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Beschreibung
vor 4 Jahren
Otto Strasser gehört zweifellos zu den schillerndsten Figuren, die
die politische Landschaft Deutschlands im 20. Jahrhundert
hervorbrachte. Sein Engagement für einen ‘nationalen Sozialismus‘
führte ihn nach dem Ersten Weltkrieg zunächst zur SPD, von der er
sich bald jedoch schon enttäuscht ab- und 1925 der jungen NSDAP
zuwandte. Gemeinsam mit seinem Bruder Gregor sowie anfänglich auch
mit Joseph Goebbels gehörte er hier zum sogenannten ‘linken‘,
antikapitalistisch-sozialrevolutionären Parteiflügel. Nachdem
dieser den parteiinternen Richtungsstreit verloren hatte, verließ
Strasser die NSDAP bereits 1930 wieder und wurde zu einem
erbitterten Gegner Hitlers, als der er von wechselnden
Exilstationen aus gegen dessen Regime agitierte und dabei mehrere
Attentate überlebte. Zurück in Deutschland, betätigte sich Strasser
nach 1945 schließlich vornehmlich als Publizist – und erfreut sich
bis heute einer gewissen Popularität in neurechten Kreisen. Auch
wenn sich Strasser 1920 selbst dezidiert noch als Linker verstand:
Sein Artikel im Vorwärts vom 31. Mai über die bevorstehende
Reichstagswahl mischt unter die Klassenrhetorik damals schon
gewisse völkische Motive. Und lässt manche seiner späteren
weltanschaulichen Irrungen und Wirrungen somit durchaus schon
erahnen. Es liest Frank Riede.
die politische Landschaft Deutschlands im 20. Jahrhundert
hervorbrachte. Sein Engagement für einen ‘nationalen Sozialismus‘
führte ihn nach dem Ersten Weltkrieg zunächst zur SPD, von der er
sich bald jedoch schon enttäuscht ab- und 1925 der jungen NSDAP
zuwandte. Gemeinsam mit seinem Bruder Gregor sowie anfänglich auch
mit Joseph Goebbels gehörte er hier zum sogenannten ‘linken‘,
antikapitalistisch-sozialrevolutionären Parteiflügel. Nachdem
dieser den parteiinternen Richtungsstreit verloren hatte, verließ
Strasser die NSDAP bereits 1930 wieder und wurde zu einem
erbitterten Gegner Hitlers, als der er von wechselnden
Exilstationen aus gegen dessen Regime agitierte und dabei mehrere
Attentate überlebte. Zurück in Deutschland, betätigte sich Strasser
nach 1945 schließlich vornehmlich als Publizist – und erfreut sich
bis heute einer gewissen Popularität in neurechten Kreisen. Auch
wenn sich Strasser 1920 selbst dezidiert noch als Linker verstand:
Sein Artikel im Vorwärts vom 31. Mai über die bevorstehende
Reichstagswahl mischt unter die Klassenrhetorik damals schon
gewisse völkische Motive. Und lässt manche seiner späteren
weltanschaulichen Irrungen und Wirrungen somit durchaus schon
erahnen. Es liest Frank Riede.
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