vereinfachen, rechnen wir
mal damit, dass dafür auch genau 800 Watt Strom aus der Steckdose
fließen, in Wirklichkeit ist das etwas mehr, aber wir wollen es
möglichst einfach halten. Das würde bedeuten, dass die Mikrowelle
bei 1 Stunde Laufzeit und 800 Watt Leistung dann 800 Wattstunden
an Strom verbraucht hat.
Da eine kWh 1000 Wattstunden entspricht müssen wir den Wert von
800 Wattstunden durch 1000 Teilen und bekommen dann den Wert in
kWh. Also 800 Wattstunden durch 1000 ergibt 0,8 kWh.
Um das jetzt in Kosten umzurechnen, multiplizieren wir 0,8 x 0,35
Euro = 0,28 Cent an Stromkosten. Bei einem Strompreis von 70 Cent
wären das dann 0,8 x 0,7 = 0,56 Euro.
Leider findet man auf den meisten Haushaltsgeräten keinen Knopf
mit der einstellbaren Leistungsangabe wie bei der Mikrowelle.
Daher solltet ihr wie in Folge 1 beschrieben, eure
Stromverbräuche sichtbar machen.
--- Einsparpotenzial bei TV, Audio im Wohnzimmer ---
Macht erst einmal einen einfachen Schnelltest bei euren
Elektrogeräten mit einem Rundgang durch die Räume und ein
schlichtes Handauflegen auf Elektrogeräte und Netzteile, die im
Stand-by-Modus bzw. ausgeschaltet sind. Wenn ihr spürt, dass sich
ein Gerät besonders warm anfühlt, obwohl es nicht eingeschaltet
ist, könnt ihr davon ausgehen, dass hier unnötig Strom verbraucht
wird. An diesen Geräten solltet ihr also zuerst eure
Strommesssteckdose anschließen, um zu sehen, wie viel Strom hier
verbraucht bzw. verschwendet wird.
Bei uns war der größte Standby-Stromverschwender im Wohnzimmer
unser alter Classic DVD-Receiver der im Standby 20W verbraucht
und in der Woche nur noch 2-3 Std. zum Einsatz kommt. In Zahlen
bedeuten 20W x 24 Std. = 480 Wh das sind also fast ½ kWh pro Tag.
Im Jahr sind das 175 kWh die €60 € bei einem Strompreis von 35
Cent oder €120 bei einem Strompreis von 70 Cent entsprechen. Den
Verstärker haben wir jetzt an eine schaltbare Steckdose
angeschlossen, die wir nur noch einschalten, wenn wir den
Verstärker auch nutzen. Das ergibt eine Menge Einsparung ohne
Komfortverlust.
Gerade ältere Geräte haben z.T. einen sehr hohe Standby
verbrauch, da die gesetzlichen Regulierungen zum Stromverbrauch
früher nicht sehr strikt waren und daher nicht viel
Aufmerksamkeit dem Energiesparen geschenkt wurde. Also solltet
ihr besonders eure älteren Elektrogeräte, die ständig an der
Steckdose angeschlossen sind, besonders unter die Lupe nehmen.
Überprüft bei dieser Gelegenheit auch, ob ihr eine Spielekonsole
im Wohnzimmer habt, die ständig am Strom hängt. Auch hier sind
ältere Konsolen richtige Stromfresser, also lohnt es sich auch
diese nur mit Strom zu versorgen, wenn sie auch aktiv genutzt
werden.
Ein weiterer großer Stromverbraucher, der in vielen Haushalten
täglich genutzt wird, ist der Fernseher. Hier solltet ihr
unbedingt als nächstes die Strommesssteckdose anschließen, um den
genauen Stromverbrauch zu erfahren.
Die größte Ersparnis haben wir an unserem LCD-Fernseher durch die
Reduzierung der Hintergrundbeleuchtung erzielt und gleichzeitig
ein natürlicheres Bild mit besseren Schwarzwerten in dunklen
Bildbereichen erhalten.
Es lohnt sich auch noch elektronischen
„Bildoptimierungs-Einstellungen“ durchzuprobieren. Einige davon
kosten zusätzlich Rechenleistung, die auch einen höheren
Stromverbrauch bedeuten kann.
Neuere LCD-Fernseher benötigen bei 4K Auflösung und HDR i.d.R.
auch mehr Strom als im normalen HD und ohne HDR Modus. Messt mal
nach, welches Feature bei euch wie viel mehr Strom verbraucht, um
dann ggf. diese Features bewusst z.B. nur für den Kinoabend zu
aktivieren.
Unser Fernseher verbraucht jetzt im Betrieb nur noch 60W und
somit 50% weniger Strom als vor der Optimierung. Damit liegen wir
jetzt bei einem TV-Jahresverbrauch von nur noch 90 kWh im
Gegensatz zu vorher 180 kWh. Das ergibt bei den beiden
Referenzstrompreisen von 35 bzw. 70 Cent eine Einsparung von €30
bzw. €60 pro Jahr.
Die Ersparnis kann noch höher ausfallen, wenn ihr, wenn möglich
(z.B., wenn man alleine schaut) vom Fernseher auf ein Tablett
wechselt. Mein iPad Pro hat eine viel bessere Auflösung und auch
ein HDR Display, aber es verbraucht im Betrieb noch einmal 90%
weniger Strom als unser Fernseher. Und da ich das iPad näher vor
mich stelle, ist die Bildgröße perspektivisch sogar etwas größer
für mich, als wenn ich auf den 4m entfernten Fernseher schaue.
Unser Fernseher, Apple-TV und Amazon FireTV-Stick verbrauchen im
Standby ca. 4 Watt und werden, in den über 20 Stunden, die wir
sie täglich nicht nutzen, jetzt per Steckerleiste vom Strom
getrennt. So reduzieren wir unseren Stromverbrauch um 4W mal 20
Std. also 80 Wh pro Tag oder ca. 30 kWh pro Jahr. Auf der
Stromrechnung ergibt das eine weitere Einsparung von €10 bzw. €20
jährlich.
Das Gleiche gilt auch für externe Satelliten-TV Verteiler,
Kable-TV Box, DVB-T Empfänger oder Antennenverstärker. Diese
Geräte können, wenn sie auch schon ein paar Jahre alt sind,
ständig 5-20W verbrauchen und somit die Stromrechnung um €15-€70
pro Jahr erhöhen. Auch diese haben wir jetzt so geschaltet, dass
es nur an sind, wenn wir auch wirklich TV schauen.
Der nächste Stromverbraucher ist der Internetrouter. Wir haben
eine FritzBox für unser DSL und die verbraucht, je nach Typ und
Einsatz zwischen 5–20W. Ein großer Teil des Energieverbrauchs
benötigt dabei das WLAN. Sofern das bei euch nicht 24Stunden pro
Tag laufen muss, schaut mal in die Bedienoberfläche eures
Routers, ob es eine Zeitschaltfunktion für das WLAN gibt. Die
aktuelleren FritzBoxen haben diese Funktion und damit könntet ihr
das WLAN z.B. zwischen 0-6 Uhr ausschalten und so ¼ des
Stromverbrauchs für das WLAN reduzieren und damit ca. €10-€30 pro
Jahr einsparen.
Zusätzlich gibt es in einigen Routern weitere
Energiesparoptionen, die ihr ausprobieren solltet. Schließt dazu
wieder die Strommessgsteckdose vor den Router und testet die
verschiedenen Einstellungen, um zu sehen, welche Einstellungen
sich auf den Verbrauch auswirken.
Wenn man den gesamten Router über eine externe Zeitschaltuhr
ausschalten, würden evtl. auch das Telefon sowie Geräte, die eine
ständige Internetverbindung benötigen (Alarmanlage, SmartHome
Steuerung etc.) getrennt werden.
--- Homeoffice / EDV ---
So ähnlich wie im Wohnzimmer solltet ihr auch in eurem Homeoffice
vorgehen. Gibt es Geräte, die Ständig am Strom hängen, obwohl sie
das nicht müssen? Wir haben jetzt konsequent alle Geräte an
schaltbaren Steckerleisten angeschlossen und trennen diese vom
Strom, wenn der Arbeitstag beendet ist.
Was für euren Fernseher gilt, solltet ihr auch auf eure
Computermonitore übertragen. Stellt die Hintergrundbeleuchtung
jeweils nur so hell ein, wie es sein muss. Geräte wie Scanner,
Drucker, externe Festplatten, Audio-Interfaces usw. sollten nur
verbunden sein, wenn sie benötigt werden.
Es lohnt auch die Energiespareinstellungen in den
Systemeinstellungen eurer Rechner zu checken, denn da kann man
bestimmt auch noch ein paar Dinge, wie z.B. Ausschaltzeiten des
Monitors bei Inaktivität oder andere Dinge, optimieren.
Wenn ein Gerät im Standby nur 2W verbraucht, summiert sich das in
24 Stunden auf ca. 50 Wh. Um diesen vermeintlich unbedeutenden
Verbrauch mal in Perspektive zu setzen: Mit 50 Wh pro Tag kann
man, wenn man bei aktuellen Smartphones von einer
Batteriekapazität zwischen 10 bis 15 Wh ausgeht, 3–5 Smartphones
Täglich vollständig aufladen!
Nach dieser ganzen Recherche habe ich in den letzten Monaten auch
mein Arbeitsverhalten mehr an den Bedarf und an den
Stromverbrauch angepasst.
Ich habe mir nach der Energiespar-Recherche der letzten Monate
jetzt angewöhnt, angepasst an meine Aufgaben generell den dafür
ausreichend dimensionierten Rechner zu nehmen. Für E-Mails
schreiben, Websurfen oder kleinere Foto- und Videoarbeiten reicht
mein iPad Pro völlig aus und das verbraucht pro Tag nur so viel
Energie wie mein großer 5K iMac bei geringer Leistung in einer
Stunde. Also kann ich hier gut 90% Strom pro Tag einsparen, wenn
ich nicht auf den großen Monitor oder die maximale Rechenleistung
des iMacs angewiesen bin. Für viele größere Aufgaben kann ich
aber auch mein Notebook einsetzen, da es sogar einen schnelleren
Prozessor als der iMac hat, aber nur ca. 1/3 des Stroms
verbraucht. Dafür ist der Monitor aber natürlich auch deutlich
kleiner.
Vielleicht habt ihr auch die Möglichkeit eure Arbeitsgeräte mehr
an den Bedarf anzupassen, um auch hier noch einmal Strom
einzusparen.
--- Haushaltsgeräte ---
Viele Haushaltsgeräte haben ein großes Strom-Einsparpotential, da
sie fast täglich genutzt werden und viel Strom verbrauchen. Die
größten Einsparungen konnten wir bei der Waschmaschine und dem
Wäschetrockner erzielen.
Bei uns mit 4 Personen, davon 2 aktive Kinder, die viel Sport
treiben und viel Wäsche produzieren, läuft die Waschmaschine ca.
200-mal im Jahr.
Neuere Waschmaschinen haben schon einige Energiesparprogramme,
aber auch bei älteren Waschmaschinen könnt ihr durch gezielte
Waschprogramm- und Temperaturwahl eine Menge an Strom sparen.
Dazu kann es sinnvoll sein eine von den in der letzten Folge
vorgestellten WLAN-Steckdosen mit Strommessfunktion anzuschaffen
und an der Waschmaschine anzuschließen. Wir haben so eine
Messsteckdose dauerhaft angeschlossen und konnten damit über
einen längeren Zeitraum genau herausfinden, wie viel Strom
welches Waschprogramm bei welcher Temperatur verbraucht und dann
vergleichen wie sauber das Waschergebnis war.
Ich werdet dann vielleicht ähnlich überrascht sein, mit wie wenig
Strom man gute Waschergebnisse erzielen kann. Und vorab ein
kleiner Spoiler: die kurzen Schnellwaschprogramme sind oft die
größten Stromfresser.
Aber auch die gewählte Waschtemperatur hat einen sehr großen
Einfluss auf den Stromverbrauch. Denn das Waschwasser kommt
direkt aus der ungeheizten Wasserleitung des Hausanschlusses. Die
Temperatur des Wassers beträgt durchschnittlich 10–15°C und wird
durch einen elektrischen Heizstab in der Waschmaschine auf die
gewünschte Waschtemperatur erhitzt.
Also bei einer 30° Wäsche muss das Wasser um ca. 15° erhitzt
werden. Bei einer 40° Wäsche sind das schon 25° und bei einer 60°
Wäsche eine Erhöhung um 45° C.
Bei einer 90° Wäsche sind das dann ganze 75° C und das Erhitzen
von Wasser kostet eine Menge Strom.
Wir haben die 90° Wäsche jetzt abgeschafft und waschen unsere
ehemalige Kochwäsche maximal noch mit 60° und guten Ergebnissen.
Und die ehemalige 60° Wäsche haben wir auf 40° reduziert wobei
für viele Wäschen auch ein 30° Waschgang mit entsprechendem
Waschprogramm völlig ausreicht.
Das alles funktioniert besonders gut, wenn man, so wie man das
früher schon gemacht hat, starke Flecken oder Verschmutzungen vor
der Wäsche direkt mit etwas Waschmittel behandelt.
Bei den Waschtemperaturen sind die Einsparmöglichkeiten
einheitlich, aber bei den Waschprogrammen eurer Waschmaschine
müsst ihr individuell nachmessen, welches Programm wie viel Strom
bei eurer Maschine verbraucht. Grundsätzlich sollte das ECO oder
Öko Programm sparsamer als Normalprogramme sein. Bei einigen
Waschmaschinen kann man auch verschiedene Normalprogramme mit
einer Eco oder Öko-Taste in den Energiesparmodus versetzen.
Als Beispiel sind hier ein paar Verbrauchsdaten unserer
Waschmaschine:
- Eine 60° Eco-Wäsche (das lange Programm) verbraucht bei uns ca.
1 kWh
- Die 40° Eco-Wäsche (auch das lange Programm) verbraucht ca. 0,6
kWh also ca. 40% weniger als die 60° Wäsche)
- Die 30° Eco-Wäsche verbraucht ca. 0,3 kWh also 70% weniger als
die 60° und 50% weniger als die 40° Wäsche
Bei 200 Wäschen Pro Jahr kann man hier ca. €50–€100 einsparen.
Viele modernere Waschmaschinen erkennen, wie viel KG Wäsche sich
in der Trommel befinden und dementsprechend kann der Verbrauch
von einer Halbvollen zu einer sehr vollen Wäsche auch bei den
gleichen Einstellungen variieren.
Nach dem Waschgang kann es sich lohnen, vor dem Trocknen noch
einen Schleuderzyklus in der Waschmaschine laufen zu lassen.
Sofern es die Kleidungsstücke zulassen, machen wir einen extra
Schleuderzyklus mit 1400 U/min und das dauert ca. 12 Minuten
extra. Mit weniger Restfeuchtigkeit trocknet die Wäsche dann auch
schneller auf der Wäscheleine oder im Wäschetrockner.
In der Vergangenheit haben wir fast immer unseren Wäschetrockner
benutzt da es so schön praktisch war. Aber mich hat fast der
Schlag getroffen, als ich gesehen habe, wie viel Strom ein
Trocknungsgang bei uns verbraucht.
Wir haben einen 10 Jahre alten Kondenstrockner, also einen
Trockner ohne Abluftschlauch nach draußen, der von einem
namenhaften deutschen Hersteller stammt und für uns unglaubliche
3,5 kWh für eine volle Ladung Wäsche verbraucht. Der
Wäschetrockner verbraucht also durchschnittlich 6-Mal mehr Strom
als unsere Waschmaschine für die gleiche Wäsche!
Manchmal haben wir Tage, an denen wir sogar nur 3,5 kWh in
unserem gesamten Haus verbrauchen.
3,5 kWh bei 200 Wäschen im Jahr entspricht 700 kWh pro Jahr oder
ca. €250-€750 pro Jahr. Bei unserem aktuellen Stromverbrauch
würde das unseren Verbrauch um mindestens 1/3 erhöhen. Nur für
den Wäschetrockner!
Wir haben dann sofort auf das Trocknen mit Wäscheständern
umgestellt und damit bisher eine Menge Strom & Geld
eingespart. Das war zwischen April und September auch nicht
schwer, da wir die Wäsche draußen trocknen konnten. Sofern wir
das in der dunklen und kalten Jahreszeit nicht durchhalten
können, da wir keinen angemessenen Trocknungsraum im Haus haben,
erwägen wir den Kauf eines modernen Wärmepumpen-Wäschetrockners.
Die aktuellen Modelle mit hoher Energieeffiziens sind um ca. 2/3
sparsamer als die alten Kondenstrockner und diese Investition
kann sich bei häufigem Einsatz und hohen Strompreisen in weniger
als 2 Jahren amortisieren.
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Sofern ihr eine Geschirrspülmaschine habt, lohnt sich auch ein
Durchprobieren und eine Verbrauchsmessung der unterschiedlichen
Spülprogramme. Auch hier gilt wieder, je heißer der Waschgang,
desto mehr Strom wird verbraucht.
Unsere 10 Jahre alte Maschine hat ein Ökosparprogramm mit 50°C
das genau 1 kWh pro Spülgang verbraucht und das ist für uns
akzeptabel.
Wir packen die Maschine jetzt auch immer ganz voll und
verschenken kein Platz durch sperrige Töpfe. Die brauchen wir
täglich und waschen sie direkt nach dem Kochen ab. Das geht
schnell, weil in der kurzen Zeit nichts eintrocknen kann. Im
Durchschnitt läuft unsere Spülmaschine jetzt einmal alle 4 Tage.
Kommen wir zum nächsten Stromverbraucher den wahrscheinlich jeder
besitz und das ist der Kühl- und Gefrierschrank. Da dieser das
ganze Jahr über in Betrieb ist, können sich hier auch kleinere
Einsparungen auf der Stromrechnung bemerkbar machen.
Der Kühl-/Gefrierschrank verbraucht am meisten Strom, wenn der
Kühlkompressor läuft um die Kühltemperatur auf der eingestellten
Mindesttemperatur zu halten. Ihr könnt das vielleicht bei eurem
Kühlschrank hören, wenn der ein bisschen brummt dann wird gerade
gekühlt. Bei unserem 10 Jahre alten Kühlschrank sind das ungefähr
20 Minuten pro Stunde.
Aber auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten diesen
Strom-Dauerverbraucher etwas in die Schranken zu weisen.
Die erste Einsparung, die wir gemacht haben, war die
Kühltemperatur zu optimieren. Unser Kühlschrank war auf 5°C
Kühltemperatur eingestellt. Das haben wir jetzt auf 7°C erhöht,
da jedes Grad den Stromverbrauch um ca. 6% verändert. Das
Gefrierfach haben wir von -18 auf -16°C Kühltemperatur erhöht, so
dass wir bei Kühlschrank jetzt über 20% Stromverbrauch pro Jahr
einsparen.
Achtet auch darauf, die Kühlschranktür nur zu öffnen, wenn es
nötig ist und die Tür nicht ganz so schnell aufzureißen, damit
nicht so viel Kälte in den Raum verloren geht. Und ihr solltet
auch alle Gerichte, die im Kühlschrank aufbewahrt werden, vorher
auf Raumtemperatur abkühlen, damit hier nicht unnötig gegen eine
Wärmequelle gekühlt werden muss.
Außerdem solltet ihr dafür sorgen, dass der Kühlschrank nicht
direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist oder direkt an der
Heizung steht, da dies zusätzliche Kühlleistung beansprucht.
--- Herd und Backofen ---
Für den Herd gilt grundsätzlich: Je kürzer und weniger Töpfe ihr
auf dem Herd aufheizt, desto weniger Strom verbraucht ihr.
Sprich, ein Eintopf kann im Angesicht der aktuellen
Stromsituation wieder an Attraktivität gewinnen, wenn ihr nur
eine Herdplatte benutzt, anstatt gleichzeitig 3 Herdplatten zu
benutzen, um unterschiedlichen Zutaten zu erhitzen.
Die Herdplatte sollte von der Größe her nicht größer als der Topf
sein und ihr solltet, wenn immer möglich, mit Deckel kochen, da
so die Energieeffizienz im Kochprozess deutlich steigt.
Ihr könnt die Herdplatte auch ein paar Minuten vor beendeter
Kochzeit ausschalten und das Gericht zu ende garen, da noch viel
Restwärme in der Platte und dem Topf stecken, die ohne weiter
Stromverbrauch ausgenutzt werden können.
5 Tipps zur energiesparenderen Nutzung des Backofens:
Oft muss der Ofen nicht vorgeheizt werden und das Gericht kann
so schon im Aufwärmprozess die Energie nutzen. In der Regel ist die
Umlufteinstellung am effektivsten, da sich so die Wärme am besten
im Ofen verteilt und ihr so auch mehrere Backbleche gleichzeitig
nutzen könnt. Wenn ihr gefrorene Lebensmittel backt, dann kann es
Sinn machen diese schon einen Tag vorher im Kühlschrank auf 7° C
aufzutauen. Der Kühlschrank profitiert, da er in der Auftauzeit die
Kälte nutzt und weniger selbst kühlen muss. Und der Ofen muss kein
Gericht von -16° aufbacken, sondert startet bei +7°C und hat damit
einen 23° Vorsprung der weniger Energie kostet. Öffnet die Ofentür
nur wenn es absolut notwendig ist (z.B. zum Wenden oder um die
Kerntemperatur zu prüfen). Denn durch jedes Öffnen geht viel Wärme
aus dem Inneren des Ofens verloren. Auch der Backofen hält die
Restwärme bei geschlossener Tür ür einen längeren Zeitraum, und
auch hier könnt ihr ggf. den Ofen schon ein paar Minuten vor dem
Ende der Backzeit abstellen und so etwas Strom sparen. Denn im
Heizmodus verbraucht ein Backofen oft über 2000W.
--- Licht und Beleuchtung ---
Statistisch verbrauchen wir ca. 10% unseres Stroms für
Beleuchtung in Privathaushalten. Es sollte sich mittlerweile
herumgesprochen haben, dass alte Glühbirnen unglaubliche
Energievernichter sind und dass man möglichst alle Lampen auf
LED-Lampen umstellen sollte.
Früher hatte bei uns eine 100W Glühbirne einen mittelgroßen Raum
ausgeleuchtet. Heute können wir mit 100W Leistung mehr als ein
Dutzend LED-Lampen betreiben und unser ganzes Haus ausreichend
ausleuchten.
Geht mal durchs Haus oder die Wohnung und kontrolliert, ob
wirklich überall schon LED-Lampen eingesetzt sind, wo sie
eingesetzt werden können. Und achtet auch besonders auf
eingebaute Halogenstrahler, die können ggf. auch durch viel
sparsamere LED-Lampen ersetzt werden.
Die LED-Technologie hat sich auch weiterentwickelt und so haben
wir kürzlich alte LED-Birnen gegen neuere mit noch weniger
Stromverbrauch bei besserer Helligkeit und schönerer
Lichtqualität ersetzt.
In Summe habe ich durch den Austausch der alten gegen neue LEDs
noch einmal 85W Verbrauchsleistung eingespart, wenn alle Lampen
eingeschaltet sind.
Am effizientesten sollten natürlich die Lampen sein, die auch am
meisten genutzt werden und da könnte sich eine Neuinvestition vom
Stromverbrauch und der Lichtqualität her lohnen, wenn ihr aktuell
auch noch ältere LED-Birnen im Haus habt.
Solltet ihr den Kauf von neuen LED-Birnen plant, achtet nicht nur
auf die Wattzahl als Äquivalent einer klassischen Glühbirne
achten. Denn die Helligkeit einer Birne wird in Lumen gemessen
und danach solltet ihr die LED-Birnen vergleichen. Wenn also eine
Birne 807 Lumen bei 7W Stromverbrauch leistet, dann wäre eine
Birne mit 700 Lumen und einem Verbrauch von 7W die weniger
effiziente.
Auch die Lichtfarbe bzw. optische Temperatur ist bei der Auswahl
wichtig. Diese wird in Kelvin (K) gemessen und wir mögen ein
wärmeres Licht in unserem Wohnbereich und nehmen daher Birnen mit
2500-2700 K. Wenn die Zahl kleiner wird, ist das Licht wärmer.
Und wenn sie höher ist, dann wird das Licht kälter. Um die 5500 K
entspricht Tageslicht zur Mittagszeit, was gerne für Büros,
Geschäfte und Ausstellungen genommen wird. Alles was dann
einen höheren Kelvin Wert hat wird dann blaustichig und optisch
kalt.
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Im Garten haben wir jetzt auf Solarfackeln umgestellt, um abends
und nachts ein paar Lichtquellen zu haben, die automatisch bei
Dunkelheit angehen. Sie kommen ohne Netzstrom aus und machen ein
gemütliches leicht flackerndes Fackellicht, ohne das wir dafür
Petrolium verbrennen müssen.
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--- Lüftung und Pumpen ---
Lüftungen und Pumpen können als Dauerläufer auch viel Strom
verbrauchen. Passivhäuser haben z.B. oft aktive Lüftungsanlage
damit ein ausreichender Luft- und Feuchtigkeitsaustauch in den
sehr gut gedämmten Räumen möglich ist. Aber außerhalb der
Heizperiode haben wir häufig die Fenster geöffnet und da sehe ich
keinen großen Nutzen darin, wenn die Lüftung auch dann 24 Stunden
durchläuft. Mit einer Zeitschaltuhr steuere ich die Lüftung jetzt
so, dass sie Tagsüber bei geöffneten Fenstern nur immer 30
Minuten aktiv läuft und dann 30 Minuten pausiert. Nachts, bei
geschlossenen Fenstern lasse ich sie dann wieder durchlaufen. So
können wir ca. 25% des Stromverbrauchs pro Jahr für die Lüftung
einsparen. Prüft doch mal, ob ihr schon eine intelligentere
Lüftung habt, oder ob eure auch das ganze Jahr ständig läuft.
Ein regelmäßige Filter Reinigung oder Austausch kann übrigens den
Gebläsewiderstand verringern und auch Strom sparen.
In vielen Haushalten gibt es Pumpen für verschiedenste Zwecke,
die auch ziemlich viel Strom verbrauchen können, besonders wenn
sie alt sind. Da man diese Pumpen nicht immer sieht und dann
entsprechend keinen Strommessstecker anschließen kann, würde hier
der Blick auf euren mit PIN freigeschalteten digitalen
Stromzähler helfen, wenn ihr nach dem Freischalten den
Momentanverbrauch im Haus kontrollieren könnt (das Prozedere
dafür könnt ihr noch einmal in Folge 1 nachhören).
So konnte ich feststellen, dass die Pumpe für den Wärmekreislauf
unserer Solarthermieanlage im aktiven Betrieb knapp 100W. Sie
springt aber nur an, wenn wir auch wärme durch Sonneneinstrahlung
generieren und somit Gas einsparen. Daher ist das eine sinnvolle
und gut gesteuerte Pumpe. Aber vielleicht habt ihr noch eine
Ölheizung mit alten Pumpen die ständig laufen oder habt ihr
irgendwo noch alte Wasserpumpen, die ständig aktiv sind? Da
kommen schnell einige unnötige kWh an Stromverbrauch im Monat
zusammen und evtl. lohnt sich ein Austausch alter Pumpen gegen
effizientere oder auch eine intelligente Steuerung damit die
Pumpen nur laufen, wenn sie auch wirklich gebraucht werden.
Habt ihr noch Stromspartipps, die für unsere Community
interessant wären? Dann schreibt diese bitte in die Kommentare
unter die Shownotes für Folge 2 auf
www.EigenEnergieWende.de
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