Leopold Jessner liest Friedrich Schiller

Leopold Jessner liest Friedrich Schiller

7. Mai 1921
9 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 3 Jahren
Max Reinhardt war gestern. Der neue Star am Berliner Theaterhimmel
der frühen 1920er Jahre hieß Leopold Jessner. 1878 geboren, hatte
Jessner mit seinem verknappt-antirealistischen, bisweilen auch als
expressionistisch apostrophierten Regiestil zunächst in der Provinz
für Furore gesorgt und schließlich über Hamburg und Königsberg den
Sprung in die Hauptstadt geschafft. Dort amtierte er seit 1919 als
Intendant des seinerzeit tatsächlich noch als ‘Sprechbühne‘
bespielten Schauspielhauses am Gendarmenmarkt und bürstete in
Schinkels heiligen hundertjährigen Hallen seither insbesondere die
Klassiker wirkungsvoll gegen den Strich des hier vormals gepflegten
Hoftheaterstils. Nach einer spektakulären Antrittsinszenierung des
Wilhelm Tell von Friedrich Schiller stand nun, anderthalb Jahre
später, dessen heute nur noch höchst selten gegebene Verschwörung
des Fiesco zu Genua auf dem Programm. Die Premiere, u.a. mit Ernst
Deutsch und Fritz Kortner, bespricht für uns Emil Faktor aus dem
Berliner Börsen-Courier vom 7. Mai 1921, es liest Frank Riede.

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