Thorsten Gröger: Welche Positionen vertritt die IG Metall gegenüber der AfD und der Transformation der Autoindustrie?
Thorsten Gröger, IG Metall, stellte sich als einer der Ersten mit
„offiziellem Amt“ deutlich gegen die AfD und den sogenannten
Rechtsruck. Im Gespräch vertiefen wir zudem, ob Gewerkschaften -
wie oft behauptet - die Industrietransformation ausbremsen
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On the way to new mobility: Katja Diehl spricht alle 14 Tage mit Gästen über Mobilität statt Verkehr, Diversität, New Work, Inklusion, kindergerechte Stadt und das Mobilisieren auf dem Land.
Beschreibung
vor 8 Monaten
Thorsten Gröger, als Bezirksleiter der IG Metall für Niedersachsen
und Sachsen-Anhalt tätig, repräsentiert etwa 264.000 Mitglieder aus
diversen Sektoren, einschließlich der Metall- und Elektroindustrie,
der Stahlbranche sowie spezifischer Handwerksbereiche wie dem Kfz-
und Metallhandwerk. Zudem verantwortet der auch das Haustarifgebiet
bei Volkswagen. Gröger sieht den Antifaschismus als integralen
Bestandteil der Identität deutscher Gewerkschaften und begründet
dies durch die Historie sowie Gegenwart, in der rechte Regierungen
oft als eine der ersten Amtshandlungen gewerkschaftliche Rechte
einschränken. Er betrachtet die Belegschaften als Spiegelbild der
Gesellschaft und setzt sich aktiv für den Dialog mit AfD-Wählern
ein, um diese für die demokratische Mitte zurückzugewinnen. Der
Gewerkschafter äußert sich zur aktuellen gesellschaftlichen Lage,
die von multiplen Krisen und dem Wandel der Industriegesellschaft
geprägt ist, und kritisiert das Fehlen eines positiven
Zukunftsbildes vonseiten der Politik. Dieses Vakuum nutzen rechte
Kräfte aus, indem sie die Notwendigkeit von Veränderungen leugnen.
Gröger unterstreicht die Bedeutung von politischer Einigkeit und
Planungssicherheit und hebt Initiativen wie die der Stiftung
KlimaWirtschaft hervor. Bei aller Notwendigkeit von Reformen, wie
der Reduzierung von Bürokratie, muss der Schutz von
Arbeitnehmerrechten zwingend gewahrt bleiben. Für Gröger sind
Akzeptanz und Vertrauen in den klimaneutralen Umbau der Wirtschaft
essenziell. Dabei ist nach seiner Ansicht ein Defizit in der
aktuellen politischen Kommunikation und Handlungsfähigkeit, was die
Umsetzung erschwert. Die Bereitschaft der Bevölkerung,
Veränderungen zu akzeptieren, hängt seiner Meinung nach von der
Vermittlung und dem Verständnis ab, dass diese zum Gesamtwohl
beitragen. Wenn Maßnahmen nicht verlässlich und nachvollziehbar von
Politik erklärt werden, schwindet das Vertrauen in den
eingeschlagenen Weg. Der Bezirksleiter der IG Metall kritisiert die
Politik der Schuldenbremse als hinderlich für notwendige
Investitionen und fordert einen umfassenden Plan für den
gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel. Als Gewerkschafter
sieht er sich in der Pflicht, die Transformation der Arbeitswelt
aktiv zu gestalten und die Kommunikation darüber zu fördern. Die IG
Metall ist nach seinen Schilderungen eine Vorreiterin im Bekenntnis
zu den Pariser Klimazielen und betont die Wichtigkeit von
alternativen Beschäftigungsperspektiven und Qualifizierung, wie das
Beispiel Continental in Gifhorn zeigt.
und Sachsen-Anhalt tätig, repräsentiert etwa 264.000 Mitglieder aus
diversen Sektoren, einschließlich der Metall- und Elektroindustrie,
der Stahlbranche sowie spezifischer Handwerksbereiche wie dem Kfz-
und Metallhandwerk. Zudem verantwortet der auch das Haustarifgebiet
bei Volkswagen. Gröger sieht den Antifaschismus als integralen
Bestandteil der Identität deutscher Gewerkschaften und begründet
dies durch die Historie sowie Gegenwart, in der rechte Regierungen
oft als eine der ersten Amtshandlungen gewerkschaftliche Rechte
einschränken. Er betrachtet die Belegschaften als Spiegelbild der
Gesellschaft und setzt sich aktiv für den Dialog mit AfD-Wählern
ein, um diese für die demokratische Mitte zurückzugewinnen. Der
Gewerkschafter äußert sich zur aktuellen gesellschaftlichen Lage,
die von multiplen Krisen und dem Wandel der Industriegesellschaft
geprägt ist, und kritisiert das Fehlen eines positiven
Zukunftsbildes vonseiten der Politik. Dieses Vakuum nutzen rechte
Kräfte aus, indem sie die Notwendigkeit von Veränderungen leugnen.
Gröger unterstreicht die Bedeutung von politischer Einigkeit und
Planungssicherheit und hebt Initiativen wie die der Stiftung
KlimaWirtschaft hervor. Bei aller Notwendigkeit von Reformen, wie
der Reduzierung von Bürokratie, muss der Schutz von
Arbeitnehmerrechten zwingend gewahrt bleiben. Für Gröger sind
Akzeptanz und Vertrauen in den klimaneutralen Umbau der Wirtschaft
essenziell. Dabei ist nach seiner Ansicht ein Defizit in der
aktuellen politischen Kommunikation und Handlungsfähigkeit, was die
Umsetzung erschwert. Die Bereitschaft der Bevölkerung,
Veränderungen zu akzeptieren, hängt seiner Meinung nach von der
Vermittlung und dem Verständnis ab, dass diese zum Gesamtwohl
beitragen. Wenn Maßnahmen nicht verlässlich und nachvollziehbar von
Politik erklärt werden, schwindet das Vertrauen in den
eingeschlagenen Weg. Der Bezirksleiter der IG Metall kritisiert die
Politik der Schuldenbremse als hinderlich für notwendige
Investitionen und fordert einen umfassenden Plan für den
gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel. Als Gewerkschafter
sieht er sich in der Pflicht, die Transformation der Arbeitswelt
aktiv zu gestalten und die Kommunikation darüber zu fördern. Die IG
Metall ist nach seinen Schilderungen eine Vorreiterin im Bekenntnis
zu den Pariser Klimazielen und betont die Wichtigkeit von
alternativen Beschäftigungsperspektiven und Qualifizierung, wie das
Beispiel Continental in Gifhorn zeigt.
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