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vor 3 Jahren
Im Ersten Weltkrieg auf der richtigen, will heißen: am Ende
siegreichen Seite gestanden zu haben, schützte vor anschließender
politischer Instabilität bekanntlich nicht. Das historisch
prominenteste, folgenreichste diesbezügliche Beispiel war Italien.
Die Hoffnungen der ‘Irredentisten‘ auf erhebliche Gebietsgewinne im
Mittelmeerraum und im kolonialen Afrika hatten sich nicht erfüllt,
wirtschaftliche und soziale Krisen erschütterten das Land.
Sozialistische Revolutionsversuche schlugen mehrfach fehl und
führten zwei Jahre nach Kriegsende umgekehrt zu einem Erstarken der
militanten Rechten, der faschistischen Schwarzhemden, die durch den
Parlamentswahlkampf im Frühjahr 1921 eine Blutspur zogen und
zynischerweise dennoch gestärkt aus dieser hervorgingen. Mit Blick
vor allem auf Südtirol registriert die ihrerseits mindestens
konservative Berliner Börsen-Zeitung vom 18. Mai diese neue
Spielart des Nationalismus mit einigem Missfallen, sieht von ihr
perspektivisch allerdings keine größere Gefahr für die italienische
Demokratie ausgehen. Sie sollte, wie wir wissen, schon sehr bald
eines Schlechteren belehrt werden. Es liest Paula Leu.
siegreichen Seite gestanden zu haben, schützte vor anschließender
politischer Instabilität bekanntlich nicht. Das historisch
prominenteste, folgenreichste diesbezügliche Beispiel war Italien.
Die Hoffnungen der ‘Irredentisten‘ auf erhebliche Gebietsgewinne im
Mittelmeerraum und im kolonialen Afrika hatten sich nicht erfüllt,
wirtschaftliche und soziale Krisen erschütterten das Land.
Sozialistische Revolutionsversuche schlugen mehrfach fehl und
führten zwei Jahre nach Kriegsende umgekehrt zu einem Erstarken der
militanten Rechten, der faschistischen Schwarzhemden, die durch den
Parlamentswahlkampf im Frühjahr 1921 eine Blutspur zogen und
zynischerweise dennoch gestärkt aus dieser hervorgingen. Mit Blick
vor allem auf Südtirol registriert die ihrerseits mindestens
konservative Berliner Börsen-Zeitung vom 18. Mai diese neue
Spielart des Nationalismus mit einigem Missfallen, sieht von ihr
perspektivisch allerdings keine größere Gefahr für die italienische
Demokratie ausgehen. Sie sollte, wie wir wissen, schon sehr bald
eines Schlechteren belehrt werden. Es liest Paula Leu.
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